idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/01/2001 09:50

Räumliches Hören - für Dirigenten kein Problem

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Intensives Training verändert die Hirnprozesse und führt
    zu einem besseren Hörvermögen

    Dirigenten unterscheiden deutlich besser zwischen mehreren Schallrichtungen als Pianisten und Musiklaien - vor allem bei Geräuschen von der Seite nehmen sie noch kleine Richtungsunterschiede wahr. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die in der heutigen Ausgabe des renommierten Wissenschaftsmagazins Nature veröffentlicht wird. Autoren sind Professor Dr. Thomas Münte, Abteilung Neuropsychologie der Universität Magdeburg, Dr. Christine Kohlmetz und Dr. Wido Nager, Abteilung Neurologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), sowie Professor Dr. Eckart Altenmüller, Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin der Hochschule für Musik und Theater Hannover; Dr. Kohlmetz war zuvor ebenfalls an der Musikhochschule tätig. Die Untersuchung belegt, dass eine musikalische Höchstleistung wie detailliertes Richtungshören vermittelt wird durch basale kognitive und neuronale Prozesse, die trainierbar sind.

    Das Forscherteam hatte in die Studie sieben Dirigenten, sieben Pianisten und sieben Musiklaien einbezogen. Den Testpersonen wurden kurze Rauschsignale über sechs Lautsprecher präsentiert, darunter ein Standard- und ein Zielreiz. Drei Lautsprecher waren vor dem Probanden, drei weitere seitlich positioniert. In jeder der beiden Lautsprecher-Anordnungen lagen die einzelnen Lautsprecher nur wenig auseinander (in einem Winkel von sechs Grad). Die Forscher maßen die Hirnströme mit Hilfe des Elektro-Enzephalo-Gramms (EEG) und ermittelten immer dann, wenn ein Rauschsignal präsentiert wurde, so genannte Ereignis-korrelierte Potentiale (EKP).

    Während alle drei Gruppen die Geräusche von vorn recht gut einem der drei Lautsprecher zuordnen konnten, gelang es lediglich den Dirigenten, zwischen den Geräuschen aus den drei seitlichen Lautsprechern zu unterscheiden. Dabei zeigte sich im EKP-Kurvenverlauf, dass ausschließlich die Dirigenten in der Lage sind, ihre Aufmerksamkeit gezielt auf den äußersten Lautsprecher zu richten, und ihn dabei von den anderen seitlich gelegenen Lautsprechern unterscheiden können. Diese überdurchschnittliche Fähigkeit des räumlichen Hörens weist darauf hin, dass durch intensives Training die Wahrnehmung über veränderte Hörprozesse verbessert werden kann.

    Weitere Informationen geben gern Dr. Christine Kohlmetz, Telefon: (0511) 532-3580, oder Dr. Wido Nager, Telefon: (0511) 532-2411.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).