Zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten werden zu den Jubiläumsfeierlichkeiten des Collegium Europaeum Jenense vom 9. bis 13. Januar 2001 in Jena erwartet. Die Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, hat ihr Kommen ebenso zugesagt wie die Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Annemarie Schimmel und Alfred Grosser sowie der Schriftsteller Reiner Kunze.
Die Veranstaltungen umfassen eine Ausstellung mit dem Titel "Aufbruch aus totalitärer Provinzialität zu europäischem Denken", ein Festsymposium zum Thema "Die Universität der Zukunft - Die Zukunft der Universität" sowie ein Round-table-Gespräch zur Zukunft Europas. Vorträge des Oxforder Literaturprofessors Terence J. Reed und der Islamwissenschaftlerin Prof. Annemarie Schimmel bilden weitere Höhepunkte.
Das am 11. Januar 1991 in Jena gegründete Collegium Europaeum Jenense (CEJ) hat sich die Erneuerung der Universität und ihre internationale Öffnung zum Ziel gesetzt. Dabei steht vor allem der Dialog zwischen Hochschule und Gesellschaft im Vordergrund, den das Collegium bisher in über 250 Vorlesungen, Symposien und Ausstellungen sowie 52 Büchern geführt hat.
Oft nehmen sich die Collegiumsmitglieder aktueller politischer Fragen an. So standen Anfang der neunziger Jahre die Versöhnung und Verständigung mit den östlichen Nachbarn im Vordergrund und 1995 gab es eine Ringvorlesung zum Thema Rechtsextremismus.
Der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität, Prof. Dr. Karl-Ulrich Meyn, würdigte das CEJ als eine Einrichtung des lebendigen Austausches. "Damit tut das Collegium konkret etwas gegen die Tendenz, dass die Studenten die Univeristät nur als Lernanstalt ansehen", sagte der Rektor im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten.
So waren es Studenten und Professoren gleichermaßen, die in der Umbruchphase nach der Wiedervereinigung den Grundstein das Collegium Europaeum Jenense legten. 1990 trafen sich über 1000 Studierende und 250 Hochschullehrer aus zehn Ländern auf der Wartburg bei Eisenach und diskutierten über ein "demokratisches Deutschland in Europa". Sich von den Resten totalitärer Deformierungen zu befreien und Hochschulangehörige wieder zu Vordenkern der Gesellschaft zu machen, war das gemeinsame Ziel der Teilnehmer.
Der Gründer und Kurator der Kollegiums Prof. Dr. Dr. Ulrich Zwiener, konnte in den vergangenen Jahren insgesamt 162 Korrespondierende Mitglieder für das CEJ gewinnen. Zu Ihnen gehören Prominente aus Wissenschaft und Kultur wie Carl-Friedrich von Weizsäcker, Martin Walser, Hans Küng, Lew Kopelew und Wolf Biermann ebenso, wie die Politiker Hans Koschnik, Rita Süssmuth und Heiner Geissler.
Weitere Informationen über das CEJ und das Programm der Jubiläumsveranstaltungen finden Sie unter http://www.uni-jena.de/cej/.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Susanne Liedtke
Referat Öffentlichkeitsarbeit
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