Sieben Forschungsverbunde aus Deutschland schließen sich zu einem Expertennetzwerk zusammen
Erstmals fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
im Rahmen des Regierungsprogramms "Gesundheitsforschung: Forschung für
den Menschen" ein krankheitsbezogenes Kompetenznetz zum Thema Diabetes
mellitus in Deutschland.
Ziel des Kompetenznetzes ist es, neue Erkenntnisse über die
Entstehungsbedingungen, die Prävention und Behandlung des Diabetes
mellitus zu gewinnen und dadurch die Versorgung der Bevölkerung zu
verbessern. Gerade in der frühen Phase der Erkrankung ist eine
optimale Versorgung Voraussetzung, um Folgeerkrankungen und damit
steigende Kosten für das Gesundheitssystem zu vermeiden. Das
Kompetenznetz wird den Wissenstransfer aus der Forschung in die
Praxis ausbauen und somit nutzbare Kompetenzen bezüglich der
Erkrankung Diabetes mellitus schaffen. Diese Kompetenzen stehen
nicht nur der nationalen und internationalen Fachwelt, sondern
auch ÄrztInnen, PatientInnen sowie der allgemeinen Öffentlichkeit
zur Verfügung.
Aus insgesamt zwanzig eingereichten Verbundanträgen wählte ein
internationales Gutachtergremium sieben Forschungsverbunde mit
24 Teilvorhaben zur Förderung aus.
o Future Pediatric Diabetes - Koordinator: Prof. Dr.
Reinhard Holl, Universität Ulm
o Translational Research on the Early Pathogenesis
and Prevention of Young-onset Diabetes (TREPPYD) -
Koordinatorin: Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler,
Technische Universität München und Klinikum Schwabing StKM GmbH
o Advance Knowledge for Restoration of Beta Cells
and Diabetes (AKROBAT) - Koordinator: Prof. Michele Solimena,
Technische Universität Dresden
o Biomarkers - Koordinator: Prof. Dr. Hans-Ulrich Häring,
Universität Tübingen
o Diabetes - Collaborative Research of Epidemiologic Studies
(DIAB-CORE) - Koordinator: Dr. Wolfgang Rathmann, Universität Düsseldorf
o Diabetes and Mental Aspects (DIAMANT) - Koordinator:
Prof. Johannes Kruse, Universität Düsseldorf
o Depression and cognition in diabetes. From neurobiological
mechanisms to treatment strategies (DECODIA) - Koordinator:
PD Dr. Frank Petrak, Universität Bochum
In dieser Zusammensetzung spannt das Kompetenznetz den Bogen von der
Grundlagenforschung über klinische und epidemiologische Studien bis
hin zur Versorgungsforschung und Ökonomie. Zudem arbeitet es eng mit
dem ebenfalls neu gegründeten und vom BMBF geförderten Kompetenznetz
Adipositas zusammen.
Sprecherin und damit auch Ansprechpartnerin des Kompetenznetzes
Diabetes ist Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler vom
Institut für Diabetesforschung, Technische Universität München (TUM),
Kölner Platz 1, 80804 München,
E-Mail: kompetenznetz-diabetes@lrz.uni-muenchen.de
Hintergrund
Die Förderung des Netzwerks durch das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) ist für 12 Jahre geplant. Für die ersten drei
Jahre stehen, neben der Förderung der Infrastruktur, Mittel von
7,5 Millionen Euro für die Teilvorhaben zur Verfügung. Nach drei
Jahren soll die jährliche Fördersumme steigen und es sollen neue
Projekte in das Netz aufgenommen werden.
Die bereits ausgewählten Verbunde zeichnen sich durch folgende
Schwerpunkte aus:
"Future Pediatric Diabetes" und "TREPPYD" beschäftigen sich mit
der Entstehung (Pathogenese) und Häufigkeit des Typ 1 Diabetes
im Kindesalter. Aus den erlangten Erkenntnissen möchten die zwei
Verbunde neue Therapieverfahren entwickeln, um Diabetes im
Kindesalter zu verhindern oder zu heilen. Modellprojekte sollen
Versorgungslücken bei Jugendlichen, MigrantInnen und sozial
Benachteiligten schließen.
"AKROBAT" befasst sich mit der Thematik der Neubildung und
Regeneration von Insulin produzierenden Betazellen für die
Therapie des Diabetes im Kindes- und Erwachsenenalter.
"DIAB-CORE" untersucht Fragen zur regionalen Verteilung und
zu sozialen Faktoren des Auftretens sowie zur Versorgung von
Typ 2 Diabetes. Lebensqualität und Behandlungskosten stehen
besonders im Blickpunkt.
"Biomarkers" nutzt neue Technologien,
um Biomarker zu identifizieren, die später zur Verbesserung der
Früherkennung und Prävention von Typ 2 Diabetes eingesetzt werden
sollen.
"DIAMANT" und "DECODIA" erforschen Zusammenhänge zwischen Diabetes,
Depression, Krankheitsverlauf und kognitivem Leistungsniveau.
Ziel ist es unter anderem durch gezielte Interventionen die
Lebensqualität und kognitive Leistungsfähigkeit von Diabetikern
zu verbessern.
Im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2008 der Deutschen
Diabetes-Union und des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus
schätzt man die Anzahl der an Diabetes erkrankten in Deutschland
auf zirka acht Millionen Menschen. Das ist eine Zahl, die zum
Handeln aufruft. Durch das Kompetenznetz Diabetes entwickelt sich
mehr Wissen zur Krankheitsentstehung, zur Vermeidung und zur
optimierten Behandlung des Diabetes. Davon sollen vor allem Betroffene profitieren.
Pressekontakt:
Christine Huber
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kölner Platz 1, 80804 München
Tel. 089/3068 3380
E-Mail: christine.huber@lrz.uni-muenchen.de
Logo des Kompetenznetzes Diabetes
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Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Personnel announcements, Research projects
German
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