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11/14/1997 00:00

'Dialog zwischen den Kulturen' an der Viadrina

Leiterin Pressereferat Annette Bauer Abteilung für Hochschulkommunikation
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

    Europa-Universitaet Viadrina Frankfurt (Oder)

    Presseinformation Nr. 157 vom 14.11.97 "Dialog zwischen den Kulturen" an der Viadrina mit Veranstaltungen zu Polen

    Mit wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen beteiligt sich die Europa-Universitaet Viadrina Frankfurt (Oder) seit Donnerstag am Dialog zwischen den Kulturen, der unter der Schirmherrschaft des Bundespraesidenten Roman Herzog in Berlin und Brandenburg stattfindet. In Diskussionen, Vortraegen, Filmen, Ausstellungen und Kolloquien soll es im Dialog zwischen den Kulturen um das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Religionen und Ethnien gehen. Mit einem Kolloquium der kulturwissenschaftlichen Fakultaet zum Thema "Polen und Deutsche in Europa" wurde der Dialog an der Viadrina am Donnerstag eroeffnet. Nachwuchswissenschaftler aus Polen diskutierten mit Studierenden und Professorinnen und Professoren ueber aktuelle Tendenzen in den Kulturwissenschaften in Polen. Anna Nasilowska, Journalistin und Herausgeberin mehrerer Literaturanthologien und Schulbuecher, sprach ueber die Neuordnung der Literaturwissenschaften nach dem Ende der kommunistischen aera in Polen. Kanonbildung, Interpretation und die Auseinandersetzung mit der polnischen Literatur vor der Transformation waren Nasilowskas Themen. ueber Koerperwahrnehmung in der polnischen und deutschen Literatur sprach die Germanistin Bozena Choluj, prominenteste Vertreterin der polnischen gender studies. In der polnischen Literatur von Frauen spiele die Figur der Mutter eine besondere Rolle, die die Legitimation fuer die Koerperwuensche der Frauen lieferten. Die 'Mutter' habe gleichzeitig befreiende Fuktion und schreibe die traditionelle Frauenrolle fort. Ein deutsch-polnisches Thema in der neueren polnischen Literatur nahm Leszek Szaruga, Polonist aus Stettin, auf: die Auseinandersetzung der Autoren mit den "verlorenen Landschaften" - mit den Gebieten, die die Deutschen bzw. die Juden hinter sich gelassen haben. Nachdem die erste Autorengeneration nach 1945 diese Spuren zerstoert habe, ging es heutigen Autoren darum, diese Raeume mit den Spuren der anderen zu thematisieren.

    Im Anschluss an das Kolloquium moderierte Stefan Berg vom "Spiegel" ein Podiumsgespraech zur Oder: "Die Oder - ein deutsch-polnischer Dialog ueber die gemeinsame Lebensader", bei dem die deutschen und polnischen Teilnehmer ueber ihre Erfahrungen waehrend der Hochwasserkatastrophe im Juli berichteten. Das Hochwasser habe gezeigt, daSS der Fluss auf Grenzen keine Ruecksicht nehme, so Professor Karl Schloegel, Viadrina. Er plaedierte dafuer, die Oder wieder zu einem bedeutenden Verkehrsweg zu machen. Die jetzige Verwilderung sei nicht das Ergebnis oekologischer Politik, sondern der europaeischen Teilung geschuldet. Deutlich wurde auch, dass auch in Polen die Beschaeftigung mit dem Oderraum noch nicht richtig begonnen hat. Bozena Choluj kritisierte, dass die Gestaltung des Oderraumes in Polen nicht diskutiert, vielmehr verdraengt werde und forderte Entscheidungsfreiheit fuer die lokalen und regionalen Akteure der Region.

    Wie das Hochwasser in Breslau gewuetet hatte, zeigt eine Ausstellung mit Fotos von vier Fotografen der Gazeta Wyborcza, zur "Flut in Breslau", die am Donnerstag vor der Universitaetsbibliothek eroeffnet wurde. Eindrucksvolle Bilder aus den Tagen der Ueberschwemmung zeigen, wie die Menschen versuchen, gegen die Fluten anzugehen: Kanus und Schlauchboote in den "Strassen" der Stadt, die Essensausgabe aus Armeefahrzeugen, Evakuierungen per Hubschrauber.

    Am Abend hatte dann die deutsch-polnische Studierendenvereinigung an der Viadrina - "Spotkanie - Die Begegnung" - zu ihrem zweiten "Geburtstagsfest" nach Slubice eingeladen.


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