idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/06/2001 16:14

Im klimagerechten Verhalten steckt großes Energiesparpotenzial

Gerhard Samulat Pressestelle
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

    Gemeinsame Presseinformation des Fraunhofer ISI mit dem Öko-Institut

    Untersuchung in Haushalten, Gewerbe, Handel und Dienstleistung / Bis zu 30 Prozent der CO2-Emissionen vermeidbar / Gezielte Programme notwendig

    Die Beiträge, die jeder zu Hause, in der Schule oder am Arbeitsplatz zur Entlastung der Umwelt leisten kann, sind alles andere als "Peanuts". Das ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, des Öko-Instituts, Darmstadt, und der Technischen Universität München im Auftrag des Umweltbundesamts. Die Institute untersuchten die Sektoren Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Haushalte auf Möglichkeiten zur Verminderung der Kohlendioxid-Emission durch energiesparendes Verhalten. Die Ergebnisse unterstreichen die kürzlich vom Fraunhofer ISI geäußerte Behauptung, Deutschland könne auf die Nutzung der Kernkraft verzichten.

    Um insgesamt 23 Millionen Tonnen ließen sich in Deutschland die CO2-Emissionen allein in Gewerbe, Handel und Dienstleistung senken; das sind etwa 16 Prozent des Gesamtausstoßes in diesem Bereich. Bereits heute lässt sich der Stromverbrauch um ca. 14 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr durch Abschalten von Stand-by, Anpassen der Betriebszeiten von Geräten an die tatsächliche Nutzung oder manuelles Zu- und Abschalten der Beleuchtung reduzieren. Dies entspricht ungefähr dem Jahresstromverbrauch der Stadt Berlin. Hinzu kommen Einsparpotenziale bei der Raumwärme von 50 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und beim Warmwasser von jährlich 10 Milliarden Kilowattstunden.

    Einen noch höheren Stellenwert räumen die Forscher den Verhaltens-maßnahmen in Haushalten ein. Das Reduktionspotenzial liegt hier bei ca. 61 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das ist ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen der deutschen Haushalte. Besonders effizient sind Maßnahmen, die den Energieverbrauch für Raumwärme reduzieren. Sie machen 87 Prozent des Einsparpotenzials aus. Wer also aufpasst, dass die Heizkörper nicht mit Möbeln zugestellt sind, die Fenster nicht bei voll aufgedrehter Heizung aufreißt und auf angemessene Raumtemperaturen achtet, leistet einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz. Ein durchschnittlicher Haushalt spart dadurch zugleich bis zu 600 DM jährlich.

    Würden alle empfohlenen Verhaltensmaßnahmen durchgeführt, wäre zusammen mit der Entwicklung immer sparsamerer Geräte das von der Bundesregierung für das Jahr 2005 gesteckte Ziel erreicht, nämlich eine um 25 Prozent verminderte Kohlendioxidemission gegenüber 1990. "Ein schöner Gedanke, aber leider weit weg von der Realität", sagt Edelgard Gruber, Projektleiterin am Fraunhofer ISI.

    Haushaltsbefragungen und die Untersuchung bereits durchgeführter Programme zur Förderung des klimagerechten Verhaltens zeigen, dass nur wenige Prozente des Potenzials tatsächlich erschlossen werden können. Gewohnheiten, Unkenntnis und fehlende Motivation stehen der vollständigen Ausschöpfung der Möglichkeiten entgegen. Für 2005 kann daher nur mit einer Reduktion von 8 Millionen Tonnen Kohlendioxid gerechnet werden, für 2020 mit 19 Millionen Tonnen. Entscheidend ist jedoch, dass die Zielgruppen spezifisch angesprochen und jeweils Anreize geschaffen werden. "Mit dem erhobenen Zeigerfinger kommt man in der heutigen Zeit nicht weit", so Gruber.

    Berichte und Information:
    Gesamte Studie: Umweltbundesamt, Berlin
    Bibliothek, Tel. 030 / 8903-0

    Zusammenfassung: Fraunhofer ISI, Karlsruhe
    Gerhard Samulat, Tel.: (0721) 68 09 - 100
    (auch als Online-Publikation, siehe unten)

    Fachliche Informationen und Teilberichte:

    Teil Gewerbe, Handel Dienstleistung:
    Fraunhofer ISI, Karlsruhe
    Edelgard Gruber, Tel.: (0721) 68 09 - 159
    Bericht und Zusammenfassung als Online-Publikation:
    http://www.isi.fhg.de/e/publikation/verhalten/verhalten.htm

    Teil Haushalte:

    Öko-Institut, Darmstadt
    Bettina Brohmann, Tel.: (06151) 8191-35
    Bericht und Anhang als Online-Publikation:
    http://www.oeko-institut.org/bereiche/energie/documents/klima_b1.pdf
    http://www.oeko-institut.org/bereiche/energie/documents/klima_b1a.pdf

    Die Presseinformationen des Fraunhofer ISI finden Sie im Internet unter: http://www.isi.fhg.de/pr/presse.htm,

    die des Öko-Instituts unter:
    http://www.oeko-institut.org/presse/presse.html


    More information:

    http://www.isi.fhg.de/e/publikation/verhalten/verhalten.htm
    http://www.oeko-institut.org/bereiche/energie/documents/klima_b1.pdf
    http://www.oeko-institut.org/bereiche/energie/documents/klima_b1a.pdf
    http://www.isi.fhg.de/pr/presse.htm
    http://www.oeko-inst


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Economics / business administration, Electrical engineering, Energy, Environment / ecology, Mechanical engineering, Oceanology / climate, Social studies
    transregional, national
    Research results, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).