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10/06/2008 15:55

Reaktive Sauerstoffverbindungen sensitivieren Tumore für den Zelltod

Bernhard Knappe Vorstand
Wilhelm Sander-Stiftung

    Viele Tumorzellen erweisen sich als resistent gegenüber klassischen Tumortherapien, so dass der Suche nach alternativen Behandlungswegen besondere Bedeutung zukommt. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) versuchen derzeit, Tumorzellen durch oxidativen Stress für den Zelltod zu sensitivieren. In ersten Versuchen eines von der Wilhelm Sander Stiftung geförderten Projektes konnten die Heidelberger Forscher bereits zeigen, dass Tumorzellen durch reaktive Sauerstoffverbindungen in den Zelltod getrieben werden können.

    Dr. Karsten Gülow und sein Team in der Abteilung von Prof. Dr. Peter H. Krammer am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) versuchen, die oxidative Abwehr von Tumorzellen zu schwächen, um sie so anfällig für oxidativen Stress zu machen. Krebszellen weisen im Vergleich zu gesunden Zellen eine deutlich erhöhte Teilungsrate auf. Durch diese extreme Vermehrung entsteht ein höherer Energiebedarf, der im Allgemeinen mit einer erhöhten Produktion reaktiver Sauerstoffverbindungen einhergeht. Tumorzellen brauchen daher eine effektive oxidative Abwehr, die die Zellen vor diesen reaktiven Verbindungen schützt. Wird nun die Expression eines oder mehrerer Proteine der oxidativen Abwehr gestört, sammeln sich reaktive Sauerstoffverbindungen an. In Krebszellen beobachtet man dies besonders, da diese wesentlich abhängiger von der oxidativen Abwehr sind als normale Zellen. Die Tumorzellen können diesen oxidativen Stress jedoch nicht bewältigen und sterben ab (siehe Abbildung).

    Diese ersten Ergebnisse der DKFZ-Forscher zeigen somit neue, vielversprechende Möglichkeiten in der Krebstherapie auf. Professor Dr. Peter H. Krammer erklärte: "Nun müssen die optimalen Ziel-Proteine und Behandlungsstrategien ermittelt werden, um Tumore über oxidativen Stress in den Tod zu treiben." Es ist geplant, das Heidelberger Forschungsprojekt in Kooperation mit der Universität Mannheim fortzusetzen. Hierbei sollen Krebszellen des Immunsystems aus Patienten als Modell für den durch oxidativen Stress induzierten Zelltod dienen.

    Kontakt: Prof. Dr. Peter H. Krammer, Heidelberg, Tel. +49(6221)423718; Fax +49 6221)411715
    Dr. Karsten Gülow, Heidelberg, Tel. +49(6221)423765; Fax +49(6221)411715

    Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 260.00 €.
    Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 160 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

    Weitere Informationen: www.wilhelm-sander-stiftung.de


    Images

    Abbildung: Schematische Darstellung einer Tumorzelle. Eine Störung der oxidativen Abwehr führt in einer Tumorzelle zu einem dramatischen Anstieg an reaktiven Sauerstoffverbindungen (gelb). Dadurch entsteht ein oxidativer Stress, der die Zelle in den Tod treibt.
    Abbildung: Schematische Darstellung einer Tumorzelle. Eine Störung der oxidativen Abwehr führt in ei ...
    Quelle: Prof. Dr. Peter Krammer/Dr. Karsten Gülow
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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Abbildung: Schematische Darstellung einer Tumorzelle. Eine Störung der oxidativen Abwehr führt in einer Tumorzelle zu einem dramatischen Anstieg an reaktiven Sauerstoffverbindungen (gelb). Dadurch entsteht ein oxidativer Stress, der die Zelle in den Tod treibt.


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