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07/03/2008 08:40

Rekordjahr 2007: VolkswagenStiftung bewilligt mit 115,5 Mio. Euro höchsten Betrag ihrer Geschichte

Dr. Christian Jung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung legt Jahresbericht 2007 vor. Ausgeschüttete Fördermittel noch einmal rund vier Millionen Euro über Vorjahresniveau - Mittel für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften steigen erneut; Mittel für die Auslandsförderung liegen bei 5,8 Millionen Euro.
    Neu eingerichtet in 2007: die "Harvard-Fellowships" und die Initiativen "Wissenschaft - Öffentlichkeit - Gesellschaft" sowie "Integration molekularer Komponenten in funktionale makroskopische Systeme"

    115,5 Millionen Euro hat die Stiftung im Jahr 2007 wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland insgesamt zur Verfügung gestellt - gemäß ihrem Auftrag, Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre zu fördern. Dabei gingen die 51,4 Millionen Euro "Allgemeine Fördermittel" zu rund 46 Prozent an die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften - das sind fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auf die Naturwissenschaften und die Mathematik entfielen rund 14 Prozent, rund 12 Prozent kamen den Biowissenschaften einschließlich der Medizin zugute und ebenfalls 12 Prozent den Ingenieurwissenschaften (siehe Förderstatistik S. 162 ff. im Jahresbericht 2007; alle Seitenverweise beziehen sich auf den Jahresbericht 2007). Der Rest entfiel auf Fachgebietskombinationen. Der satzungsgemäß an wissenschaftliche Einrichtungen in Niedersachsen zu vergebende Anteil, das Niedersächsische Vorab, belief sich im Jahr 2007 auf 64,1 Millionen Euro (S. 142 ff).

    Die VolkswagenStiftung ist mit einem Kapital von rund 2,4 Milliarden Euro einer der größten privaten Wissenschaftsförderer in Europa. "Im abgelaufenen Jahr haben davon noch einmal verstärkt die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften profitiert", erklärt Generalsekretär Dr. Wilhelm Krull jetzt mit Erscheinen des Jahresberichts 2007. 168 Vorhaben aus diesen Wissenschaften - noch einmal 30 mehr als im Vorjahr - wurden mit insgesamt 23,5 Millionen Euro unterstützt. "Dass die Stiftung so kraftvoll agieren kann, ist nicht zuletzt ein Zeichen unserer erfolgreichen Vermögensanlage", betont Krull.

    Vonseiten der Forschung gab es auch 2007 wieder eine große Nachfrage nach Fördermitteln: 725 Anträge über eine Gesamtantragssumme von 188,1 Millionen Euro gingen bei der Stiftung ein. Bei der Zahl der Anträge ist zudem zu beachten, dass inzwischen bei vielen Förderinitiativen Anträge erst nach einer positiv begutachteten Skizze eingereicht werden können; im Durchschnitt mündet nur etwa jede fünfte Skizze in eine Antragstellung. Bei den Allgemeinen Fördermitteln konnten im vergangenen Jahr 37 Prozent der eingereichten Anträge und knapp 24 Prozent der insgesamt beantragten Summe bewilligt werden - diese Zahlen liegen etwa auf dem Niveau des Vorjahres und unterstreichen nach wie vor den Wettbewerbsdruck, dem die geplanten Projekte unterliegen.

    Auch im Jahr 2007 war die grenzüberschreitende Wissenschaftsförderung ein wichtiges Ziel der Stiftung. So wurden an ausländische Einrichtungen, an deutsche Einrichtungen im Ausland sowie zugunsten ausländischer Kooperationspartner im Rahmen von Inlandsbewilligungen für 104 Projekte (33 mehr als im Vorjahr) 5,8 Millionen Euro vergeben. Beispielhaft für das Engagement im Ausland sind die Förderinitiativen zur Region Mittelasien/Kaukasus, zum sub-saharischen Afrika und zur Dokumentation bedrohter Sprachen.

    -- Zahlen und Fakten in der Übersicht am Ende dieser Pressemitteilung.

    Neue Förderinitiative "Fellowships für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden aus den Geisteswissenschaften am Humanities Center der Harvard University"

    Eine im Jahr 2007 neu aufgelegte, kleine wie gleichermaßen feine Initiative verdeutlicht den Anspruch der Stiftung, ihre explizit personenbezogene Förderung immer wieder mit neuen Angeboten zu stärken. Noch im "Jahr der Geisteswissenschaften" aus der Taufe gehoben, tragen die "Fellowships für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden aus den Geisteswissenschaften am Humanities Center der Harvard University" den Geist dieses inzwischen beendeten Wissenschaftsjahres in die Zukunft. Mit diesem Angebot wird für ausgewählte junge Geisteswissenschaftler der Traum wahr, eine Zeit lang an international führender Stätte arbeiten zu können. Hochqualifizierte Spitzenkräfte aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs deutscher Hochschulen können so ihre Forschungskompetenz und ihr Forschungsprofil auf einem zukunftsweisenden geisteswissenschaftlichen Gebiet international stärken und weiterentwickeln, dabei ein attraktives akademisches Umfeld auf sich wirken lassen.

    Ziel dieser Initiative ist es nicht zuletzt, die Bedeutung der Geisteswissenschaften für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit augenfällig und verständlich zu machen; klassische Kompetenzen der Geisteswissenschaften werden mit aktuellen Ansprüchen konfrontiert und verbunden. Die Stiftung hofft, dass sich den ausgewählten Personen eine intellektuelle Plattform eröffnet, die vielfältige Möglichkeiten zum Gedankenaustausch zulässt.

