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02/18/1998 00:00

Wussten Sie schon, dass ...

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Wußten Sie schon, daß eine BURSE (Bursa, lat.) "Beutel, Börse" im Mittelalter das Wohn- und Kosthaus von aus gemeinsamer Kasse lebenden Studenten war ?

    Studierende brauchen nicht nur Hörsäle, Professoren, Studien- und Prüfungs-ordnungen, sondern auch preiswerte und gute Verpflegung, günstige und freundliche Wohnmöglichkeiten und nicht zuletzt den finanziellen Rahmen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

    An den mittelalterlichen Universitäten vollzog sich das Studentenleben in dem Klosterleben nachgebildeten Formen. Die Studenten lebten gemeinschaftlich in Bursen, Collegien oder Regentien unter strenger Aufsicht von Rektoren, Regenten oder Präfekten. In Rostock gab es seit der Mitte des 15. Jahrhunderts u. a. die Regentien Porta Coeli, Roter Löwe, Einhorn, Halbmond und Adlerburg sowie die Bursa St. Olavi (St. Olav-Burse oder Collegium Norwegianorum). Letztere war für die skandinavischen Studenten errichtet und dem besonders in Skandinavien verehrten Heiligen St. Olav geweiht. In jeder Regentie wohnten zwischen 30 und 40 Studenten der damals existierenden 4 Fakultäten (Juristische, Theologische und Medizinische Fakultät sowie Artistenfakultät, die spätere Philosophische Fakultät der 1419 gegründeten Universität Rostock). Die Regientien, deren Anzahl nicht genau feststellbar ist, befanden sich auf dem Alten Markt und am Hopfenmarkt; auch im Fraterkloster (Michaeliskloster) hinter dem heutigen "Rostocker Hof" wohnten und lebten Studenten (s. Abbildung). Wo genau am Hopfenmarkt die St. Olav-Burse lag, ist nicht zu beweisen. Ein Zeugnis der Olav-Burse aber existiert heute noch und kann auf dem Hof des Universitätshauptgebäudes besichtigt werden: Neben der Eingangstür zum Seitenflügel befinden sich zwei Steine, die die Wangen einer Bank von der Olav-Burse waren und aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts stammen.

    Interessant ist, daß mit einer Ordnung für die Regentien aus dem Jahre 1564 gleichzeitig bestimmt wurde, daß Professoren mit der Leitung und Inspektion der Regentien zu beauftragen sind. So leitete u. a. der Theologe David Chytraeus die Regentie Roter Löwe, in der arme Studenten lebten, die vom Freitisch der Stadt unterhalten wurden. Wir finden schon in dieser Zeit sogen. "Mensafreitische. Diese Mensafrei-tische wurden viel später zu einer Stipendienart, einem "Mensalstipendium". Nunmehr wurden in Rostock die Essensätze in bar pro Halbjahr an die bedürftigen Studenten ausgezahlt.

    Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Tradition der "Mensafreitische" (in Naturalien) durch die Studentenschaft wieder aufgenommen, um die sich weniger bemittelte Studenten bemühen konnten. Auch zu DDR-Zeiten wurden Mensafreitische vergeben und aus einem zentralen Fonds der Universität finanziert. (Vor allem für Studentenehepaare bzw. Studierende mit Kindern)

    Heute ist das Studentenwerk Rostock - 1991 wiedergegründet - für die Belange, die das Studium wirtschaftlich ermöglichen oder erleichtern, der ca. 13.000 Studierenden der Universität Rostock, der Hochschule Wismar und der Hochschule für Musik und Theater zuständig. Viele von Ihnen nehmen die sozialen Dienstleistungen des Studentenwerkes täglich in Anspruch: Verpflegung in den Mensen und Cafeterien, Unterbringung in den Studen-tenwohnheimen, kostenlose Zimmervermittlung, Ausbildungsförderung, die Kindertagesstätte für Studentenkinder, Sozialberatung, psychologische- und Rechtsberatung, studentische Kulturzirkel, Studentenwerksdarlehen und vieles mehr. Über wichtige Themen aus den Aufgabenbereichen des Studentenwerkes (BAföG, Mensen, Cafeterien, Wohnen, Beratungsdienste, Kindertagesstätte, und Kultur) sowie über weitere Aktivitäten und Einrichtungen (Stipendien, behindertengerechtes Studium, Sozialhilfe, Wohngeld etc.) informiert der "Wegweiser" des Studentenwerkes, der außer im Studentenhaus, St.-Georg-Str. 104-107 in den Mensen, in den Studentensekretariaten und Beratungs-stellen der Hochschulen sowie beim jeweiligen AStA/ StuRa kostenlos erhältlich ist und dessen Inhalt auch im Internet nachgelesen werden kann (http:// www.uni-rostock.de/andere/werk/infoblat.htm).


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