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09/18/2008 16:31

Abschluss Förderschwerpunkt KMU: Modellprojekte zeigten drei Wege zum Ziel auf

Jörg Feldmann Pressestelle
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

    "Kleine Betriebe zeitgemäß betriebsärztlich und sicherheitstechnisch unterstützen - Wege in die Zukunft" lautete der Förderschwerpunkt 2005 des Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen. An der Abschlussveranstaltung unter dem Motto "Drei Wege - ein Ziel", die am 18. September 2008 in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin stattfand, beteiligten sich über 100 Teilnehmer. Im Mittelpunkt standen die Ergebnisse dreier Modellprojekte, die durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet wurden.

    Hintergrund für den Förderschwerpunkt ist die besondere Situation der rund 1,65 Millionen Klein- und Kleinstbetriebe in Deutschland. Diese Betriebe mit bis zu neun sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stellen rund 80 Prozent aller Betriebe in Deutschland und beschäftigen fast jeden fünften Erwerbstätigen. Die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle liegt hier zwar im Durchschnitt, bei den Arbeitsunfallrenten stehen Betriebe dieser Größe jedoch an der Spitze. Vor diesem Hintergrund ist die Umsetzung der neuen berufsgenossenschaftliche Vorschrift BGV A2 und damit die Integration des Arbeits- und Gesundheitsschutzes in den Betriebsalltag von Kleinunternehmen von besonderer Bedeutung. Diese neue berufsgenossenschaftliche Vorschrift bietet Unternehmern die Chance, in großer Eigenverantwortung für Sicherheit und Gesundheit in ihrer Firma zu sorgen. Es fehlt den Betrieben aber häufig an Unterstützung und Instrumenten, ihre Chance zu erkennen, optimal zu nutzen und rechtssicher zu handeln.

    Hier setzten die Modellprojekte amadeus, basik-net und GUSIK an. Dabei wurden mit drei unterschiedlichen Herangehensweisen praktikable und wirksame Wege einer optimalen betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen Betreuung für Kleinunternehmen erschlossen und in der Praxis modellhaft erprobt.
    Auf die Regelbetreuung in Kombination von persönlicher Beratung des Unternehmers durch Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit sowie auf branchenspezifische Internetunterstützung setzte das Projekt basik-net. Hingegen bauten die Projekte amadeus und GUSIK auf das Pooling-Modell. Hier sollen die Angebote zum Arbeits- und Gesundheitsschutz von Organisationen wie Innungen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern und Fachverbänden ausgehen. Durch den Zusammenschluss mehrerer Betriebe (Pool) einer Branche oder eines Gewerkes können so tätigkeitsbezogene Probleme gebündelt und übergeordnete und optimale branchenspezifische Lösungen gefunden werden.

    Im Einzelnen entstand das Internetportal http://www.basik-net.de mit spezifischen Informationen für die Gewerke der Maler und Lackierer, Dachdecker und Gerüstbauer. Es enthält ein Online-Tool, um Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen sowie ein gewerkspezifisches Gefahrstoffverzeichnis.

    Mit dem Handbuch "Werkzeuge einer erfolgreichen Poolbetreuung" wird unter http://www.gusik.info Handwerksorganisationen aufgezeigt, wie sich ein Dienstleistungsangebot erstellen lässt, mit dem sich die Betreuung von Kleinbetrieben sichern lässt. Dazu werden alle notwendigen Instrumente einschließlich Vertragsentwürfe zur Verfügung gestellt.

    Das Internetportal http://www.amadeus-handwerk.de öffnet den Weg zu verschiedenen Branchenportalen wie Kraftfahrzeug-Gewerbe, Holzbearbeitungsberufe, Friseurgewerbe, Elektrohandwerk, Sanitär-Heizung-Klima-Installationsgewerbe und Metallhandwerk. Es enthält spezifische Informationen angefangen bei Betriebsanweisungen bis hin zu Unterweisungshilfen, die auch als animierte Filme vorliegen.
    Die Teilnehmer der Abschlussveranstaltung erhielten eine CD mit den drei vorgestellten Handlungsanleitungen. Insgesamt stießen die Ergebnisse auf großes Interesse. Das Plenum, darunter Vertreter aus Kammern, Innungen und Verbänden, diskutierte die Ansätze der verschiedenen Zugangswege zu Kleinbetrieben angeregt und teilweise kontrovers. Insgesamt waren sich die Teilnehmer jedoch darüber einig, dass die Projekte gangbare Wege aufzeigen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den betrieblichen Alltag von Kleinbetrieben nachhaltig zu verankern.

    Informationen zu den auf der Abschlussveranstaltung vorgestellten Handlungsleitfäden können unter modellprogramm@baua.bund.de angefordert werden. Weitere Informationen zum Modellprogramm und zur Veranstaltung befinden sich unter http://www.baua.de/modellprogramm im Internet.


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Psychology
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

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