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12/13/2000 13:48

Jahresfeier der Universität mit Begegnung und Bewegung

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Die Universität Dortmund ist 32 Jahre alt. Die Jahresfeier, die an die Eröffnung am 16.12.1968 erinnert, steht in diesem Jahr im Zeichen internationaler Begegnung. Für die künstlerische Note der Veranstaltung im Auditorium Maximum auf dem Campus Nord sorgen bunte und bewegte Szenen, die Lehrende und Studierende aus dem Fach Textilgestaltung zur Aufführungen bringen.

    Im Mittelpunkt der Jahresfeier stehen diesmal zwei ausländische Wissenschaftler. Die Universität unterstreicht damit in einem Jahr, das häufig geprägt war von Nachrichten über Fremdenfeindlichkeit in Teilen der bundesdeutschen Gesellschaft, dass Wissenschaft nur in enger und freundschaftlicher Kooperation mit kreativen Forschern und Künstlern in allen Ländern der Welt denkbar ist.
    Die Wissenschaft verkennt dabei nicht, dass Internationalität auch Verschiedenartigkeit, Differenzen und immer wieder Bemühungen um Ausgleich und Solidarität in den Blick zu nehmen hat. Der Globalismus und seine Auswirkungen auf Europa und Südafrika - das ist das Thema, zu dem im Festvortrag Prof. Cecil A. Abrahams aus Südafrika Stellung nimmt. Abrahams selbst hatte den größeren Teil seines Lebens unter der rassistischen Apartheid der früheren weißen Herrschaftsschicht seines Landes zu leiden.
    Festvortrag vor dem Hintergrund überwundener Apartheid
    Der Reformator des südafrikanischen Bildungswesens ist seit 1995 Rektor der University of the Western Cape. Er hatte an den Universitäten im kanadischen New Brunswick und Alberta studiert und lehrte von 1967 bis 1995 weltweit an verschiedenen Hochschulen. Die "Englische Literatur der Romantik" zählt zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunktthemen.
    Mit der Rückkehr nach Südafrika prägt er maßgeblich die Entwicklung des dortigen Bildungs- und Erziehungswesens. Seine Universität wurde in der Region Kapstadt neu gegründet, damit die bis in die 90-er Jahre von den Bildungschancen weitgehend ausgeschlossene farbige Bevölkerung in größerer Zahl einen Hochschulabschluss erwerben kann.
    Drei Ehrungen für Kooperation, Integration und gute Lehre
    Auch mit drei Ehrungen unterstreicht die Universität Dortmund bei der Jahresfeier ihr Interesse an internationaler Verknüpfung ihrer Lehre und Forschung. Sie verleiht ihre Universitätsmedaille an den Rektor der Universiteit Twente, Prof. dr. Frans van Vught, und ehrt damit einen Mann, der an der Spitze einer Partnerhochschule in den benachbarten Niederlanden sehr entschieden die internationale Kooperation in verschiedenen universitären Netzwerken vorantreibt.
    Mit einem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zeichnet die Universität den Studenten Saliou Gueye aus, der seit mehreren Jahren mit großem Erfolg zur Integration der ausländischen Studierenden an der Universität Dortmund beiträgt.
    Auf Vorschlag der Studierenden erhält den diesjährigen Lehrpreis der Universität die Wissenschaftlerin Stefanie Marra, der es meisterhaft gelungen ist, auch Multimedia-Elemente und Internet-Seiten in ihre Lehrveranstaltungen zur Geschichte der frühen Neuzeit einzubeziehen. Ihre didaktisch gekonnten Präsentationen sind im Hörsaal wie im weltweiten Netz eine von den Studierenden hoch gelobte Lehre.
    Grußworte
    Die Jahresfeier wird mit Grußworten eröffnet. Begrüßt wird die Versammlung im größten Hörsaal der Hochschule durch Rektor Prof. Dr. Dr.h.c. Albert Klein. Klein betont, dass Wissenschaft traditionell darauf angelegt ist, das Gespräch über die Grenzen hinaus zu suchen. Gerade Deutschland habe diese Tradition in der Zeit des Hitlerfaschismus aber gebrochen.
    Heute, so unterstreicht der Rektor, kommt dem Prozess der Internationalisierung eine immense Bedeutung zu. Er verweist darauf, dass sich die Dortmunder Hochschule hier klare Ziele gesetzt hat, nämlich beispielsweise den Anteil der ausländischen Studierenden erheblich zu vergrößern, das Auslandsstudium der deutschen Kommilitonen zu fördern und neue Studienabschlüsse für den globalisierten Berufsmarkt zu entwerfen.
    Als zweiter Gastgeber spricht Dr. Dr.h.c. Alfred Voßschulte, der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde der Universität Dortmund. Der Ehrenbürger der Universität und frühere Präsident der IHK attestiert der Universität eine hohe Bedeutung als standortsicherndem Faktor in Dortmund. Er sieht sie dabei in Verbindung mit dem Technologiezentrum, dem Technologiepark und mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen und Institu-ten. Der Freunde-Gesellschaft mit ihren nunmehr 700 Mitgliedern kommt für Voßschulte dabei eine Mittlerfunktion zwischen der Uni, der Stadt und der Wirtschaft zu.
    Für den Allgemeinen Studierendenausschuß spricht anschließend der Vorsitzende Jan Tölle. Er wird sich nachdrücklich für eine Verbesserung der Situation der ausländischen Studierenden einsetzen und dabei auch Kritik üben: Oft sind Verbesserungen für die Studentinnen und Studenten ohne deutschen Pass nur auf Druck der Studierendenschaft hin erzielt worden. Viel bleibe zu tun, um die ausländischen Kommilitonen wirklich in der Universität zu integrieren.
    Rückblick - Einblick - Ausblick
    Für bewegte Szenen sorgten bei der Jahresfeier sieben Studentinnen des Fachs Textilgestaltung in den Rollen der Musen aus der griechischen Antike. Konzept und Regie stammen von Dozentin Barbara Schimmel, Stefanie Bolwin assistierte ihr.
    Die jeweils etwa 10- bis 15-minütigen Inszenierungen mit den Titeln "Rückblick", "Einblick" und "Ausblick" wurden mit den Studierenden zum Problemfeld Bewegung, Körpergedächtnis und Materialität des Textilen erarbeitet und bereits im Oktober in Dresden mit Erfolg uraufgeführt.
    Unterlegt sind den drei Szenen Musikauszüge aus Artur Honneggers "Antigone", Arnold Schönbergs "Von heute auf morgen, op. 32" sowie Dieter Schnebels "Atemzüge". Thematisiert werden dabei im Drama der Antigone zuerst der Mythos des Gehorsams im Zwiespalt zur Menschlichkeit. Schönbergs Einakter in Zwölftonmusik rückt traditionelle und unkonventionelle Beziehungsstrukturen in den Blick. Im dritten Part symbolisieren die Atemzüge die Unmittelbarkeit der Existenz und das Bemühen um Artikulation.
    Wie immer heißt es bei der Jahresfeier Endstadtion Imbiß und Umtrunk. In der Mensa kommen die Angehörigen der Universität und ihre Gäste zusammen, um den Beginn des 33. Jahres der Dortmunder Universitätsgeschichte vergnügt, besinnlich und mit besten Perspektiven zu feiern.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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