NRW startet mit bundesweit einzigem eigenständigen Stipendienprogramm
In Nordrhein-Westfalen haben begabte Studierende ab dem kommenden Wintersemester 2009/10 Aussicht auf ein leistungsorientiertes und einkommensunabhängiges Stipendium in Höhe von 300 Euro monatlich. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart stellte das bundesweit einzigartige Modell heute in Düsseldorf vor. "In der ersten Ausbaustufe stehen 1200 Stipendien zur Verfügung. Damit erreichen wir zum Start bereits rund zwei Prozent der Studienanfänger. Das Angebot wird in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut", sagte Pinkwart. Damit biete Nordrhein-Westfalen seinen Studierenden nun neben dem einkommensabhängigen BAföG und den Angeboten der Begabtenförderungswerke eine dritte Fördermöglichkeit.
Das nordrhein-westfälische Modell sieht vor, dass die Stipendien jeweils zur Hälfte vom Land und von privaten Geldgebern bezahlt werden. Die Hochschulen, die die Stipendien vergeben, werben zunächst den privaten Anteil ein, dann ergänzt das Land die Mittel. "Mit diesem unbürokratischen Anreizsystem erhöhen wir die Chance auf die Einwerbung privater Gelder", so Pinkwart. Bei einer Expertenanhörung im vergangenen September hatte die Wirtschaft ihr großes Interesse an einem solchen dezentralen Stipendienmodell bestätigt.
Die Stipendiaten sollen in einem transparenten Auswahlverfahren ermittelt werden, das sowohl besondere Leistungen in Schule oder Studium als auch besondere Auswahlkriterien der privaten Förderer berücksichtigt. Dies können die Förderung bestimmter Studiengänge, bestimmter Personengruppen wie beispielsweise Studierende mit Kindern oder mit Migrationshintergrund sein, aber auch besondere Anforderungen wie beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Dauer des Stipendiums soll mindestens zwei Semester und höchstens die Regelstudienzeit betragen. Eignung und Leistung der Stipendiaten sollen regelmäßig überprüft werden.
"Wir entwickeln damit in Nordrhein-Westfalen eine ganz neue Stipendienkultur, von der alle profitieren: die Studierenden, die eine für den Studienerfolg wichtige finanzielle, aber auch ideelle Förderung erhalten, die Hochschulen, die im Wettbewerb um die besten Studierenden ihre Chancen verbessern, und die Wirtschaft, die neben dem Imagegewinn gesellschaftliche Verantwortung übernimmt", sagte Pinkwart.
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