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03/01/2001 15:09

Behandlung jugendlicher Sexualstraftäter

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Internationales Symposium "Therapie unter Zwang?"

    Um die Therapie jugendlicher Sexualstraftäter geht es in einem internationalen Symposium an der Medizinischen Universität zu Lübeck. Am 2. und 3. März 2001 treffen sich insgesamt 150 Experten aus Deutschland und dem europäischen Ausland zum Thema "Therapie unter Zwang? Gruppenbehandlung jugendlicher Sexualdelinquenten - Beziehungsarbeit in einem juristischen Rahmen" (Hörsaal Z1/2; Tagungsbeginn am Freitag, dem 2. März, um 9.30 Uhr). Veranstalter ist die Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der MUL (Prof. Dr. med. Ulrich Knölker, Dr. med. Dipl. Psych. Matthias Schmelzle).
    Über die Hälfte aller erwachsenen Sexualstraftäter hat mit dem delinquenten Verhalten oder entsprechenden Phantasien im Jugendalter begonnen. Aus psychiatrischer Sicht ist diese Personengruppe traditionell einer Therapie gegenüber wenig motiviert und schwer behandelbar. Bisherige Verlaufsstudien zeigen aber, dass das Rückfallrisiko durch qualifizierte Behandlung deutlich verringert wird. Jedes Kind oder jede Frau, die nicht zum Opfer wird, rechtfertigt den therapeutischen Aufwand.
    Auf dem Lübecker Workshop werden sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungskonzepte vorgestellt. Zu den Referenten und Teilnehmern der Workshops gehören Psychiater, Ärzte, Richter, Staatsanwälte, Bewährungshelfer, Sozialpädagogen und die Mitarbeiter von Beratungsstellen. Gemeinsam werden sich die Beteiligten auf der Tagung aus den jeweiligen Blickwinkeln mit dem Stand der aktuellen Forschung zu diesem Thema auseinandersetzen und mögliche Strategien diskutieren.
    Unter den Teilnehmern sind die Gerichtspsychologen Richard Beckett aus Birmingham/Großbritannien und Prof. Dr. Ruud Bullens von der Universität Amsterdam/Niederlande, die Kriminologin Prof. Dr. phil. Henriette Haas von der Universität Lausanne/Schweiz sowie Prof. Dr. jur. Heribert Ostendorf von der Forschungsstelle für Jugendstrafrecht und Kriminalprävention der Universität Kiel. Zu den Themen der Vorträge und Workshops gehören u.a. "Das alte und neue Dilemma der Justiz: Helfen oder Strafen", "Sie sind eigentlich alle ganz nette Jungs - Tätertypen, Indikationen, Risikoeinschätzung, "Am Anfang kommt keiner gern - Motivationsarbeit in der Tätertherapie" und "Das ist nicht mehr unser Sohn! Familienarbeit in der Therapie mit jugendlichen Mißhandlern".


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    Criteria of this press release:
    Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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