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12/01/1997 00:00

Ergebnisse Phil. Fakultätentag

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 83/97, 1. Dezember 1997

    Mehrere Resolutionen verabschiedet

    PHILOSOPHISCHER FAKULTAETENTAG

    SKEPTISCH GEGENUEBER ABSCHLUESSEN

    Dekane gegen Erschwerung des Studiums fuer Auslaender - Evaluierung im Studium

    Bayreuth (UBT). Skeptisch gegenueber einer in der Novelle des Hochschulrahmengesetzes (HRG) vorgesehenen sukzessiven Graduierung durch die Moeglichkeit der Einfuehrung des Bachelor (B.A.) als Kurzstudiengang und der unklaren Qualifizierung des Masters hat sich der Philosophische Fakultaetentag bei seiner Herbstsitzung in Bayreuth geaeussert. Dessen Vorsitzender, der Saarbruecker Evangelische Theologe Professor Dr. Dr. h. c. mult. Gert Hummel, sagte nach Abschluss der Beratungen, man befuerchte ein "Chaos", das dann entstehe, wenn gleiche Graduierungen mit unterschiedlichen Leistungen entstuenden. Der Fakultaetentag, in dem die geisteswissenschaftlichen Fakultaeten von mehr als 40 Hochschulen in Deutschland organisiert sind, halte die jetzt angebotenen Magister, Lehramts- und Diplomstudiengaenge im Bereich der Geisteswissenschaften fuer ausreichend, sagte Hummel weiter.

    Die Dekane mahnten bei Bundesminister Dr. Juergen Ruettger in ihrer Resolution zur HRG-Novelle weiterhin an, die Hochschultypen nicht zu nivellieren, sondern zu differenzieren. "Die verschiedenen Hochschultypen haben verschiedene Aufgaben und das muss auch deutlich sein", sagte Professor Hummel. Weiter sprachen sich die Dekane auch dafuer aus, bei der Mittelverteilung durch Globalhaushalte primaer die Grundversorgung der Lehrstuehle und Institute zu sichern. Zu einem kleineren Teil koennte dann eine belastungsorientierte Mittelverteilung der Grundversorgung zugeschlagen werden.

    Ausserdem draengen die Dekane darauf, in den Hochschulgremien Sitz und Stimme zu haben und nicht nur beratend taetig zu werden, denn, so der Vorsitzende des Fakultaetentages, die Dekane vertraeten schliesslich die Faecher mit ihren unterschiedlichen Interessen.

    Nachdrueckliche setzt sich der Philosophische Fakultaetentag in einer weiteren Resolution gegen die Erschwerung des Studiums von Auslaendern ein. Die vom Bundesinnenminister Kanther im  28 des Auslaendergesetzes vorgesehenen "buerokratischen Huerden", etwa die Hinterlegung einer Buergschaft von 12.000,- DM durch ein Kreditinstitut und das Verbot von Aufbau- und Zweitstudium, behindere massiv die Internationalitaet von Hochschulen. Die Frage, ob ein Auslaender studierfaehig sei oder nicht, koenne nicht von einer Auslaenderbehoerde beantwortet werden, sondern nur von den Hochschulen selber. Gleichzeitig erinnerte der Fakultaetentag daran, dass mit dem 18. Aenderungsgesetz das BAfoeG das Studium fuer deutsche Studenten im Ausland erschwert. Dies muesse rueckgaengig gemacht werden.

    Darueber hinaus sprach sich der Fakultaetentag bei der Vergleichbarkeit von Studienleistungen bei Auslandsaufenthalten fuer eine Vereinheitlichung der bisher sehr unterschiedlich gehandhabten Kreditpunktsysteme aus. Es sollten keine Kreditpunkte allein fuer die Teilnahme an Veranstaltungen vergeben werden, sagte Professor Hummel, sondern nur fuer abgepruefte Leistungen wie etwa Seminare.

    Hinsichtlich der Evaluierung der Geisteswissenschaften setzt sich der Philosophische Fakultaetentag fuer ein stufenhaftes Modell ein. Es muesse mit einer internen Evualation beginnen, der eine externe durch Fachleute erfolge, sagte der Vorsitzende. In einem dritten Schritt solle der betreffenden Fakultaet eine Stellungnahme ermoeglicht werden und anschliessend eine der Hochschulleitung. Erst dann koenne das Ergebnis den politischen Instanzen weitergegeben werden.

    In anderen Beratungspunkten sprach sich der Fakultaetentag dafuer aus, ein bereits ueber zehn Jahre altes Strukturpapier fuer die geisteswissenschaftlichen Faecher zu ueberpruefen, da neue Faecher wie etwa die Kommunikations- und Medienwissenschaften hinzugetreten seien und kleinere Faecher, die besonders gefaehrdet seien, in den Katalog wieder aufgenommen werden sollten. Schliesslich wandten sich die geisteswissenschaftlichen Dekane gegen Studieneingangspruefungen. Der buerokratische Aufwand hierfuer sei viel zu gross, sagte Professor Hummel. Es reichten Studienstandsfeststellungen nach dem ersten oder zweiten Semester.


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