Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse der Gesamtschule Gießen-Ost verlegen ihr Klassenzimmer in die Räumlichkeiten des MuK-Bunkers - Studierende der Kunstpädagogik bieten erneut außerschulisches Projekt an
Eine Stätte in Gießen, die bei Jugendlichen vor allem durch Konzerte und Partys bekannt ist, wird zu einem Ort der künstlerisch-ästhetischen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus? Das mag zunächst unvereinbar klingen. Dass es dennoch möglich ist, zeigten Studierende der Kunstpädagogik bereits im März 2007. Im Rahmen des Projektes "Außerschulisches ästhetisches Lernen im Musik- und Kunstverein Gießen" verlegten sie den herkömmlichen Kunst- und Geschichtsunterricht in den ehemaligen Fernmeldebunker. Auch in diesem Jahr kann das außerschulische Projekt, das im Rahmen des Magisterpraktikums durchgeführt wird und bereits beim ersten Durchgang ein großes öffentliches Interesse fand, dank der Unterstützung durch Sponsoren erneut angeboten werden.
Im Anschluss an die beiden Projekttage am 9. und 10. Juni werden die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler am 19. Juni im Musik- und Kunstverein präsentiert.
Ziel des Projekts ist es, bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein dafür zu wecken, dass der ehemalige Militärbunker ein Teil des Stadtbildes und der Geschichte Gießens ist. Auch soll die Kluft zwischen der früheren und der heutigen Nutzung thematisiert werden. Interessant ist nicht nur der ungewöhnliche Ort des Lernens, sondern auch die Herangehensweise der am Projekt Beteiligten: Anstelle einer rein geschichtlichen Annäherung an das Thema Nationalsozialismus, wird ein künstlerisch-ästhetischer Zugang zu den für die Öffentlichkeit kaum zugänglichen Kellerräumen des MuK gesucht.
Die von den Studentinnen angebotenen Workshops zielen auf eine sinnliche Wahrnehmung der speziellen Bunkerarchitektur und seiner Atmosphäre. Hierbei kann performatorisch, raum- und lichtskulptural sowie fotografisch vorgegangen werden. So wird zum einen der Workshop "Improvisationstheater" angeboten, in dem eine Beziehung zwischen Körper und Raum hergestellt werden soll. Zum anderen bietet der Workshop "Raum- und Lichtinstallation" die Möglichkeit, eine "neue" Wirklichkeit der vorhandenen Räume zu erzeugen. Dabei sollen die unterschiedlichen Arbeitprozesse mit dem Medium der Fotografie dokumentiert werden.
Initiiert und geleitet wird das Projekt von Frau Dr. Anja Mohr (Lehrbeauftragte am Institut für Kunstpädagogik) in Zusammenarbeit mit Katja Schäfer, Kunst- und Geschichtslehrerin der Gesamtschule Gießen-Ost,. Die im MuK tätigen Künstler Markus Reich, Peter Herrmann und Tom Schön werden den Schülerinnen und Schülern außerdem Einblicke in ihre Arbeiten geben.
Mit der Fortführung des Projekts wird eine langfristige und interdisziplinäre Kooperation zwischen der Justus-Liebig-Universität, der Gesamtschule Gießen-Ost und dem Musik- und Kunstverein Gießen angestrebt. Gefördert wird das Projekt durch den Förderverein und den Elternbeirat der Gesamtschule Gießen-Ost, den Musik- und Kunstverein, die Gießener Hochschulgesellschaft, das Institut für Kunstpädagogik, das Kulturamt der Stadt Gießen und das Café One.
Die Workshops werden organisiert und geleitet von:
Improvisationstheater: Cäcilia Radig und Stephi Hecht
Raum- und Lichtinstallation: Esther Müller und Ngoc-Lan Chau
ACHTUNG: Die Projekttage sind nicht-öffentliche Veranstaltungen. Die Vertreter der Medien sind jedoch herzlich eingeladen, darüber zu berichten und Fotos zu machen.
Termine:
Projekttage: 9./ 10. Juni 2008, jeweils von 8-16 Uhr am MuK-Bunker
Vernissage: Donnerstag, 19. Juni 2008, um 19 Uhr, im Musik- und Kunstverein Gießen, An der Automeile 16, 35394 Gießen (Zu sehen sind Arbeiten zum Thema: "Improvisationstheater" und "Raum- und Lichtinstallation" von Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse der Gesamtschule Gießen-Ost.)
http://www.muk-giessen.de/
http://www.uni-giessen.de/fb03/kunstpaedagogik/
Criteria of this press release:
Art / design, Music / theatre
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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