Wichtiger Schlüssel ist die Steuerung des Berufsbildungssystems aus
"einer Hand"
Die Bertelsmann Stiftung fordert eine Modernisierung der dualen Berufsausbildung in Deutschland. Auf der Grundlage einer international vergleichenden Studie schlägt sie zur besseren Steuerung des Systems ein Bundesamt für berufliche Bildung sowie entsprechende Landesämter vor. Bei der Reform der Berufsausbildung sollte sich Deutschland am Vorbild der Schweiz orientieren, wo die Steuerung aus "einer Hand" erfolgt.
"Der Nationale Bildungsbericht macht deutlich, dass der Übergang von der Schule in den Beruf für viele Jugendliche zu einer beinahe unüberwindbaren Hürde geworden ist", sagte Vorstandsmitglied Johannes Meier bei der Vorstellung der Studie. Dieser Zustand sei aus sozialen und ökonomischen Gründen nicht hinnehmbar. Um möglichst allen jungen Menschen eine echte Chance auf Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen, müsse das duale Ausbildungssystem modernisiert werden.
Andere Länder mit dualen Berufsbildungssystemen hätten in den letzten Jahren umfangreiche und teilweise sehr erfolgreiche Reformen durchgesetzt. Von diesen Erfahrungen könnten wir profitieren. Daher sei es wichtig, diese Erfahrungen systematisch auszuwerten und für die deutsche Berufsbildungspolitik nutzbar zu machen, sagte Meier.
In Deutschland sei die berufliche Bildung auf unterschiedliche Ressorts verteilt und die Steuerung entsprechend stark fragmentiert, so Meier weiter. Hier könne man von der Schweiz lernen. Die Realisierung einer koordinierten Balance zwischen den verschiedenen Politikbereichen erfordere Berufsbildungsämter auf Bundes- und Länderebene, in denen die hoheitlichen Steuerungs-, Unterstützungs- und Verwaltungsfunktionen gebündelt würden.
Zu den weiteren Reformvorschlägen der Studie, die der Bremer Bildungsforscher Felix Rauner im Auftrag der Bertelsmann Stiftung vorgelegt hat, gehören einheitliche gesetzliche Rahmenbedingungen sowie die Umsetzung einer Innovationsstrategie für die berufliche Bildung. Die hervorragende Praxis im dualen Ausbildungssystem mit ihren berufsbildenden Schulen und den Ausbildungsbetrieben müsse besser als bisher mit der Berufsbildungspolitik und der Berufsbildungsforschung verzahnt werden. So könne die Ausbildungsqualität insgesamt verbessert werden.
Insgesamt hätten Reformen in der beruflichen Bildung jedoch nur dann eine Chance, wenn sie auch von möglichst vielen Beteiligten getragen würden. Die Bertelsmann Stiftung beschreite daher neue Wege, indem sie durch lagerübergreifende, partizipative Verfahren Räume schaffe, in denen die Verantwortlichen sich offen über mögliche Reformoptionen austauschen können.
Rückfragen an: Clemens Wieland, Telefon 05241/ 81-81352
http://www.bertelsmann-stiftung.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Cooperation agreements
German
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