Das Auftreten neuer Krankheitserreger wie HIV oder Lassaviren und die
Rückkehr früherer Schrecken wie die Lungenpest Mitte der Neunzigerjahre in
Indien oder derzeit die Tuberkulose in Osteuropa zeigen: die
Infektionskrankheiten sind nicht besiegt, und die Gefährdung der Menschen
ist in weit höherem Maße gegeben, als in der Vergangenheit angenommen. Zur
Vorbeugung von Infektionskrankheiten und für die schnelle und sichere
Reaktion im Seuchenfall spielt die öffentliche Gesundheitsvorsorge eine
zentrale Rolle. Schließlich hängt bei Infektionskrankheiten die Gesundheit
des Einzelnen von der Gesundheit aller anderen ab, und ansteckende
Krankheiten können sich mit Reisegeschwindigkeit in andere Staaten
verbreiten.
Die öffentliche Gesundheitsvorsorge ist angesichts der Erfolge von
Impfungen, Hygiene und Antibiotika in vielen Staaten zunehmend
vernachlässigt worden. Auch in Deutschland - zu Zeiten Robert Kochs führend
in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge - wurde der öffentliche
Gesundheitsdienst in den letzten Jahrzehnten finanziell und personell zum
Teil erheblich beschnitten. "Das muss sich ändern. Die Gesundheitsämter
müssen entsprechend ihrer wachsenden Bedeutung besser ausgestattet sein, um
den Aufgabenzuwachs auch durch das neue Infektionsschutzgesetz besser
bewältigen zu können", fordert Professor Reinhard Kurth, Leiter des Robert
Koch-Instituts. Das Robert Koch-Institut hat unter anderem die Aufgabe,
Konzeptionen zur Vorbeugung übertragbarer Krankheiten sowie zur frühzeitigen
Erkennung und Verhinderung der Weiterverbreitung von Infektionen zu
entwickeln sowie als Partner zur Beratung des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes zur Verfügung zu stehen.
Zum Zustand der öffentlichen Gesundheitssysteme der Welt veranstaltet der
Siedler-Verlag (der gerade ein Buch der preisgekrönten amerikanischen
Wissenschaftsjournalistin Laurie Garrett zum Thema herausgegeben hat) in
Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut und dem Haus der Kulturen der
Welt eine
Öffentliche Podiumsdiskussion
am Dienstag, dem 6. März 2001, 18.30 Uhr
im Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10,
Berlin-Tiergarten
Es diskutieren
* Peter Firmenich, Ärzte ohne Grenzen
* Andrea Fischer, MdB, Bundesgesundheitsministerin a. D
* Prof. Reinhard Kurth, Leiter des Robert Koch-Instituts
* Prof. Rita Süssmuth, MdB, Bundestagspräsidentin a. D
* Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender
Arzneimittelhersteller
Moderation: Thomas Sparr, Siedler Verlag
Die Zukunft der Seuchenbekämpfung ist auch Thema eines ausführlichen
Interviews, das der Journalist Adelbert Reif mit Reinhard Kurth geführt hat
und das im Januarheft der Zeitschrift UNIVERSITAS veröffentlicht ist. Ein
kostenloses Exemplar ist erhältlich bei der Wissenschaftlichen
Verlagsgesellschaft Stuttgart (Redaktion UNIVERSITAS), Dirk
Katzschmann/Chefredaktion, Birkenwaldstraße 44, 70191 Stuttgart, Tel.:
0711/2582240, Fax: 0711/2582290,
eMail:
universitas@wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Science policy, Scientific conferences
German
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