idw – Informationsdienst Wissenschaft
Nachrichten, Termine, Experten
Nachrichten, Termine, Experten
Jahrestagung der Deutschen Tropenökologen zum zweiten Mal in Bremen -
250 Wissenschaftler diskutieren neue Konzepte zum Schutz der Tropen
In der Zeit vom 13. bis 16. Februar findet die 14. Jahrestagung der Gesellschaft für Tropenökologie (gtö) statt, die zum zweiten Mal vom Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität in Bremen veranstaltet wird.
Obwohl tropische Lebensräume die Existensgrundlage von 60% der Weltbevölkerung ausmachen, werden sie weiterhin zerstört. Weltweit ist nach Schätzung der Welternährungsorganisation die Hälfte des Mangrovenwaldes vernichtet, Korallenriffe bleichen als Folge der globalen Erwärmung aus und sterben ab. Dadurch verlieren die Anwohner nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern die Küsten auch ihren Schutz vor Stürmen und Unwettern.
Konzepte zum Schutz dieser wichtigen und einmaligen Lebensräume müssen im breiten Konsens mit den Betroffenen und den lokalen Entscheidungsträgern entwickelt und umgesetzt werden, fordert Ulrich Saint-Paul, Veranstalter der diesjährigen gtö-Tagung und stellvertretender Direktor des ZMT. Dies verlange aber ein hohes Maß an fachübergreifender Kompetenz der beteiligten Wissenschaftler, fügt er hinzu und fährt fort, daß in Deutschland die Tropenforschung zwar eine lange Tradition habe, vornehmlich in Form von Einzelaktivitäten, es fehlte ihr aber in der Vergangenheit an grundlagenorientierten Forschungsinstitutionen, die gleichzeitig die Kontinuität kurzfristig angelegter Projekte sicherte. Daher wurde 1991 das ZMT in Bremen gegründet und später seine Kontaktstelle für aquatische Tropenforschung entwickelt, die beide zusammen die tropenökologische Forschung in Deutschland vorantreiben sollen.
Circa 250 deutschsprachige Wissenschaftler treffen sich zu einem dreitägigen Erfahrungsaustausch, um auf der diesjährigen Tagung schwerpunktmäßig die durch menschliche Eingriffe verursachten nachteiligen Auswirkungen auf tropische Fluß- und Meeresgebiete zu diskutieren. Dabei steht vor allem Tropenforschung in Lateinamerika und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche im Mittelpunkt. Ziel der Veranstaltung ist es u.a., die Öffentlichkeit über die Bedeutung gefährdeter tropischer Lebensräume aufzuklären und Maßnahmen zu deren Schutz zu koordinieren.
Am Mittwoch, den 14. Februar um 11.00 Uhr, findet im Foyer des Neuen Hörsaalgebäudes in der Universitätsalle GW1 ein Pressegespräch statt. Im Anschluß um 11.45 Uhr haben die Vertreter der Medien Gelegenheit, dem Kurzvortrag des Bremer Doktoranden Marc Kochzius beizuwohnen: "Riff kaputt?! Ein Situationsbericht aus den Tourismuszentren am nördlichen Roten Meer und Golf von Aqaba".
Am Donnerstag, den 15. Februar, 20.00 Uhr, findet im Hörsaal in der Universitätsallee GW1 ein öffentlicher Abendvortrag statt. Referent ist Ernesto Medina, Professor an der Universität von Venezuela in Caracas und einer der weltweit führenden Mangrovenforscher. Im Mittelpunkt seines Vortrages steht das bisher wenig erforschte Orinokodelta, das durch Holzproduktion und Erdölgewinnung zunehmend ausgebeutet wird. Die Regierung Venezuelas ist aufgefordert, Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz dieser Gebiete zu ergreifen, deren Artenreichtum und Naturschönheiten zuerst von dem deutschen Gelehrten und Forschungsreisenden Alexander v. Humboldt auf seiner großen Südamerika-Expedition in den Jahren 1799 bis 1804 beschrieben worden sind. Der Referent hält seinen Vortrag in deutscher Sprache.
Alle Veranstaltungen finden im Neuen Hörsaalgebäude in der Universitätsallee GW1 (gegenüber Universum Science Center) statt. Besuchen Sie auch die Homepage zur Jahrestagung der gtö: http://www.zmt.uni-bremen.de/zmt/gtoe2001/homepage.html
Bei Rückfragen bitte wenden an:
Prof. Dr. U. Saint-Paul
Zentrum für Marine Tropenökologie
Fahrenheitstraße 6
Tel. 0421/23 800 22
Fax: 0421/23 800 30
email: uspaul@zmt.uni-bremen.de
Bremen, den 5. Februar 2001
http://www.zmt.uni-bremen.de/zmt/gtoe2001/homepage.html
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Geosciences, Information technology, Zoology / agricultural and forest sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).
