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06/03/2008 11:39

Friedrich Schiller auf höchstem Niveau inszeniert

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Friedrich-Schiller-Universität Jena verleiht am 10. Juni Ehrenbürgerwürde an Theaterregisseur Peter Stein

    Jena (03.06.08) Kein anderer ist mit der Universität Jena so eng verbunden wie Friedrich Schiller. Seit 1934 trägt die "Salana" seinen Namen, sie hat ihren Professor für Philosophie (1789-99) gerade erst wieder - im Rahmen der Ausstellung "Galerie der Genies" - als ihren wichtigsten Vertreter genannt. Darüber hinaus prägen der Dichter und Gelehrte und sein Freund und "Kollege" Goethe in besonderer Weise Lehre, Forschung und das alltägliche Leben an der Friedrich-Schiller-Universität.

    Auf den deutschsprachigen Bühnen hat kaum jemand Friedrich Schiller und Johann Wolfgang Goethe so auffallend, modern und dennoch kongenial inszeniert wie Peter Stein. Der 70-jährige Theaterregisseur brachte u. a. Goethes "Faust" I und II vollständig auf Hannovers Expo-Bühne - und später nach Berlin und Wien. Noch im vergangenen Jahr inszenierte er mit dem Berliner Ensemble einen vollständigen "Wallenstein". Am "Wallenstein" hat Friedrich Schiller zwischen 1792 und 1799 in seiner Jenaer Zeit gearbeitet. Die darunter gefassten drei Stücke wurden in Weimar am 12. Oktober 1798, am 30. Januar sowie am 20. April 1799 uraufgeführt. Sie sind also aufs Engste mit dem verbunden, was der Jenaer Sonderforschungsbereich (SFB) 482 das "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" nennt. Aufs Engste mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena verbunden sein soll in Zukunft auch Peter Stein. Am Dienstag, dem 10. Juni 2008, wird ihm im Rahmen der Woche der Philosophischen Fakultät die Ehrenbürgerwürde der Universität verliehen (17.00 Uhr in der Universitäts-Aula, Fürstengraben 1). Die Laudatio wird Klaus Maria Brandauer halten. Der weltberühmte Schauspieler kennt den Regisseur gut, hat er doch u. a. in Steins Wallenstein-Inszenierung den Titelhelden gespielt.

    Damit würdigt die Universität die Verdienste desjenigen, der ihren Namenspatron, seine Lehre und seine Dramen in besonderer Weise in der Kulturwelt der letzten fünf Jahrzehnte verankert hat. "Sie ehrt damit den Theaterregisseur, der für das Welttheater Bahnbrechendes geleistet und zuletzt mit Schillers vollständigem ,Wallenstein" neue Theatermaßstäbe gesetzt hat", sagt Universitäts-Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke.

    "Seit dem Zweiten Weltkrieg hat kein Theatermann den Universalhistoriker und Dramatiker Schiller so bewusst gemacht wie Peter Stein", unterstreicht der Jenaer Germanist Prof. Dr. Klaus Manger. "Aus Schillers Beschäftigung mit dem Dreißigjährigen Krieg in Forschung und Lehre hat sich der Wallenstein-Stoff für den Dramatiker so in den Vordergrund gedrängt, dass in seinen Jenaer Jahren sein umfänglichster und differenziertester Dramenkomplex emporgewachsen ist", weiß der langjährige Sprecher des SFB 482. Das besondere Verdienst Peter Steins bestehe darin, den Jenaer Historiker und Dramatiker auf ganz neuartige Weise durch die überragende Regieleistung des "Wallenstein" bewusst gemacht, wieder in der Gegenwart verankert und Schillers dauerhaft jähe Aktualität von Neuem erwiesen zu haben. "Im Schnittpunkt von Schillers Jenaer Wirken und Peter Steins Regieleistung liegt somit die Jenaer Universität, die mit der zu verleihenden Würde dieses Zusammentreffen ehrt", betont Manger, der die interessierte Öffentlichkeit zu diesem kostenlosen Kulturevent herzlich einlädt.

    Peter Stein wurde am 1. Oktober 1937 in Berlin geboren. Er hat Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Klassische Philologie und Klassische Archäologie in Frankfurt/M. und München studiert. Er wurde 1964/65 Dramaturgie- und Regieassistent bei Fritz Kortner an den Münchener Kammerspielen. Seit seiner Inszenierung von Goethes "Torquato Tasso" in Bremen 1969 hat Peter Stein das Theaterleben in Deutschland maßgeblich mitgestaltet - u. a. auch durch zwei überwältigende "Orestie"-Inszenierungen. Er ist Mitbegründer der Schaubühne am Halleschen Ufer in West-Berlin und war deren Künstlerischer Leiter von 1970 bis 1985. 1992 bis 1997 war Peter Stein Leiter des Theaterprogramms der Salzburger Festspiele. Im Jahr 2000 besorgte er zum Expo-Programm Hannovers eine vollständige Inszenierung von Goethes "Faust I" und "Faust II". Stein lebt heute mit seiner Frau in der Nähe von Rom. Zurzeit inszeniert er am Berliner Ensemble Kleists "Der zerbrochene Krug" mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle.

    Hinweis für die Medien:
    Interessierte Journalistinnen und Journalisten bitten wir, ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung anzumelden per Telefon 03641 / 931030 oder E-Mail an: presse[at]uni-jena.de.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Klaus Manger
    Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena
    Fürstengraben 18
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944200
    E-Mail: Erika.Boehm[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


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    Art / design, Language / literature, Music / theatre
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