Die Urlaubslandschaft der Karpaten umweltfreundlich erschließen, tragfähige Infrastruktur und attraktive, qualifizierte Arbeitsplätze in den Anrainerstaaten schaffen, dem Brain Drain entgegenwirken - eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten strebt das Beratungs- und Schulungsprojekt BergUmwelt an. Ein zentraler Baustein des Vorhabens ist eine Train-the-Trainer-Schulung für rumänische Fachleute vom 23. bis 26. März, organisiert vom ISF München in Kooperation mit dem Alpenverein. Auf verschiedenen Alpenhütten präsentieren Praktiker aus Alpenvereinen und Ingenieurbüros nachhaltige, robuste Technik in der Hüttenbewirtschaftung: von der Kraft-Wärme-Kopplung bis zur Komposttoilette.
Schulung und Beratung zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Berghütten und Berggasthöfen in den Karpaten, das ist das Ziel des Projekts BergUmwelt, das vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung - ISF München geleitet wird. Denn eine Bestandsaufnahme im "Carpathian Project", einem im August 2008 abgeschlossenen Forschungsvorhaben des Instituts zum Tourismus in den rumänischen Karpaten, hatte gezeigt: Die Chancen eines nachhaltigen Wandertourismus hängen entscheidend von Verbesserungen bei Unterkunft und Bewirtung ab. Das aber verlangt qualifiziertes Personal, das sich mit umweltgerechter Technik und kundenorientierter Gastronomie auskennt.
Hilfe zur Selbsthilfe ist hier die Losung: Die rumänische Umweltorganisation Ecouri Verzi ("Grünes Echo") übernimmt die Ausbildung des Hüttenpersonals. Die Ausbilder selbst durchlaufen Train-the-Trainer-Schulungen, organisiert vom ISF München in Kooperation mit dem Deutschen und dem Österreichischen Alpenverein. Die ersten Schulungen finden vom 23. bis 26. März auf verschiedenen Alpenvereinshütten statt. Praktiker aus Alpenvereinen und Ingenieurbüros stellen moderne Formen der nachhaltigen Hüttenbewirtschaftung vor. Es geht um umweltgerechte Energieversorgung - Wind- und Sonnenenergie, Kraft-Wärme-Kopplung - und um umweltgerechte Entsorgung - Komposttoiletten, Abwassermanagement. Technik und Organisation müssen zugleich den Bedingungen vor Ort gerecht werden, also finanzierbar, robust und einfach zu warten sein.
Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Ökologie, sondern hat auch ökonomische und soziale Seiten. Regionale Netzwerke, Infrastruktur und qualifizierte Arbeitsplätze können dazu beitragen, der Entvölkerung der Bergregionen in den Karpaten entgegenzuwirken und regionale Kulturen zu stärken. Dr. Joachim Jaudas, Sozialwissenschaftler am ISF München und selbst begeisterter Bergsteiger, betont: "Der Aufbau nachhaltiger lokaler Wertschöpfungsketten ist geeignet, Multiplikatoreffekte auszulösen. Qualifizierte Arbeitsplätze im umweltgerechten Tourismus bieten für die Bewohner dieser faszinierenden Naturregion attraktive Zukunftschancen."
Das Projekt wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Arbeit von Ecouri Verzi wird unterstützt durch die "Central European Initiative", eine Initative der mittel- und osteuropäischen Staaten, der u.a. alle sechs Karpatenstaaten angehören. Das ISF München, verantwortlich für die Konzeption, Organisation und Durchführung des Projekts, ist eines der führenden arbeitssoziologischen Institute in Deutschland. Auf dem Gebiet der nachhaltigen regionalen Wirtschaft kann es auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen, unter anderem im Zusammenhang des Tagwerk-Projekts zur Arbeit in regionalen, nachhaltigen Erzeuger-Verbraucher-Initiativen.
Kontakt:
Dr. Joachim Jaudas, Sozialwissenschaftler am ISF München
Tel. +49 89 272921-37
joachim.jaudas@isf-muenchen.de
Dr. Eckhard Heidling, Sozialwissenschaftler am ISF München
Tel. +49 89 272921-65
eckhard.heidling@isf-muenchen.de
Frank Seiß, Öffentlichkeitsarbeit am ISF München
Tel. +49 89 272921-78
presse@isf-muenchen.de
http://www.isf-muenchen.de/projektdetails/122 Projekthomepage
http://www.dbu.de Deutsche Bundesstiftung Umwelt
http://www.ecouriverzi.ro Ecouri Verzi (rumänisch)
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Environment / ecology, Social studies
transregional, national
Research projects, Research results
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).