idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/13/2009 10:40

DGE: Bluthochdruck oft durch Hormonstörung verursacht

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Bluthochdruck oft durch Hormonstörung verursacht
    Endokrine Diagnostik ermöglicht wirksame Behandlung

    Gießen - Bei rund 15 Prozent der Menschen mit Bluthochdruck ist dieser Folge einer anderen Erkrankung - meist einer hormonellen Störung. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) empfiehlt, bei Hochdruckpatienten immer auch den Zustand der Hormone zu untersuchen. Sei der Auslöser erkannt, könnten Patienten gezielt therapiert oder sogar geheilt und Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall vermieden werden.

    Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck. In etwa zehn Prozent der Fälle ist eine Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron der Auslöser: Vom sogenannten Conn-Syndrom sind hierzulande rund 2,5 Millionen Menschen betroffen. Aldosteron regelt den Blutdruck, zu viel davon lässt ihn krankhaft ansteigen. "Erst in den letzten Jahren hat man die Bedeutung dieser Krankheit für Hypertoniepatienten im vollen Umfang erkannt", sagt Professor Dr. med. Felix Beuschlein, Vorsitzender der Sektion 'Nebenniere, Hypertonie und Steroide' der DGE. Dennoch erfolge eine gezielte Diagnostik heute noch viel zu selten. "Und das, obwohl eine Screening-Untersuchung einfach durchzuführen ist", so der Leiter des Schwerpunktes Endokrinologische Forschung am Klinikum der Universität München. Im Rahmen eines einfachen Bluttests bestimmt der Arzt verschiedene Hormone - die Krankenkassen tragen diese Leistung.

    Häufig entsteht ein Überschuss an Nebennierenhormonen auch durch eine gutartige Geschwulst, die selbst die Botenstoffe produziert. "Lässt sich der Tumor operieren, wie bei einem Drittel der Patienten mit Conn-Syndrom, ist die Hypertonie damit geheilt", sagt Privatdozent Dr. med. Sven Diederich, Ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums 'Endokrinologikum' in Berlin. Aber auch eine gezielte medikamentöse Therapie normalisiere einen hormonell bedingten Bluthochdruck in vielen Fällen.

    Bluthochdruck ist einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb sei es wichtig, die Ursache abzuklären und diesen zu behandeln, so die DGE. "Insbesondere Patienten mit nicht therapierbarem Bluthochdruck, unter 40-Jährige Hochdruckpatienten und solche mit veränderten Blutsalzen sollten sich einer hormonellen Diagnostik unterziehen", fordert Professor Beuschlein. Denn mit einer angemessenen Behandlung der Hypertonie lassen sich langfristige Schäden an Organen und Gefäßen vermeiden.

    Auch andere Hormone der Nebenniere können im Überschuss Bluthochdruck verursachen. So produziert zum Beispiel das Phäochromozytom als meist gutartige Geschwulst die blutdruckerhöhenden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Wenn Bluthochdruck mit besonderen klinischen Zeichen wie anfallsartigem Herzrasen, Schwitzen und Kopf¬schmerzen einhergeht, sind laut DGE weitere Hormonuntersuchungen notwendig.

    Antwortformular

    O Bitte informieren Sie mich regelmäßig über aktuelle Themen der DGE.

    O Ich möchte ein Interview mit Herrn Prof. Beuschlein/Herrn Dr. Diederich führen. Bitte stellen Sie für mich einen Kontakt her.

    Meine Kontaktdaten:

    Name, Vorname:
    Redaktion:
    Adresse:
    E-Mail:
    Tel./Fax:

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann/Beate Schweizer
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: +49 (0)711 8931-552
    Telefax: +49 (0)711 8931-167
    voormann@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.endokrinologie.net Homepage DGE


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).