idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/11/2009 15:37

Was halten die Nutzer von der elektronischen Gesundheitskarte?

Martina Braesel Pressestelle
Hochschule Heilbronn - Technik. Wirtschaft. Informatik

    Die Hochschule Heilbronn evaluierte in den Jahren 2007 und 2008 im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Testregion Heilbronn.

    Die elektronische Gesundheitskarte enthält Versichertenangaben und alle Daten, die zur Ausgabe eines elektronischen Rezepts erforderlich sind. Die Hochschule Heilbronn ermittelte im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg die Akzeptanz der eGK bei den Nutzern. Der Forschungsauftrag ist unter den sieben bundesweit am Test teilnehmenden Regionen einzigartig. Und anders als bei bisherigen Untersuchungen zur Akzeptanz der elektronischen Gesundheitskarte konnten Patienten, Ärzte und Apotheker befragt werden, die tatsächlich die Karte im Einsatz hatten. Durch Befragung und die Analyse von technischen Abläufen ermittelten die Wissenschaftler der Hochschule Heilbronn unter der Leitung von Professor Dr. Nicola Marsden und Professor Dr. Oliver Kalthoff zahlreiche Daten. Ein wesentliches Untersuchungsergebnis war die Erkenntnis, dass den Versicherten ihre künftige Rolle als Patientin oder Patient mit Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung noch wenig bewusst ist. Die Chancen der eGK liegen in einer aktiven Mitarbeit an der eigenen Gesundheit im Sinne einer deutlich verbesserten Information, die Aufnahme selbst dokumentierter Krankheitsverläufe und die Entscheidungshoheit darüber, wer auf die medizinischen Daten zugreifen darf. Die Gesundheitskarte stärkt die Patientensouveränität, fordert aber auch mehr Eigeninitiative

    Bezogen auf die Ärzte- und Apothekerschaft hat sich die in der öffentlichen Diskussion eher negative Haltung zur eGK in der Mehrheit bestätigt. Im Mittelpunkt steht dabei die Erfahrung aus den Testmaßnahmen, dass die Arbeitsabläufe länger dauern als mit der bisherigen Krankenversicherungskarte und zumeist als langsam und schwierig, mit mehr Arbeitsschritten, ohne zusätzliche Informationen und ohne höhere Qualität wahrgenommen wurden.
    Die Wissenschaftler der HHN lieferten praktische Ansatzpunkte, wie die Akzeptanz bei den Nutzern erhöht werden kann. Die umfangreichen Untersuchungsergebnisse werden bei der gematik und beim Bundesministerium für Gesundheit bei den weiteren Planungen berücksichtigt.

    Kontakt

    Prof. Dr. Nicola Marsden
    Studiengang Software Engineering (SE) Fakultät für Informatik (IT)
    Fachgebiet Medien- und Sozialpsychologie

    Telefon 1: +49-(0)7131-504-235
    Email: marsden@hs-heilbronn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).