Stefan Nolte zum Professor für Experimentalphysik/Laserphysik der Universität Jena ernannt
Jena (04.03.09) Ein Laserstrahl trifft auf das Auge und macht zwei, drei präzise Schnitte in der Linse. Die lockern das Gewebe auf und machen es wieder elastisch. Den Effekt wird der Patient bald spüren: Objekte wird er aus nächster Nähe wieder besser erkennen, Bücher und Zeitung vielleicht wieder ohne Brille lesen können. "Alterssichtigkeit ist heute ein weit verbreitetes Augenleiden und der Markt für Behandlungs- und Therapielösungen wächst stetig an", sagt Prof. Dr. Stefan Nolte von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die Arbeitsgruppe des gerade zum Professor für Experimentalphysik/Laserphysik ernannten Wissenschaftlers mischt bei der Suche nach der perfekten Laser-Behandlung der Krankheit kräftig mit. "Neben der Bearbeitung von Metallen haben wir uns in den letzten Jahren auf transparente Materialien wie Glas, Diamant oder eben die Augenlinse spezialisiert." Deren Struktur kann mit sogenannten Ultrakurzpulslasern äußerst präzise verändert werden. "Möglich ist das durch die extrem kurzen Lichtpulse des Lasers im Femtosekundenbereich und die hohe Intensität", so der Physiker. "Weil die Energie sehr intensiv und ultrakurz auf das Material auftrifft, lassen sich nahezu alle Materialien hochpräzise bearbeiten und dabei Schmelzphasen und mögliche Schäden praktisch vermeiden", nennt Stefan Nolte den großen Vorteil der Methode, die seit Studium und Promotion (1999) in Hannover sein Spezialgebiet ist.
Seit fast neun Jahren forscht er dazu bereits in Jena. Damals holte ihn Prof. Dr. Andreas Tünnermann als wissenschaftlichen Mitarbeiter nach Jena. Beide kannten sich aus dem Laser Zentrum in Hannover, wo Stefan Nolte die Arbeitsgruppe "Kurzpulslaser" leitete und Andreas Tünnermann Abteilungsleiter war. Ab 2000 baute Nolte dann die Arbeitsgruppe "Ultraschnelle Optik" an der Universität Jena auf. Mit Erfolg: "Damals haben wir mit einem Doktoranden angefangen, heute sind wir rund 24 Mitarbeiter." Im Jahr 2005 wurde Stefan Nolte zum Juniorprofessor für Experimentalphysik/Schwerpunkt Optik berufen, bis er im letzten Jahr einen Ruf an die Universität Paderborn erhielt. "Wegen der hervorragenden Infrastruktur und Vernetzung mit anderen Forschungsinstituten im Bereich Optik" entschied sich der 39-Jährige jedoch für die Professur in Jena.
Hier ist er in etlichen Gremien der universitären Selbstverwaltung engagiert, so war er etwa Mitglied in der Kommission für den Bachelor-Studiengang "Angewandte Physik". Das Bachelor- und Mastersystem werde "bis jetzt noch nicht richtig angefasst" und sei "momentan noch viel zu formal und verschult", sagt Nolte. Das könne sich jedoch ändern, dafür setzt er sich ein, "auch wenn es seine Zeit braucht".
In der Lehre hält der Familienvater eine forschungsnahe Ausbildung für sehr wichtig. Darauf legt er auch als Verantwortlicher für ein neues Optik-Praktikum im Rahmen der "Abbe School of Photonics" großen Wert. Ziel ist es, die Ausbildung von Fachkräften im Bereich Optik interdisziplinärer und internationaler zu gestalten. International ist auch Stefan Noltes Funktion in einem von der EU und den USA geförderten Masterprogramm an der Schnittstelle zwischen Laserphysik und Materialwissenschaften, für das er von Seiten der Universität Jena verantwortlich ist. "Zu den Programmpartnern aus Frankreich und den USA bestehen langjährige Forschungskontakte", so Nolte. "Die wollen wir auch für unsere Studenten und Nachwuchsforscher nutzen."
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Nolte
Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Albert-Einstein-Str. 15, 07745 Jena
Tel.: 03641/947820
E-Mail: nolte[at]iap.uni-jena.de
Prof. Dr. Stefan Nolte.
Foto: IOF
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Physics / astronomy
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