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12/14/2000 14:45

RUB-Senat beschließt einstimmig: Lehrerausbildung in Bochum erhalten

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Der Senat der Ruhr-Universität Bochum hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig einer Resolution zugestimmt und seine Forderung bekräftigt, den Standort Bochum für die Lehrerausbildung zu erhalten.

    Bochum, 14.12.2000
    Nr. 363

    RUB-Senat beschließt einstimmig:
    Lehrerausbildung in Bochum erhalten
    Mit Modell experimentieren: Doppelqualifikation Magister/Lehramt

    Der Senat der Ruhr-Universität Bochum hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig einer Resolution zugestimmt und seine Forderung bekräftigt, den Standort Bochum für die Lehrerausbildung zu erhalten. Die RUB bietet gerade wegen ihrer großen Fächervielfalt die besten Voraussetzungen, um Lehrer fachlich qualifiziert für alle Schulformen der Sekundarstufe II auszubilden. Darüber hinaus hat sich der Senat in seiner Resolution dafür ausgesprochen, die bundesweit anerkannte Vorreiterrolle der RUB in der Reform von Studiengängen nach dem Bachelor/Magistermodell auch für eine Reform der Lehrerausbildung zu nutzen. Die RUB bittet daher das Land, ihr mit einer Experimentierklausel die Möglichkeit einzuräumen, ein "integratives Konzept" zu erarbeiten, mit dem Studierende eine Doppelqualifikation Magister/Lehramt erstreben könnten. Die RUB wäre dann die erste Hochschule in Deutschland, die ein solches integratives Konzept unter voller Wahrung der spezifischen Angebote und Belange der Lehrerausbildung erprobt und realisiert.

    Hier der komplette Text der Resolution:

    "Mit Erlass vom 25. September 2000 wurde den Universitäten im Land NRW die Bewirtschaftung von Stellen entzogen, die für überwiegend für die Lehrerausbildung benötigt werden. Dies legt die Vermutung nahe, dass daran gedacht wird, die Lehrerbildung in Zukunft auf einzelne Hochschulstandorte im Lande zu begrenzen. Der Senat der Ruhr-Universität Bochum nimmt dies zum Anlass klarzustellen, dass die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern ein unverzichtbarer Bestandteil des Angebots an Studiengängen bleiben soll. Dies aus mehreren Gründen:

    1. Das Fächerspektrum für die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für die Sekundarstufe II aller Schulformen einschließlich des Berufskollegs ist unüberbietbar breit: Es reicht von den Theologien bis zum Sport, von den Geisteswissenschaften zu allen Naturwissenschaften, von den Wirtschaftswissenschaften bis zur Elektrotechnik. Daher bilden die Lehramtsstudierenden mit guten Gründen die größte Gruppe auf dem Campus.

    2. Die enge Verknüpfung der Diplom- und Magisterstudiengänge mit den Lehrämtern sichert in Zeiten, in denen das Wissen in den Fächern und den interdisziplinären Grenzbereichen immer rascher wächst, eine unabdingbare Voraussetzung für eine qualifizierte Tätigkeit von Lehrpersonen in den nächsten Jahrzehnten.

    3. Das integrative Modell von Fachwissenschaften und Erziehungswissenschaften, von Fachdidaktiken und Fachwissenschaften sichert den Erwerb von Qualifikationen, die die Vermittlung von Inhalten und Methoden ebenso gewichtet wie pädagogische und soziale Kompetenzen im Umgang mit der jungen Generation.

    4. Das Lehramtsstudium garantiert einen Praxisbezug in dem großen Anwendungsfeld von Bildung und Erziehung. Was in diesem Studium an Wissen und Fähigkeiten erworben wird, ist auch in anderen Berufen des Ausbildungssektors sowie der Personalführung und -betreuung anwendbar. Das von der Ruhr-Universität Bochum eingerichtete Zentrum für Lehrerbildung soll diese Praxisorientierung institutionell sichern.

    5. Die Ruhr-Universität hat die längste Erfahrung mit den gestuften Studiengängen und wird sie im WS 2001/02 in den meisten Fächern der Natur- und Geisteswissenschaften als Regelstudiengänge einführen. Die Fakultäten sind dabei, die konzipierten Module kompatibel auch für die Lehramtsstudiengänge zu machen, um die besonderen Chancen der neuen Studienstrukturen auszuschöpfen. Es muss daher sichergestellt bleiben, dass bei der Neuordnung der Lehrerausbildung in NW für die Universitäten eine Experimentierklausel vorgesehen wird. Die Ruhr-Universität wäre die erste Hochschule in Deutschland, die das integrative Konzept unter voller Wahrung der Ansprüche der Lehrerbildung in NW realisiert.

    Wir bitten nachdrücklich, diese Argumente bei den weiteren Planungen der Standorte der Lehrerbildung in NW zu berücksichtigen. Sie sind auch dem Expertenrat gegenüber geltend gemacht worden und begründen das Selbstverständnis der Universität, die den Studiengängen, die zum Staatsexamen führen (Jura, Medizin, Lehramt), die gleiche hohe Aufmerksamkeit schenkt wie denen mit universitären Abschlüssen."


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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