idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/26/1997 00:00

Neue Fassung: Streik für mehr Demokratie und Geld an den Hochschulen

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Medien-Mitteilung der Universitaet Dortmund

    Pardon, die vor wenigen Minuten geschickte Erstfassung ist fuer unsere in der naechsten Woche erscheinende Hochschulzeitung gedacht. Daher ist im 1. Absatz auf einen spaeteren Erscheinungstermin hin formuliert. Die heutige aktuelle Meldung lautet wie folgt:

    Hessischer Funke entzuendet Praeriefeuer des Protestes auf dem Dortmunder Campus

    Streik fuer mehr Demokratie und mehr Geld an den Hochschulen

    "Stell dir vor, alles streikt, ausser Dortmund! Es geht um unsere Bildung und unsere Zukunft!" So zaghaft hatte Anfang dieser Woche der AStA noch zur Donnerstag-Demo nach Bonn aufgerufen. Heute (26.11.) lief das Audimax, der groesste Hoersaal der UniDO, ueber, als an die 3.000 zu einer eilig einberufenen Vollversammlung stroemten. Sie fand dann auf der grossen Wiese nebenan statt. Die Versammlung beschloss den sofortigen Ausstand des Studienbetriebs an der Uni Dortmund. Der Streik wurde zunaechst bis zum Montag naechster Woche befristet. Dann soll ueber die Weiterfuehrung der Protestmassnahmen beschlossen werden.

    Eine vom AStA entworfene Resolution fand die Zustimmung der Vollversammlung. Sie kritisiert die Bildungspolitik, die die Hochschulen seit Jahren kaputtspare, um eine "standortgerechte Dienstleistungshochschule" zu erzeugen. Dieser Prozess laufe darauf hinaus, die soziale oeffnung der Hochschulen aufzuheben, sogenannte Eliteunis auf Kosten anderer Hochschulen besser auszustatten. Statt dessen wollen die Studierenden ein Grundrecht auf Bildung fuer alle durchsetzen, einschliesslich einer Verbesserung der Chancen fuer Auslaender und fuer Frauen. Die im Entwurf des neuen Hochschulrahmengesetzes ermoeglichte Einfuehrung von Studiengebuehren wird abgelehnt, ebenso Zwangsexmatrikulation und Zwangsberatung, um Studierende zu einem schellen Studienabschluss zu draengen. Die Durchlaessigkeit der Bildungsinstitutionen soll dagegen verbessert und das Recht der Studierenden, sich selbst eine Verfassung zu geben, und durch ihre Vertretungen uneingeschraenkt politisch Stellung zu beziehen, soll gestaerkt und ausgeweitet werden. Kritisiert werden auch Massnahmen im Bereich der Lehrerausbildung, wie die Einschraenkungen der Referendar-Ausbildung. Rektor Prof. Dr. Albert Klein sich auf der Vollversammlung mit diesen Zielen der Studierenden solidarisch erklaert. Gleichzeitig meldete er Zweifel an, dass ein Streik, der den Studienbetrieb lahmlege, das geeignete Mittel sei, die Forderungen durchzusetzen. Die Resolution unterstreicht weiter, dass die bestehenden Hochschulen keineswegs bewahrenswert seien. Sie werden vielmehr als "strukturkonservativ" gekennzeichnet. Kluengelwirtschaft mache sich breit. Die Ausstattung sei antiquiert. Die Vollversammlung forderte woertlich weiter * eine Demokratisierung der Hochschulen, also eine staerkere Repraesentanz studentischer Mitglieder und Interessen in den Hochschulgremien, * Staerkung der Entscheidungskompetenz dieser Gremien, * ausreichende Ausstattung der Hochschulen mit Lehrpersonal, Lernmitteln und Raeumen. Die Hochschulen duerften weder reise Ausbildungsstaetten mit kleinen Eliteforschungseinrichtungen noch zu sehr an den Interessen der Wirtschaft orientiert sein: "Die Hochschule muss ein Ort sein, an dem die gesellschaftlichen Probleme reflektiert werden und nicht stromlinienfoermige AkademikerInnen ausgebildet werden." Deshalb muessten sie mit mehr Geld ausgestattet und ihre Strukturen demokratisiert werden.

    Diese Medien-Information der Universitaet Dortmund kann von Agenturen, Presse- und Funk-Medien honorarfrei genutzt werden.

    Copyright: Pressestelle der Universitaet Dortmund, D 44221 Dortmund

    Ihr Ansprechpartner: Klaus Commer Telefon: 0231-755-4811 Fax: 0231-755-4819 Mail: commer@verwaltung.uni-dortmund.de Internet: http://www.uni-dortmund.de


    Images

    Criteria of this press release:
    No fields were selected
    transregional, national
    No categories were selected
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).