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11/03/2008 20:25

Erster Forschungspreis hessischer FH und TTN-Sonderpreis verliehen

Martin Wünderlich Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Darmstadt

    Erstmals haben am Montag, dem 3. November, die hessischen Fachhochschulen den "Forschungspreis der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften" verliehen. Im Rahmen des Tags der Forschung 2008 an der Hochschule Darmstadt (h_da) wurde damit anwendungsorientierte Spitzenforschung von Wissenschaftlern der Fachhochschule Gießen-Friedberg, der Fachhochschule Frankfurt am Main und der Fachhochschule Wiesbaden ausgezeichnet. Ebenfalls zum ersten Mal zeichnete das TechnologieTransferNetzwerk Hessen mit einem Sonderpreis ein herausragendes Kooperationsprojekt eines Wissenschaftlers der Hochschule Darmstadt aus.

    Erstmals haben am Montag, dem 3. November, die hessischen Fachhochschulen den "Forschungspreis der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften" verliehen. Im Rahmen des Tags der Forschung 2008 an der Hochschule Darmstadt (h_da) wurde damit anwendungsorientierte Spitzenforschung von Wissenschaftlern der Fachhochschule Gießen-Friedberg, der Fachhochschule Frankfurt am Main und der Fachhochschule Wiesbaden ausgezeichnet. Der Forschungspreis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und Teil der Kampagne "Forschung für die Praxis" der hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Prof. Dr. Günther Grabatin, stellvertretender Vorsitzender der Konferenz hessischer Fachhochschulpräsidien (KHF): "Forschung für die Praxis ist zu einem Markenzeichen der hessischen Fachhochschulen geworden. In den vergangenen zehn Jahren haben sie sich mit steigendem Erfolg an öffentlichen Förderprogrammen beteiligt und trotz knapper Finanzen kontinuierlich eigene Mittel in die Forschungsförderung investiert. Sie haben neue Entwicklungsschwerpunkte aufgebaut und bestehende ausgebaut. Mit dem Forschungspreis zeigen wir was wir können, und dass wir Spitzenleistungen gebührend in den Vordergrund stellen."

    MinDirig. Dr. Rolf Bernhardt, Leiter der Abteilung Hochschulen und Forschung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, sagte auf der Preisverleihung: "Die hessische Landesregierung unterstützt die Kampagne "Forschung für die Praxis" nachdrücklich. Die fünf hessischen Fachhochschulen können damit auf ihre Forschungsleistungen im Rahmen von Forschungstagen, Messen und Ausstellungen, Publikationen, Zielgruppenveranstaltungen und Forschungspreisen aufmerksam machen und so weitere Kooperationspartner und Drittmittelgeber finden."
    In den Jahren 2002 bis 2006 führten die hessischen Fachhochschulen rund 1000 Forschungs-, Entwicklungs- und Transferprojekte gemeinsam mit Unternehmen, öffentlichen Auftraggebern oder im Rahmen öffentlicher Förderprogramme durch. Davon waren rund 35 Prozent mit Unternehmen und rund 18 Prozent mit Öffentlichen Auftraggebern wie Kommunen, Landkreisen und Öffentlichen Körperschaften. In fünf Jahren warben sie ein Drittmittelvolumen von knapp 40 Millionen Euro ein.

    Ebenfalls zum ersten Mal zeichnete das TechnologieTransferNetzwerk Hessen mit einem Sonderpreis ein herausragendes Kooperationsprojekt einer Hessischen Fachhochschule mit der mittelständischen hessischen Wirtschaft aus. Der Preis ging an einen Wissenschaftler der Hochschule Darmstadt.

