(Hamburg, 11. Oktober 2008) Diese Tage wird er 50 Jahre alt - der implantierbare Herzschrittmacher. 1958 verpflanzte der schwedische Herzchirurg Åke Senning einen ersten vollständig implantierten Schrittmacher, den er zusammen mit dem Ingenieur Rune Elmquist entwickelt hatte. Ein epochales Ereignis, von dem bis heute Millionen Menschen profitieren. "Diese erste Implantation war ein bedeutsamer Meilenstein nicht nur für die Kardiologie, sondern auch für die Medizin insgesamt", urteilt Prof. Dr. Uwe Wiegand (Remscheid), Tagungspräsident der 19. Jahrestagung der Arbeitsgruppe "Herzschrittmacher und Arrhythmie".
1958 sei eine Entwicklung eingeleitet worden, so Prof. Wiegand, aus der sich nicht nur die weitreichenden Diagnostik- und Therapieoptionen moderner Herzschrittmachersysteme ableiteten, sondern auch die Entwicklung des implantierbaren Kardioverter-Defibrillators und der Resynchronisations-Therapie, die aus der modernen Kardiologie nicht mehr wegzudenken seien: "Allein in Deutschland tragen Schrittmachersysteme bei mehreren hunderttausend Menschen dazu bei, die Prognose und Lebensqualität zu verbessern."
Das Modell von 1958 mit einem Durchmesser von 55 Millimetern und einer Höhe von 16 Millimetern war in Epodydharz gegossen und musste einmal pro Woche von außen aufgeladen werden. Die beiden Herz-Pioniere hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkannt, welche Entwicklungen damit in der Kardiologie eingeleitet wurden. Der Patient Arne Larsson überlebte die beiden innovativen Wissenschaftler. Nachdem er 24 chirurgische Eingriffe über sich ergehen lassen musste und dabei insgesamt fünf Elektrodensysteme und 22 Impulsgeneratoren von elf verschiedenen Schrittmachermodellen erhielt, starb er 2001 an Krebs. Voller Enthusiasmus hatte er seinen ersten Herzschrittmacher auf einem internationalen Symposium als eine "Sensation für den Patienten" bezeichnet. Die ersten Herzschrittmacher in Deutschland wurden 1961 von Prof. Dr. Heinz-Joachim Sykosch, Prof. Dr. Sven Effert (Düsseldorf) und Prof. Dr. Paul Sunder-Plaßmann (Münster) implantiert. Der erste deutsche Schrittmacher kam 1963 auf den Markt.
"In den kommenden Jahren ist eine Perfektionierung von Schrittmacher-Funktionen zu erwarten", so Prof. Wiegand im Hinblick auf die zukünftige Herzschrittmacher-Generation. "Es werden zunehmend Selbstkontroll- und Überwachungsfunktionen im Schrittmacher integriert, telemedizinische Verfahren werden einen schnellen Zugriff auf diagnostische Schrittmacherinformationen sowie eine Fernkontrolle der Systeme ermöglichen."
Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
Pressestelle
Prof. Dr. Eckart Fleck / Christiane Limberg
Achenbachstr. 43, 40237 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung
Pressezentrum am Kongress: 0049-(0)40-35695302: mobil 0043-676-6356775
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 6700 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Research results, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).