idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/18/2008 13:17

Der Kampf gegen Papierkorrosion und Tintenfraß

Dr. Ernst Guggolz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Papier besteht aus Cellulose, aus zu Makromolekülen verknüpften Glucoseeinheiten. Wenn Papier altert, brechen diese Molekülketten - sehr zum Leidwesen der Fachleute, die historische Schriften und Zeichnungen konservieren. Die "Nachrichten aus der Chemie" berichten, wie Erkenntnisse und Methoden der Chemie den Restauratoren bei ihrer Arbeit helfen und so historische Werke vor ihrem Zerfall schützen.

    Nicht allein der Zahn der Zeit nagt an den Briefen von Galileo Galilei, die von Galilei verwendete Tinte tut es auch: Der Tintenfraß verfärbt das Papier und macht es mürbe, sodass es schließlich reißt. Die Eisengallustinte, eine bis ins 20. Jahrhundert gebräuchliche Tintenart, schädigt durch ihren sauren pH-Wert und ihren hohen Metallionengehalt die Papierunterlage. Eisenionen oxidieren die Cellulose und erzeugen Schwachstellen, an denen die Säure die Ketten aufbricht.
    Doch die moderne Cellulosechemie hat Mittel gefunden, den Zerfall aufzuhalten: Calciumphytat und Calciumhydrogencarbonat. Diese chemischen Substanzen neutralisieren die in der Tinte enthaltene Säure und fangen gleichzeitig die Metallionen ab. Wenn der Restaurator Galileis Briefe damit behandelt, verhindert er die weitere Zersetzung des Papiers und die Werke bleiben der Nachwelt erhalten.
    Weitere Beispiele aus der Cellulosechemie und -analytik präsentieren die Autoren Antje Potthast, Ute Henniges und Gerhard Banik in ihrem Artikel in der Juniausgabe der "Nachrichten aus der Chemie". Sie erklären die neuesten Verfahren, Papier auf seinen Schädigungsgrad hin zu untersuchen, und zeigen, warum man die Chroniken der südkoreanischen Joseon-Dynastie besser nicht mit Bienenwachs behandelt hätte. Die PDF-Datei des Artikels gibt es bei der Redaktion der "Nachrichten aus der Chemie" unter nachrichten@gdch.de.
    Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den "Nachrichten aus der Chemie" über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.


    More information:

    http://www.gdch.de/nachrichten "Nachrichten aus der Chemie"
    http://www.gdch.de/taetigkeiten/nch/jg2008/h06_08.htm Das Juniheft der "Nachrichten aus der Chemie"


    Images

    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Scientific Publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).