    Die ausgezeichneten Wissenschaftler und Projekte in der Kurzbeschreibung

    "Forschungspreis der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften"
    1. Preis (Dotierung 12.500 Euro)
    Der mit 12.500 Euro dotierte erste Preis geht an die Professoren Dr. Peter Czermak und Dr. Frank Runkel vom Institut für Biopharmazeutische Technologie der Fachhochschule Gießen-Friedberg. Das ausgezeichnete Projekt trägt den Titel "Entwicklung und Charakterisierung von neuen Arzneiformen zum zielgerichteten Wirkstofftransport am Beispiel von biotechnologisch hergestellten zyklischen Aminosäuren zur Behandlung entzündlicher Hautkrankheiten". Die Forscher befassten sich mit der Galenik von Arzneimitteln, das heißt mit der Frage, in welcher Form eine Arznei wirkt und wie sie aktiv und zielgerichtet ihren Wirkort erreicht.
    Sie entwickelten galenische Formulierungen auf der Basis von Nano- und Mikroemulsionen, die eine optimale Verteilung auf den erkrankten Hautflächen sicherstellen und dafür sorgen, dass der Wirkstoff in ausreichender Konzentration den Wirkort erreicht. Präklinische und klinische Studien des Kooperationspartners Engelhardt Arzneimittel weisen darauf hin, dass besonders bei der Langzeitanwendung der von Czermak und Runkel entwickelten Produkte mit sehr guten Behandlungsergebnissen zum Beispiel bei der Schuppenflechte zu rechnen ist.

    2. Preis (Dotierung 10.000 Euro)
    Prof. Dr.-Ing. Gerhard Silber von der Fachhochschule Frankfurt wird für die Arbeit des Forschungsbereiches Präventive Biomechanik (PräBionik) ausgezeichnet, in dem ein "Verfahren zur Prävention biomechanischer Gefahrenpotentiale am Menschen" beim Einsatz von Hilfsmitteln entwickelt wurde. In der Anwendung geht es beispielsweise um die Dekubitus-Reduktion bei Liegepatienten oder Rollstuhlfahrern, um bruchsichere Stützen (Stents) von Adern zur Vermeidung von Gefäßverletzungen oder um die Weiterentwicklung von Laufschuhen. Basis für diese Ziele ist die Darstellung der Interaktion von menschlichen Gliedmaßen bzw. Körperregionen mit den jeweiligen Hilfsmitteln. Der Forschungsbereich PräBionik hat dafür ein digitales dreidimensionales Mensch-Modell mit realer Anatomie entwickelt. Es verfügt als erstes Modell weltweit über am lebenden Menschen ermittelte Weichgewebeeigenschaften. Zudem wurde im Forschungsbereich ein Verfahren mit dem Akronym "BOSS" entwickelt. BOSS steht für Body Optimization & Simulation System mit dessen Hilfe das digitale Mensch-Modell am Rechner mit jeder beliebigen Stützkonstruktion in Kontakt gebracht und somit die mechanische Interaktion der Hilfsmittel im oder am Menschen sichtbar gemacht werden kann.

    3. Preis (Dotierung 7.500 Euro)
    Prof. Dr. Friedemann Völklein wird für die Arbeit zur Entwicklung neuer Kontaktierungstechnologien für Mikrochips ausgezeichnet, die in seinem Institut für Mikrotechnologien (IMtech)an der FH Wiesbaden im Auftrag industrieller Partner durchgeführt wurde. In dem "SoHo-Projekt" geht es um Kostenreduzierung und Erhöhung der Zuverlässigkeit bei der Mikrochip-Herstellung. Mikrochips sind die wichtigsten Bestandteile in Computern, im Handy und in allen Geräten der modernen Informationstechnologie. Die Chips werden für die elektrische Kontaktierung mit "Nano-Lötkügelchen", sogenannten "Bumps", versehen. Das Volumen dieser Bumps ist nicht größer als ein Nanoliter - der milliardste Teil eines Liters - und darf nicht mehr als 5% vom geforderten Sollwert abweichen. Um ökonomisch effizient zu arbeiten, müssen zudem in einem Fertigungsschritt rund 1,5 Millionen dieser Bumps gleichzeitig auf die Chips übertragen werden. Hierfür entwickelte das IMtech gemeinsam mit vier Projektpartnern spezielle Glasformen mit Lot-Gruben (eng. "Solder Hollows", im Projektnamen abgekürzt "SoHo"), die mit dem Bump-Material befüllt werden können. Die technologische Herausforderung bestand unter anderem darin, Gruben-Volumina und -Positionen auf den großflächigen Glasformen in höchster Präzision herzustellen und rund 1,5 Millionen Gruben pro Form defektfrei zu realisieren.

