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01/28/2009 09:59

Kirchenreform als Institutionenreform

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Erfurter Lehrstuhl für Kirchenrecht veranstaltet Tagung zum Reformprozess der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert

    "Das Zweite Vatikanische Konzil hat für die katholische Kirche eine grundlegende Veränderung ihres Selbstverständnisses, aber auch ihres Verhältnisses zur Welt, zu anderen Konfessionen und Religionen gebracht." Prof. Dr. Myriam Wijlens, Kirchenrechtlerin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt, erinnert an ein Ereignis, das ein halbes Jahrhundert zurückliegt. Am 25. Januar 1959 hatte Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil ausgerufen und damit eine damals nicht erwartete Reform der katholischen Kirche in Gang gebracht. Eine internationale Tagung, die Myriam Wijlens an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt organisiert hat, wird von Donnerstag (29. Januar 2009) bis Samstag im Coelicum (Domstraße 10) der Frage nachgehen, was dieser Reform- und zugleich Umkehrprozess für die kirchlichen Institutionen bedeutet hat. Diskutieren werden Theologen, Kirchenrechtler, Ziviljuristen und Experten für Organisationstheorie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Kanada und den Niederlanden.

    Die zentrale Fragestellung der Tagung ist, wie sich die Institution "Kirche" und ihre Teileinheiten durch das Konzil verändert haben und weiter verändern können. Wie werden diese Prozesse in einer Gruppe initiiert und durchgeführt? Was sind Kriterien, um über die Legitimität und Qualität einer Reform urteilen zu können? Welche Rolle spielen kirchenrechtliche Strukturen? Myriam Wijlens betont: "Das Ziel des Konzils war eine Stärkung des Glaubens und der Einheit der Kirche Christi." Die Frage, wie dieser Prozess auf der Ebene der Institutionen verlaufen sei, zu welchem Erfolg er geführt habe und wie er weitergeführt werden müsse, sei heute 50 Jahre nach dem Beginn des Konzilsprozesses drängender den je. Einzelne Themen der Tagung werden die Reform einer Weltkirche, das Programm einer immer neu zu reformierenden Kirche, Flexibilität des kirchlichen Rechtssystems, die Rolle von Liturgie in Reformprozessen, Gesetze von Institutionenreformen, unterschiedliche Ebenen kirchlicher Reform u.a. sein.

    Die Tagung wird zusammen mit der seit 1998 existierenden internationalen Forschungsgruppe "Peter and Paul Seminar", die von Myriam Wijlens moderiert wird, durchgeführt. Die besonders an der Einheit der Kirche interessierte Forschergruppe untersucht, welche Änderungen die katholische Kirche hinsichtlich ihrer Strukturen vornehmen muss, um diesem Ziel kirchlicher Einheit näher zu kommen. Sie fragt, was notwendigerweise zur konfessionellen, kirchlichen oder christlichen Identität gehört. Zu ihr gehören Hochschullehrer und -lehrerinnen aus Kirchengeschichte, Systematischer Theologie und Kirchenrecht, die aus sieben Nationen kommen und auf ihren Wissenschaftsgebieten international anerkannt sind. Viele von ihnen arbeiten in nationalen oder internationalen ökumenischen Dialogen und beraten Bischofskonferenzen.

    Zu dieser Tagung lädt der Lehrstuhl für Kirchenrecht herzlich ein. Um Anmeldung wird gebeten über die Adresse: tagung-erfurt@google.de Die Vorträge während der Tagung werden in englischer Sprache gehalten, Diskussionsbeiträge sind in Deutsch möglich.

    Kontakt: Prof. Dr. Myriam Wijlens,
    myriam.wijlens@uni-erfurt.de, Tel.: 0361 / 737-2500


    More information:

    http://www.fak.uni-erfurt.de/kirchenrecht/tagung/Programm.pdf


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Research projects, Scientific conferences
    German


     

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