Der Senat der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität hat heute in einer Resolution entschieden den Erhalt der Lehrerausbildung am Standort Bonn gefordert. Das oberste Gremium der Universität reagiert damit auf einen Erlass des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung, der den Universitäten die Bewirtschaftung von Stellen, die für die Lehrerausbildung benötigt werden, entzieht.
Der einstimmig gefasste Senatsbeschluss im Wortlaut:
"In Sorge über den ministeriellen Erlass vom 25. September 2000 über die Bewirtschaftung der für die Lehrerausbildung benötigten Stellen und die vor allem aus dem Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung gespeiste Diskussion über eine Einstellung der Lehrerausbildung an der Universität Bonn bekräftigt der Senat sein Bekenntnis zur Lehramtsausbildung:
Die Lehrerausbildung nimmt im Selbstverständnis der Universität Bonn seit deren Gründung im Jahre 1818 eine prägende Position ein. Im Zusammenhang mit dem sog. "Qualitätspakt" haben sich alle sechs an der Lehramtsausbildung beteiligten Fakultäten mit Entschiedenheit zur Lehrerausbildung als wesentlichem Bestandteil ihres Zukunftsprofils ausgesprochen (Kath.-Theol. Fakultät, Evang.-Theol. Fakultät, Philosophische Fakultät, Math.-Naturwiss. Fakultät, Landwirtschaftliche Fakultät, Pädagogische Fakultät). Auf dieser Grundlage ist auch das Bonner Ausbildungs-zentrum für Lehrerinnen und Lehrer (BALL) tätig. Das BALL stärkt die fachdidaktische Ausbildung, sichert die Vernetzung mit der Schulpraxis und bündelt die einzigartigen Standortvorteile des Bonner Raums.
Gegenstand der Lehrerausbildung muss eine wissenschaftliche Qualifikation auf der methodischen Höhe der jeweiligen Fachdisziplin unter stetiger Fortentwicklung fach-didaktischer Kenntnisse sein. Diese Qualitätsmaßstäbe verbunden mit der besonderen Vielfalt des Fächerangebots tragen die herausragende Reputation der Bonner Lehramtsanwärter über das Land Nordrhein-Westfalen hinaus.
Für die Universität Bonn stellt die Lehrerausbildung diesen gesellschaftliche und inner-universitären Wissenstransfer dar. Die Qualität von Forschung und Lehre lebt wesentlich von der Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Lehramts-Studien.
Die Vielfalt des Lehrangebots der Universität Bonn ist untrennbar mit dem Umfang der Lehrerausbildung (mehr als 20% der Studienfälle) verbunden. Eine aus Sparzwängen betriebene Einstellung der Lehrerausbildung würde ihrer inneren Logik nach zu einer nachhaltigen Verkümmerung eng vernetzter Studiengänge führen. Sie würde einzelne Fakultäten im Lebensnerv treffen. Den Preis hätten die verbleibenden Magister- und Diplomstudiengänge zu tragen.
Zu den Grundlagen des sog. "Qualitätspaktes" gehört, dass über Weichenstellungen in der Lehrerausbildung im Lande nur nach Qualitätskriterien und nicht im Sinne einer regionalen Strukturförderung entschieden wird.
Der Senat fordert daher das Wissenschaftsministerium und die Landespolitik auf, qualitätsfremden Strategien zur Standortentscheidungen in der Lehrerausbildung energisch entgegenzutreten."
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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