    Weitere Informationen zu den "Harvard-Fellowships" sind zu finden unter http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/strukturen-und-personen/harvard-fell....

    Informationen zu den ersten geförderten Harvard-Fellows finden Sie unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20080415

    Ebenfalls neu im Jahr 2007: die Förderinitiative "Integration molekularer Komponenten in funktionale makroskopische Systeme"

    Seit Jahren entwickeln Forscher neue Materialien und Komponenten mit herausragenden Eigenschaften im Miniaturmaßstab. Größenordnungen von wenigen Nanometern - das entspricht Millionstel Millimetern - zeichnen die winzigen Bausteine aus, die in der Nanotechnologie entstehen. Bislang sind es vor allem Einzelkomponenten, gut charakterisiert und beherrschbar - größere Anwendungen basierend auf diesen Bausteinen sind allerdings immer noch die Ausnahme. Doch die Nanotechnologie ist auf dem Sprung zur Anwendung. Es gilt nun, das Potenzial an molekularen Komponenten und Prinzipien für die Hochtechnologie zu nutzen. Die Stiftung unterstützt diesen Prozess der Umsetzung in den kommenden Jahren mit der neuen Förderinitiative "Integration molekularer Komponenten in funktionale makroskopische Systeme".

    Welche realistischen Anwendungspotenziale stecken in den bislang erzielten Erkenntnissen und Technologien? Wie können daraus komplexere und funktionstüchtige Systeme im makroskopischen Maßstab aufgebaut werden? Um der Breite an lohnenden Forschungsfragen gerecht zu werden, ist die Initiative thematisch offen angelegt. Angesprochen sind Wissenschaftler verschiedener Disziplinen: von der Chemie über die Physik bis hin zur Biologie, außerdem die Ingenieurwissenschaften und mitunter auch die Medizin.

    Weitere Informationen zu dieser neuen Initiative sind zu finden unter http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/impulse/komponenten.html

    Und als drittes neues Angebot "Wissenschaft - Öffentlichkeit - Gesellschaft"

    Die Unterstützung der Forschung ist nur eine Seite der Wissenschaftsförderung. Eine andere ist die Kommunikation ihrer Erkenntnisse. Als weiteres neues Angebot hat die Stiftung im Jahr 2007 die Förderlinie "Wissenschaft - Öffentlichkeit - Gesellschaft" eingerichtet. "Die Öffentlichkeit", wie sie sich im politischen Diskurs und in den Medien abbildet, fordert heute viel stärker als früher, dass sich "die Wissenschaft" öffnet und den Dialog sucht. Um entsprechende Herausforderungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu bewältigen, müssen daher nicht nur die Wissenschaftler selbst neue Wege beschreiten - auch die Wissenschaftsförderung ist gefordert, konkrete Unterstützung anzubieten und sich zu engagieren. Die Stiftung richtet ihr Förderhandeln auch auf diese Anforderungen aus in dem Verständnis, dass die Verbesserung der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ein eigenständiges, das gesamte Förderportfolio umfassendes Förderziel darstellt.

    Weitere Informationen unter http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/aussergewoehnliches/wissenschaft-oef....

    Fakten und Zahlen aus der Förderstatistik (Jahresbericht 2007)

    -- Im Rekordjahr 2007 wurden 115,5 Millionen Euro bewilligt: 51,4 Millionen Euro Allgemeine Fördermittel und 64,1 Millionen Euro als Niedersächsisches Vorab.
    -- Allgemeine Fördermittel: 319 bewilligte Vorhaben
    23,5 Millionen Euro für die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften (168 Vorhaben),
    7,1 Millionen Euro für die Naturwissenschaften und die Mathematik (36 Vorhaben),
    6,1 Millionen Euro für die Biowissenschaften einschließlich Medizin (30 Vorhaben),
    6,0 Millionen Euro für die Ingenieurwissenschaften (26 Vorhaben)
    8,7 Millionen Euro für Fachgebietskombinationen (59 Vorhaben).
    -- 725 Anträge über eine Gesamtantragssumme von 188,1 Millionen Euro gingen bei der Stiftung ein.
    -- Bewilligungsquote bei den Allgemeinen Fördermitteln im Jahr 2007:
    37,5 Prozent der entschiedenen Anträge und
    24,1 Prozent der insgesamt beantragten Summe.
    -- Anzahl der bewilligten Vorhaben nach Empfängergruppen:
    220 erfolgreiche Anträge kamen von wissenschaftlichen Hochschulen und
    80 von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen, jeweils in Deutschland;
    19 von wissenschaftlichen Einrichtungen im Ausland.
    -- Im Jahr 2007 wurden zugunsten wissenschaftlicher Einrichtungen im Ausland insgesamt 5,8 Millionen Euro bewilligt, und zwar für 104 Projekte.
    -- Von 1962 (Arbeitsaufnahme der Stiftung) bis Ende 2007 wurden 28 692 wissenschaftliche Projekte mit rund 3,46 Milliarden Euro gefördert.
    -- Im Jahr 2007 richtete die Stiftung drei Förderinitiativen neu ein; beendet wurde die Initiative "Einheit in der Vielfalt? - Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas", für die im Frühjahr 2008 letztmals Bewilligungen ausgesprochen wurden.


    More information:

    http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20080702 - Pressemitteilung


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research projects, Scientific Publications
    German


     

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