Im vergangenen Juni offiziell eröffnet, bereichert das materialwissenschaftliche Forschungszentrum ICAMS ab dem Wintersemester auch die Lehre an der RUB. In einer dreifachen Antrittsvorlesung stellen die Stiftungsprofessoren Ralf Drautz, Alexander Hartmaier und Ingo Steinbach am 20.10. ihre Forschungsschwerpunkte und -projekte vor.
Bochum, 14.10.2008
Nr. 327
ICAMS legt in der Lehre los
Dreifache Antrittsvorlesung in der RUB
Werkstoffsimulation zwischen den Disziplinen
Im vergangenen Juni offiziell eröffnet, bereichert das materialwissenschaftliche Forschungszentrum ICAMS ab dem Wintersemester auch die Lehre an der RUB. In einer dreifachen Antrittsvorlesung stellen die Stiftungsprofessoren Ralf Drautz, Alexander Hartmaier und Ingo Steinbach ihre Forschungsschwerpunkte und -projekte vor. "Multiskalig" forschen sie bei ICAMS (Interdisciplinary Centre for advanced Materials Simulation) zwischen den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen. Entsprechend breit gefächert sind die Themen der Vorlesungen: von der Elektronenstruktur über die Entwicklung neuer Mikrostrukturen bis hin zur Frage, wie Computersimulationen bei Werkstoffentwicklung helfen. Die Antrittsvorlesung findet am Montag, 20.10. von 14 bis 16.15 Uhr im Hörsaal HNC 30 statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, um vorherige Anmeldung wird gebeten (Tel. 0234/32-29371, E-Mail: hildegard.wawrzik@rub.de).
Keine Innovation ohne neue Werkstoffe
ICAMS entwickelt mittels Computersimulation skalenübergreifend neue Werkstoffe - ein Ansatz, der die bisher getrennten Welten der Natur- und Ingenieurwissenschaften erstmals vereinigt. Innovative Produkte sind ohne neue Materialien und Werkstoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften kaum denkbar: So braucht die Automobilindustrie für die Entwicklung sparsamer und sicherer Modelle hochfeste Stähle für leichtere Bauweisen.
Die Mikrostruktur berücksichtigen
Ein Problem bei der Beschreibung realer Werkstoffe ist die hohe räumliche und chemische Komplexität dieser Strukturen auf verschiedensten Längen-, Zeit- und Energieskalen. Noch betrachtet man Bauteile meist als homogene Einheiten. Will man aber wissen, was bei mechanischen Belastungen im Werkstoff vorgeht, muss man die Mikrostruktur berücksichtigen, den Aufbau aus einzelnen Atomen, aus Kristalliten und deren Grenzflächen und Defekte. Simulationen ermöglichen es, neue Werkstoffe zu entwickeln und die Eigenschaften neuer metallischer Legierungen, Keramiken, Gläser oder Kunststoffe realistisch vorherzusagen und besser zu verstehen.
Multiskaliges Weltbild
Mit 24,2 Millionen Euro fördert ein Industriekonsortium unter Federführung von ThyssenKrupp und Beteiligung der Salzgitter AG, der Robert Bosch AG und der Bayer AG gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen die Einrichtung von ICAMS an der Ruhr-Universität Bochum. In der Forschung ist ICAMS eine tragende Säule des fachübergreifenden Clusters "Small Scale Interface Dominated Materials", den das Land mit 10 Millionen Euro fördert, um das Zukunftskonzept der Ruhr-Universität aus der Exzellenzinitiative umzusetzen. Auch in der Lehre bereichert ICAMS zukünftig die Materialwissenschaften. "Die Tatsache, dass die Multiskalenmodellierung von Materialien heute noch das Einreißen von Barrieren zwischen klassischen Disziplinen bedeutet, heißt automatisch auch, dass Ingenieure, die Eigenschaften von Werkstoffen aus der atomaren Struktur der Werkstoffe ableiten und verstehen können, bisher überhaupt nicht ausgebildet werden", sagte ICAMS-Gründungsdirektor Prof. Dr. Ralf Drautz bei der Eröffnung. "Hier werden wir einen neuen Master-Studiengang schaffen, der eine neue Generation von Werkstoffingenieuren ausbilden wird, die von Anfang an mit einem weiten, 'multiskaligen' Weltbild aufwachsen werden und nicht mit einem auf eine Disziplin verengten Blickfeld."
Weitere Informationen
ICAMS, Ruhr-Universität Bochum, Hildegard Wawrzik (Sekretariat Prof. Steinbach), Tel. 0234/32-29371, E-Mail: hildegard.wawrzik@rub.de
Internet: http://www.icams.ruhr-uni-bochum.de
Die ICAMS-Professoren (v. l.): Alexander Hartmaier, Ralf Drautz, Ingo Steinbach
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Criteria of this press release:
Materials sciences
transregional, national
Personnel announcements, Studies and teaching
German
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