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12/01/2008 11:04

IZA: 10 Jahre unabhängige Arbeitsmarktforschung und -beratung

Holger Hinte Öffentlichkeitsarbeit
Institut zur Zukunft der Arbeit

    Seit mehr als zehn Jahren betreibt das gemeinnützige Institut zur Zukunft der Arbeit von seinem Sitz in Bonn aus intensive Forschungsarbeiten auf allen Gebieten der Arbeitsökonomie und engagiert sich in der nationalen und internationalen Politikberatung. Anlässlich des IZA-Jubiläums erwartet das Institut heute auf dem Petersberg bei Bonn zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland. Zugleich zeigt das Institut Flagge in der aktuellen politischen Diskussion und legt ein umfassendes Arbeitsmarktprogramm vor. In einer "Petersberger Erklärung" rufen führende Ökonomen zu weiteren Reformen auf. Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltung wird der diesjährige IZA-Preis für Arbeitsökonomie verliehen.

    Unter Leitung seines Direktors Klaus F. Zimmermann hat sich das IZA seit 1998 ganz der Analyse von Arbeitsmarktfragen gewidmet. Den arbeitsmarktpolitischen Reformprozess in Deutschland begleitete das Institut von Beginn an konstruktiv-kritisch und evaluierte seine Erfolge. Zahlreiche Forschungs- und Beratungsprojekte widmeten sich auch der Steuerung von Arbeitsmigration und den Ansatzpunkten für eine erfolgreiche Zuwandererintegration. Innerhalb seiner sieben Forschungsschwerpunkte deckt das IZA alle relevanten Themen der Arbeitsmarktforschung ab, stellt Expertenteams zur Analyse drängender Politikaufgaben zusammen und führt umfangreiche Forschungsarbeiten durch. Seine Arbeitsergebnisse stellt das IZA Fachwelt und Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Das weltumspannende, ständig wachsende Netzwerk von inzwischen mehr als 750 mit dem IZA kooperierenden Wissenschaftlern ist international in der Arbeitsökonomie führend.

    Anlässlich des 10-jährigen IZA-Jubiläums findet auf dem Petersberg bei Bonn eine hochrangige Expertenkonferenz zu aktuellen Fragen der Arbeitsmarktforschung statt. Am 1. Dezember diskutieren die Teilnehmer unter anderem die Folgen der gegenwärtigen Finanzmarktkrise für die internationalen Arbeitsmärkte. Zu den Referenten zählen dabei Harvard-Starökonom Richard Freeman und David Blanchflower, Mitglied im finanzpolitischen Beirat der Bank of England. Der Rolle der Wirtschaftsforschung in der Politikberatung ist ein Diskussionsforum gewidmet, bei dem unter anderem auch der ehemalige tschechische Präsidentschaftskandidat Jan Svejnar sprechen wird. Am Abend erfolgt die Verleihung des IZA-Preises für Arbeitsökonomie. Preisträger sind die beiden britischen Ökonomen Richard Layard und Stephen Nickell, die die Arbeitsmarktreformen in Großbritannien - und damit indirekt auch in Deutschland - stark beeinflusst haben. Hauptredner des Abends ist der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.

    Im Rahmen seiner Jubiläumskonferenz stellt das IZA ein umfangreiches Arbeitsmarktprogramm vor, das die wichtigsten Aufgaben der Arbeitsmarktpolitik für die nächste Legislaturperiode und darüber hinaus benennt. Unter dem Titel "Vollbeschäftigung ist keine Utopie" enthält das Papier wichtige Handlungsempfehlungen für die künftige Arbeitsmarktpolitik und soll als Richtschnur im beginnenden Bundestagswahlkampf dienen. Thematische Schwerpunkte des IZA-Programms sind unter anderem die Schaffung von Erwerbsanreizen durch das Workfare-Prinzip von Leistung und Gegenleistung im Sozialstaat, eine systematische Neuordnung der Sozialversicherung, überfällige Reformen im Bildungssektor und eine ökonomisch orientierte Zuwanderungspolitik. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzmarktkrise plädiert das IZA für einen klaren Reformkurs in der Arbeitsmarktpolitik. "Das IZA-Arbeitsmarktprogramm sollte Pflichtlektüre der Wahlprogramm-Strategen aller Parteien sein", betonte Institutsdirektor Klaus F. Zimmermann.

    Auf Initiative des IZA wenden sich darüber hinaus prominente Ökonomen in einem Reformaufruf an Politik und Öffentlichkeit und fordern einen klaren Reformkurs in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Gerade im Zeichen der aktuellen Finanzmarktkrise und des wirtschaftlichen Abschwungs sei es Aufgabe der Politik, die nachweislichen Reformerfolge der jüngeren Vergangenheit nicht aufs Spiel zu setzen. Vielmehr könnte eine entschlossene Fortsetzung der Reformpolitik die jetzt unvermeidbaren Rückschläge am Arbeitsmarkt begrenzen. Die "Petersberger Erklärung" der Experten fordert unter anderem, die sozialen Dienste marktfähig zu machen und nicht länger fast ausschließlich auf das Ehrenamt zu setzen. Außerdem müsse der Sozialstaat stärker darauf achten, die Risikobereitschaft der Bürger zu honorieren, um Mobilität, Innovation und Wachstum zu fördern. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören Klaus F. Zimmermann (IZA, Universität Bonn und DIW Berlin), Michael C. Burda (Humboldt-Universität zu Berlin), Kai Konrad (Wissenschaftszentrum Berlin und FU Berlin), Friedrich Schneider (Universität Linz), Hilmar Schneider (IZA), Jürgen von Hagen (Universität Bonn) und Gert G. Wagner (DIW Berlin, TU Berlin, Universität Erfurt).

    "Mehr denn je bedarf die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der kritischen Begleitung durch die unabhängige Forschung, wenn die Politik den großen Herausforderungen gerecht werden will. Das IZA wird sich auch in Zukunft ganz in den Dienst von exzellenter Grundlagenforschung und Beratung stellen", kündigte IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann an.

    Das IZA-Arbeitsmarktprogramm im Volltext:
    http://www.iza.org/downloads/ArbeitsmarktprogrammIZA2008.pdf

    Die Petersberger Erklärung im Volltext:
    http://www.iza.org/downloads/PetersbergerErklaerung.pdf


    More information:

    http://www.iza.org


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Politics
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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