Astronom der Uni von Hawaii spricht im Ernst-Abbe-Kolloquium am 18. Dezember
Jena (12.12.08) Der riesige Steinbrocken knallt auf die Erde und zerstört das Leben. Was vor rd. 65 Millionen Jahren in Mexiko passierte und die Dinosaurier vernichtet haben soll, spielt heute vor allem im Kino immer wieder Hauptrollen. In Filmen wie "Deep Impact" oder "Armageddon" stehen Bedrohungen durch Meteoriten bzw. Asteroiden im Mittelpunkt.
Doch das Thema Killer-Asteroiden beschäftigt nicht nur die Film-Industrie. Auch die Wissenschaft befasst sich damit, denn "eine konkrete Bedrohung sind irregeleitete ,primitive' Körper aus dem Asteroidengürtel unseres Sonnensystems", sagt Prof. Dr. Rolf-Peter Kudritzki. Der Astronom von der Universität von Hawaii beschäftigt sich seit langem mit der Suche nach Killer-Asteroiden, die das Potenzial haben, "bei einem Einschlag auf der Erde kontinentale oder sogar globale Katastrophen auszulösen". Über seine Suche und die tatsächlichen Gefahren solcher Asteroiden berichtet der gebürtige Deutsche im nächsten Ernst-Abbe-Kolloquium, das die Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit der Ernst-Abbe-Stiftung ausrichtet. Am Donnerstag, dem 18. Dezember, spricht Prof. Kudritzky um 17.00 Uhr im Jenaer Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) über "Killer-Asteroiden, Supernovae und die dunkle Seite des Universums". Der Eintritt ist frei zu diesem allgemeinverständlichen Vortrag, zu dem die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist.
Wie man solche bedrohlichen Himmelskörper vernichtet, dazu gibt es einige Theorien, die vom Sprengen mittels Atombomben bis zur Kursänderung durch Sonnensegel reichen. Allen Theorien gemeinsam ist, dass die möglichen Killer-Asteroiden rechtzeitig identifiziert werden müssen - wobei rechtzeitig am besten "Jahrzehnte vor dem möglichen Einschlag" bedeutet, wie Kudritzki betont. Für diese Suche ist jetzt das neue Teleskop-Projekt "Pan-STARRS" entwickelt worden. Das deutsch-amerikanisch-britische Pan-STARRS-Konsortium wird Daten des 1,8-Meter-Teleskops PS1 der Universität Hawaii verwenden. Mit dem Teleskop sollen große Teile des Firmaments wiederholt in mehreren Farben und mit hoher Empfindlichkeit kartiert werden und dabei der erste digitale "Film" entstehen, der zeitliche Veränderungen am Himmel festhält. Das Teleskop "wird nicht nur die Killer-Asteroiden identifizieren, die uns bedrohen, sondern auch gleichzeitig Zehntausende weit entfernte Supernovae entdecken und dazu beitragen, die beschleunigte Expansion des Universums und die damit verbundene ,Dark Energy' zu entschlüsseln", ist Kudritzki überzeugt. Wie das genau funktionieren soll, wird er am 18. Dezember im Ernst-Abbe-Kolloquium darlegen und diskutieren.
Prof. Dr. Rolf-Peter Kudritzki ist Astronom an der Universität von Hawaii.
Foto: privat
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Physics / astronomy
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