idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/22/2001 15:25

Fachhochschule Jena: Erste Fernstudentin "Pflege" mit ausgezeichnetem Diplom

Annette Leucke Marketing und Kommunikation
Fachhochschule Jena

    Mit 1,0 hat Iris Luzie Schaefer als erste Studentin des Modellfernstudiengangs "Pflege" an der Fachhochschule Jena am 22. Februar im Kolloquium zur Diplomarbeit ihre Diplomprüfung bestanden. Die 36-jährige Diplompflegewirtin aus Gummersbach, die am dortigen Kreiskrankenhaus als stellvertretende Stationsschwester arbeitet, hat damit nicht nur die Regelstudienzeit von acht Semestern eingehalten, sie ist auch die schnellste von 65 Kommilitoninnen, die mit ihr im April 1997 zum ersten Fernstudiengang "Pflege" deutschlandweit angetreten und bis heute bei der Stange geblieben sind. Nun möchte Iris Schaefer am liebsten an ihrer oder einer anderen Klinik wissenschaftlich zur Pflege tätig werden. "In Deutschland gibt es noch viel zu wenig Pflegeexperten an Krankenhäusern", sagt dazu Professor Dr. Stephan Dorschner, der die Diplomarbeit von Iris Schaefer betreut hat. Er ist sich sicher, dass hier ein großer Bedarf besteht, dem sich Kliniken in Zukunft nicht mehr verschließen können.

    Iris Schaefer greift in ihrer Diplomarbeit zum Thema "Wie erleben und erfahren Menschen die Pflege eines wachkomatösen Angehörigen?" ein hochaktuelles Problem im Kontext der aktuellen Diskussionen um die Gesundheitsreform auf.

    Der Anteil chronisch kranker und pflegebedürftiger Menschen nimmt in unserer Gesellschaft stetig zu. Die Erkundung der Lebenswelt und der Probleme der Betroffenen und ihrer Familien bzw. Bezugspersonen ist eine Aufgabe der Pflegeforschung, damit die Pflegepraxis entsprechende Unterstützung zum Leben anbieten kann.

    Die Studie untersucht das Erleben von Angehörigen, die ein erwachsenes wachkomatöses Familienmitglied zu Hause pflegen. Eine phänomenologische Analyse von Interviews mit pflegenden Angehörigen zeigt, welche vielfältigen Schwierigkeiten und Probleme auf diese zukommen bzw. von ihnen bewältigt werden müssen (insbesondere eine Veränderung der Lebensplanung bezüglich beruflicher Ziele, finanzielle Sicherung, persönliche Freizeit und familiäre Rollen). Die Angehörigen brauchen neben sozialer Unterstützung aus ihrem Umfeld auch professionelle Beratung und Begleitung - ein Aufgabengebiet für Pflegeexperten, wie sie unter anderem an der Fachhochschule in Jena ausgebildet werden.

    Die Forschungsarbeit zeigt eindrucksvoll, dass Menschen mit einem pflegerisch so anspruchsvollem Krankheitsbild wie dem Wachkoma, von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt werden können. Dies ist eine zukunftsorientierte lebensbejahende Alternative zur Pflege im Heim, die jedoch die aktive Unterstützung durch professionell Pflegende, Kranken- und Pflegekassen und die Gesellschaft braucht.


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Personnel announcements, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).