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03/25/2009 11:06

Erstes zertifiziertes Darmzentrum in Mecklenburg-Vorpommern

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Greifswalder Kompetenzzentrum am Uniklinikum erhält Qualitätssiegel

    Lebensqualität für Menschen mit Darmkrebs soll deutlich verbessert werden

    Das unabhängige Neu-Ulmer Prüfinstitut OnkoZert (onkozert.de) hat dem Darmzentrum am Greifswalder Universitätsklinikum im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (krebsgesellschaft.de) und nach umfassender fachlicher Begutachtung ein Qualitätszertifikat für die kommenden drei Jahre verliehen. Zwischen Hamburg und Berlin ist das fachübergreifende Kompetenznetzwerk das erste Darmzentrum mit offiziellem Gütesiegel. Maßgeblich beteiligt an der Umsetzung des Qualitätskonzeptes waren die Chirurgische Klinik unter Leitung von Prof. Claus-Dieter Heidecke und die Klinik für Innere Medizin A unter Leitung von Prof. Markus Lerch. Jährlich werden am Uniklinikum etwa 90 Patienten mit der Diagnose Darmkrebs behandelt.

    Darmkrebs stellt in Deutschland mit 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Tumorerkrankung nach Prostata- und Brustkrebs dar. Jedes Jahr versterben etwa 30.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Trotz intensiver Aufklärungsarbeit hat sich an der hohen Sterblichkeitsrate in den letzten Jahren kaum etwas geändert.

    Zentren für alle Krebserkrankungen

    Die positiven Erfahrungen mit externen Zertifizierungen von Krebszentren, beispielsweise bei den Brustzentren, haben in jüngster Zeit auch die Darmzentren in den Fokus gerückt. Anfang 2007 wurde im Ruhrgebiet das erste Darmzentrum zertifiziert. Das Ziel der Deutschen Krebsgesellschaft ist die flächendeckende Etablierung von onkologischen Zentren, an denen Krebspatienten qualitativ hochwertig versorgt werden. Für Darmkrebspatienten bedeutet dies konkret, dass sie alle medizinischen und therapeutischen Leistungen unter einem Dach erhalten. Das umfasst die Krebstherapie, die Schmerzbehandlung, verschiedenste Angebote von der Früherkennung bis zur Nachsorge sowie alle notwendigen Beratungs- und Hilfsangebote. "Wir wollen über unser spezialisiertes Kompetenznetzwerk in erster Linie die Lebensqualität der Betroffenen, die unter ihrer schwierigen Erkrankung und deren Folgen leiden, erhöhen", betonten Heidecke und Lerch.

    Das Darmzentrum ist interdisziplinär aufgebaut, umfasst eine Reihe von klinischen und ambulanten Leistungserbringern und schließt eine enge Kooperation mit den Praxisärzten ein. Damit soll die ganzheitliche medizinische und pflegerische Versorgung von Patienten mit Darmkrebs oder dessen Vorstufen sichergestellt werden. Schwerpunktbereiche sind die Viszeralchirurgie, die Gastroenterologie sowie die internistische Onkologie, die Strahlentherapie und die Pathologie. Um diese Hauptdisziplinen ranken sich die technischen Fachgebiete wie die Radiologie sowie niedergelassene Ärzte und Zuweiser, Psychoonkologen, Seelsorger und Physiotherapeuten.

    Tumorkonferenz bringt Spezialisten zusammen

    Das Kernstück sind die wöchentlichen Tumorkonferenzen, das so genannte Tumorboard. Die Tumorkonferenz bringt alle beteiligten Spezialisten zusammen, um schwerwiegende Krebserkrankungen und die weitere Vorgehensweise gemeinsam zu besprechen. "Jeder Patient bedarf einer spezifischen, individuellen Betreuung, insbesondere, wenn es sich um Menschen mit mehreren Begleiterkrankungen und einem damit verbundenen höheren Operationsrisiko handelt", unterstrich Prof. Claus-Dieter Heidecke, der das interdisziplinäre Tumorboard vor acht Jahren am Klinikum eingeführt hat.

    Die Qualitätsverbesserung als zentrales Anliegen der Zentrenbildung wird wissenschaftlich dokumentiert, anschließend ausgewertet und mit zertifizierten Darmzentren in Deutschland abgeglichen. Gleichzeitig sollen durch neue, schonende Operationsverfahren Komplikationen vermieden und die Heilungschancen optimiert werden. Neben den etablierten Operationsverfahren werden im Darmkrebszentrum zunehmend die laparoskopischen Verfahren eingesetzt. Durch diese minimal invasiven Verfahren, der so genannten Schlüssellochtechnik, ist es möglich, besonders gewebeschonend und mit gutem kosmetischem Ergebnis zu operieren. Durch die Etablierung des "Fast track Konzeptes", einer optimierten Betreuung, die sich am Alltag der Patienten orientiert, gelang es zudem, die Behandlung schmerzfrei zu gestalten und die Krankenhausaufenthaltsdauer abzukürzen.

    Neue Maßstäbe im Qualitätsmanagement - Die Darmzentrum-Zertfizierung ist Teil der Gesamtphilosophie am Uniklinikum Greifswald, das Ende 2008 als erstes Uniklinikum in Europa mit dem Zertifikat "Committed to Excellence" nach EFQM (European Foundation for Quality Management) ausgezeichnet worden ist. Das EFQM zählt zu den international hochwertigsten Zertifizierungsverfahren (www.deutsche-efqm.de).

    Ansprechpartner am Universitätsklinikum Greifswald
    Klinik und Poliklinik für Chirurgie
    Direktor: Prof. Dr. med. Claus-Dieter Heidecke
    Friedrich-Loeffler-Straße 23 b, 17475 Greifswald
    T + 49 3834 86-60 00
    E heidecke@uni-greifswald.de

    Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A
    Direktor: Prof. Dr. Markus Lerch
    Friedrich-Loeffler-Straße 23 a, 17475 Greifswald
    T + 49 3834 86-72 30
    E lerch@uni-greifswald.de

    Koordinator des Darmkrebszentrums
    Dr. Andre Schreiber
    Friedrich-Loeffler-Straße 23 b, 17475 Greifswald
    T + 49 3834 86-61 20
    E dkz@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Optimale Betreuung und Qualität bei der Diagnose Darmkrebs ist das Ziel der Greifswalder Spezialisten. Klinikchef Prof. Claus-Dieter Heidecke (re.) bei einer Krebs-Operation.
    Optimale Betreuung und Qualität bei der Diagnose Darmkrebs ist das Ziel der Greifswalder Spezialiste ...
    Foto: UKG
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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    regional
    Cooperation agreements, Organisational matters
    German


     

    Optimale Betreuung und Qualität bei der Diagnose Darmkrebs ist das Ziel der Greifswalder Spezialisten. Klinikchef Prof. Claus-Dieter Heidecke (re.) bei einer Krebs-Operation.


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