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Dr. Volker Ullrich erhält am 16. Dezember Ehrendoktorwürde an der Universität Jena
Jena (08.12.08) Biografien historischer Persönlichkeiten, zeitgeschichtliche Kommentare zur deutschen Geschichte, Rezensionen politisch-historischer Bücher - das Spektrum im Oeuvre des ZEIT-Redakteurs und Historikers Dr. Volker Ullrich ist ebenso breit wie sein fachwissenschaftliches Interesse. Die Geschichte des Deutschen Kaiserreichs, des Ersten Weltkriegs und die Sozial- und Alltagsgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind deutliche thematische Schwerpunkte seiner vielen Zeitungsbeiträge, Monographien und zahllosen Aufsätze. Sei es die Diskussion um die Zwangsarbeiterentschädigung oder die von ihm mit einer Buchbesprechung ausgelöste "Goldhagen-Debatte" um die Ursachen des Antisemitismus im Dritten Reich, Ullrichs Veröffentlichungen sind wichtige Beiträge zur öffentlich kritischen Auseinandersetzung geschichtswissenschaftlicher und geschichtspolitischer Belange.
Mit seiner publizistischen Tätigkeit hat sich Dr. Volker Ullrich um die Geschichtswissenschaft im höchsten Maß verdient gemacht und dieser in einer breiten Öffentlichkeit Geltung und Beachtung verschafft. Der 65-Jährige wird dafür am 16. Dezember um 18.15 Uhr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Die Philosophische Fakultät verleiht sie dem Journalisten "für seine Beiträge zur deutschen Geschichte vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts, die eigene Forschung und kraftvolle Synthese auf glänzende Weise verbinden und dadurch ein großes Publikum erreichen, aber auch für seinen Enthusiasmus als Rezensent und Redakteur für historische und politische Bücher", so die Doktorurkunde. Bei der öffentlichen Festveranstaltung (Aula des Universitätshauptgebäudes, Fürstengraben 1) wird Ullrich einen Vortrag zum Thema "Kraftgefühl und Zukunftsangst. Ein Rückblick auf das Deutsche Kaiserreich" halten.
"Der Historiker und Journalist Volker Ullrich ist zweifellos ein bedeutender Kenner und Fürsprecher der Geschichtswissenschaft im deutschen Journalismus", würdigt Prof. Dr. Rainer Thiel, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Jena, die Verdienste Ullrichs, der bereits 1992 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik erhielt. "Die Verleihung der Ehrendoktorwürde ist ein Signal für die zunehmende Bedeutung, die der Vermittlung geisteswissenschaftlicher Forschung an die Gesellschaft zukommt." Dabei sei nicht nur Ullrichs umfassendes Themenspektrum herausragend, sondern sein Verständnis davon, wie Geschichte geschrieben werden soll. Sich der Perspektivität bewusst sein, Brüche und Widersprüche im Leben historischer Persönlichkeiten berücksichtigen und die Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte beachten, sind die verantwortungsvollen Aufgaben eines Biografen und historischen Publizisten, denen Ullrich in seiner Berichterstattung gerecht werde, so der Dekan.
Dr. Volker Ullrich ist seit 1990 verantwortlicher Redakteur der Wochenzeitung "Die Zeit" im Ressort "Politisches Buch" und Autor einer ganzen Reihe von Büchern zur deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Geboren 1943 in Celle, hat Ullrich Geschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie und Pädagogik in Hamburg studiert, war nach dem Ersten Staatsexamen von 1966-69 Assistent am dortigen Historischen Seminar am Lehrstuhl von Professor Egmont Zechlin und wurde 1975 mit einer Arbeit über "Die Hamburger Arbeiterbewegung vom Vorabend des Ersten Weltkriegs bis zur Novemberrevolution 1918/19" promoviert. Nach dem Zweiten Staatsexamen war er seit 1976 in der Freien und Hansestadt als Studienrat tätig und wirkte zeitweise als Lehrbeauftragter für Didaktik der Politik an der damaligen PH Lüneburg. 1988 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte, von dort schließlich zur ZEIT.
Kontakt:
Prof. Dr. Rainer Thiel
Philosophische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944000
E-Mail: dekanat.philosophie[at]uni-jena.de
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Foto: Hecke
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Media and communication sciences, Politics
transregional, national
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German
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