idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/11/2008 14:22

Denken wie ein Informatiker, schreiben wie ein Journalist

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle
Technische Universität Chemnitz

    Denken wie ein Informatiker, schreiben wie ein Journalist
    In einem einzigartigen Masterstudiengang bietet die TU Chemnitz künftig Informatik für Journalisten an

    Der moderne Journalist ist in der Regel ein Einzelkämpfer. Ob auf der CeBIT oder am Hindukusch, meist muss aus Kostengründen ein Reporter vor Ort reichen. Dabei stehen die Journalisten in solchen Situationen immer häufiger vor dem Problem, auf sich allein gestellt, über IT berichten zu müssen und mittels IT das Berichtete zu bearbeiten und zu übertragen. Da die Informationstechnik, mit der der Berufszweig dabei in Berührung kommt, immer umfangreicher wird, kann eine meist geisteswissenschaftlich geprägte Grundausbildung den Erfordernissen des Berufes längst nicht mehr gerecht werden. Auch viele Quereinsteiger sind etwa als Germanisten oft überfordert.

    Mit dem deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengang "Informatik für Journalisten" will die Fakultät für Informatik der TU Chemnitz ab dem Wintersemester 2008/09 Journalisten jenes Know-how an die Hand geben, welches sie für die IT-Themen und Prozesse ihres Berufes wappnet. "Dieses Masterstudium stellt einen vollwertigen Informatikstudiengang dar", so Prof. Wolfram Hardt, Dekan der Fakultät für Informatik. "In relativ kurzer Zeit erhalten dabei Geisteswissenschaftler eine sehr umfassende Informatikausbildung in Praxis und Theorie." So werden die umfangreichen Themengebiete in komprimierter Form gelehrt und beinhalten im Wesentlichen zwei Säulen: In der ersten Säule erhalten die Studierenden umfassende Kenntnisse in Algorithmen und Datenstrukturen. Hier erhalten sie einen grundlegenden Einblick in informatisches Denken. In der zweiten Säule können die Studierenden aus 23 Lehrmodulen frei auswählen und sich die Inhalte so zusammenstellen, wie es für ihren weiteren Berufsweg am Sinnvollsten ist. Durch dieses Studium sollen die Absolventen befähigt werden, Lösungen der Informatik bis ins Detail nachzuvollziehen und innerhalb ihrer Tätigkeit als Journalisten auch selbst einzusetzen; beim selbstständigen Auswerten von Fachthemen für klassische Medien sowie als Onlineredakteur im Umgang mit neuester Webtechnologie.

    Den Anstoß zum Angebot Informatik für Journalisten erhielt die Fakultät aus Kreisen der Praxis. Dirk Neubauer, Geschäftsführer der evolver services, weiß: "Die Presse - egal, ob Online oder Print - sucht händeringend nach Fachkräften mit einer Doppelbegabung in Journalismus und IT. Journalisten, die nicht verstehen, worüber sie schreiben, oder Informatiker, die ihre Fachkenntnisse nicht kommunizieren können, sind dabei keine Alternative." Auch Andreas Perband, Chefredakteur der PC-WELT, sieht das Potential des neuen Studienganges: "Durch das Internet ändert sich das Berufsbild des Journalisten sehr stark. Zum einen ist ein gehöriges Stück technisches Know-how für die Beherrschung aller für das Web relevanter Medien notwenig - man denke etwa nur an das Erstellen von Web-Videos, die in der Regel selbst konzipiert und
    Seite 2 der PM 171/2008

    realisiert werden müssen. Zum anderen wird die Welt aufgrund der Digital-Technik - die nahezu alle Lebensbereiche durchdringt - insgesamt komplizierter. Hier hat der Journalist die Aufgabe, komplizierte Sachverhalte möglichst einfach darzustellen. Dies gelingt nur, wenn der zu beschreibende Sachverhalt auch verstanden wurde. Der neue Informatik-Studiengang für Journalisten ist daher eine interessante Ergänzung des Studienangebotes."

    Mit diesem Studiengang wird engagierten Geisteswissenschaftlern die Möglichkeit geboten, sich neue Bereiche ihres Wunschberufs zu erschließen und darin breitere Themenspektren auf Basis fundierter Informatikkenntnissen zu bearbeiten. Studiendekan Prof. Maximilian Eibl stellt daher seinen Anspruch an Studium und Studenten: "Statt eines risikoreichen Selbststudiums oder Quereinstiegs bieten wir angehenden Journalisten hiermit einen Weg zum Erfolg - nicht unbedingt einfach, dafür jedoch kompetent begleitet." Für diesen nichtkonsekutiven Masterstudiengang wird eine Benutzungsgebühr von 350 Euro pro Semester erhoben.

    Weitere Informationen zum Studiengang unter
    http://www.tu-chemnitz.de/studium/studiengaenge oder bei Prof. Wolfram Hardt, Telefon: 0371 531-31467, E-Mail dekan@informatik.tu-chemnitz.de


    Images



    Foto: Mario Steinebach
    None


    Criteria of this press release:
    Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Teaching / education
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).