    Sonderpreis des TechnologieTransfer Netzwerks Hessen (Dotierung 5.000 Euro)
    Der erstmalig verliehene Sonderpreis des TechnologieTransferNetzwerks (TTN) Hessen geht an Prof. Dr.-Ing. Dietmar Ueberschär von der Hochschule Darmstadt für sein "Neuartiges Konzept zur Emissionsreduzierung von Industriedieselmotoren". Diese Motoren werden etwa in Stromgeneratoren, Rasenmähern oder Betonmischern eingesetzt. Die Abgasgrenzwerte werden auch für Industriedieselmotoren regelmäßig verschärft, jedoch ist der Einsatz etwa von Katalysatoren zur Abgasnachbehandlung aus Platz- und Kostengründen kaum möglich. Das Konzept von Prof. Dr.-Ing. Ueberschär ermöglicht verringerten Treibstoffverbrauch, verbesserte CO2- und Abgaswerte durch eine optimierte Form des Brennraums, der in einem höheren Wirkungsgrad der Verbrennung resultiert. Das zugrunde liegende Patent ist auf Ueberschär und Prof. Dr.-Ing. B. Grünwald eingetragen.
    Der Sonderpreis des TTN Hessen zeichnet herausragende anwendungsorientierte Kooperationsprojekte von Fachhochschulen und mittelständischen Unternehmen aus, deren Ergebnisse die Marktreife erreichen. Der Preis soll alle zwei Jahre vergeben werden.


    Ansprechpartner für Interviews

    Träger des TTN-Sonderpreises
    Prof. Dr.-Ing. Dietmar Ueberschär
    Hochschule Darmstadt
    Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik
    Haardtring 100 D-64295 Darmstadt
    Tel + 49.176-237 331 12 E-Mail dietmar.ueberschaer@t-online.de

    Träger des Forschungspreises der Hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2008
    1. Preis
    Prof. Dr.-Ing. Peter Czermak sowie
    Prof. Dr. Frank Runkel
    Fachhochschule Gießen-Friedberg
    FB Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie
    Institut für Biopharmazeutische Technologie
    Wiesenstraße 14 D-35390 Gießen
    Tel +49.641.309 2551/2250 / +49.175.913 81 83 (P.C.)
    E-Mail peter.czermak@tg.fh-giessen.de sowie
    Tel +49.641.309 2550 / +49.171.639 15 33 (F.R.)
    E-Mail frank.runkel@tg.fh-giessen.de

    2. Preis
    Prof. Dr.-Ing. Gerhard Silber
    Fachhochschule Frankfurt am Main
    Fachbereich 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften
    Institut für Materialwissenschaften
    Nibelungenplatz 1 D-60318 Frankfurt am Main
    Tel +49.69.1533 30 35 / +49.173.964 39 70 E-Mail Prof.Dr.Silber@t-online.de

    3. Preis
    Prof. Dr. Friedemann Völklein
    Fachhochschule Wiesbaden
    Fachbereich Ingenieurwissenschaften
    Direktor des Instituts für Mikrotechnologien
    Institut für Mikrotechnologien (IMtech) der FH Wiesbaden
    Am Brückweg 26 D-65428 Rüsselsheim
    Tel +49.6142.898 -4531 -4582 E-Mail f.voelklein@physik.fh-wiesbaden.de


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Mechanical engineering, Medicine
    regional
    Contests / awards, Transfer of Science or Research
    German


     

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