idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/30/2000 10:09

"Vom Seelenleben unserer Städte - Gesundheit im städtischen Lebensraum"

Patrizia Reicherl Stabsstelle Hochschulkommunikation
Fachhochschule Potsdam

    Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Peter Stolz "Vom Seelenleben unserer Städte - Gesundheit im städtischen Lebensraum" wird die interdisziplinäre Reihe "Civitas - Geometrie und Lebenswelt" der Fachhochschule Potsdam am Montag, dem 04.12.2000, um 18.30 Uhr im Palais am Stadthaus, Friedrich-Ebert-Str. 37, fortgeführt.

    Peter Stolz geht in seinem Vortrag von der These aus, dass "unsere Gesundheit getragen wird von der Stimmigkeit und Güte unserer persönlichen und stofflichen Umfeldbeziehungen. Die traditionell sich entwickelnden Städte waren atmende und wachsende Sozialräume. Lange Entwicklungszeiten von Jugend, Alter und Erneuerung wechselten mit kurzen Gefährdungsphasen von Krankheit, Pestilenz und Tod. Lebensstile fanden ihren Ausdruck in der inneren seelischen Verfaßtheit des Gemeinwesens."
    Inzwischen haben Städte epidemische Katastrophen und hygienische Erfordernisse technisch weitgehend im Griff. Viele Menschen kranken dennoch an den Schreckgespenstern industrieller Agglomeration. Der Zusammenprall von Erlebnissen, Dynamik, Kraftfeldern, Mehrdeutigkeiten schafft mit seinem schillernd-bunten Licht nicht nur Lust, sondern auch Schattenseiten von dumpf-zerrissenen Verstimmtheiten. Städte werden zum Feind des seelischen Gleichgewichts von Menschen wie umgekehrt Menschen zu Feinden der vielgestaltigen Balance der Städte. Anklagen richten sich gegen widerstreitende Interessenlagen, grenzenlose Handlungsfreiheiten oder bürokratisierte Planungsvorgaben. Zu hoch hinaus gebaut und zu tief ins Land gefressen, verliert sich die Kritik in babylonischer Überhebung.
    Gesunde Städte beteiligen die Bewohner an Entscheidungen für die Gestaltung ihrer Lebenswelt und die Sicherstellung struktureller Veränderungen. Als Bürgergemeinde mit Selbstverwaltung und gleichen Rechten für alle ethnischen Gruppen muß die civitas terrena der Zukunft ausgewogene Lebensqualitäten, vitale Wirtschaftsbedingungen und das Haushalten mit Ressourcen sichern. Nicht zuletzt bieten Wohlbefinden fördernde Städte ihren Bewohnern Möglichkeiten zum Knüpfen vielseitiger sozial-kommunikativer und emotional-sichernder Netzwerke.

    Prof. Dr. Peter Stolz ist Arzt für Neuorologie und Psychiatrie und Psychoanalytiker. Sein Lehrgebiet am Fachbereich Sozialwesen der FH Potsdam ist Soziale Medizin, Sozialpsychiatrie, insbesondere Soziopsychogenese von gesundheitlichen Störungen, Gesundheitsförderung.


    More information:

    http://www.fh-potsdam.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Social studies
    regional
    Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).