idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/15/2009 13:43

Beereninhaltsstoffe könnten vor M. Parkinson schützen

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Referat II/2, Pressestelle
Universität Regensburg

    Beeren enthalten in hohen Konzentrationen rote und blaue Farbstoffe, die so genannten Anthocyane. Ihnen werden zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben. Regensburger Wissenschaftler konnten jetzt zeigen, dass neben den bereits bekannten Schutzmechanismen auch weitere Schutzfunktionen für Zellen von Anthocyanen übernommen werden.

    Wie Mitarbeiter vom Lehrstuhl für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Regensburg in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Pharmacological Research berichten, fungieren die Farbstoffe gleichzeitig als Hemmstoffe von zwei Enzymen, die für den Gehirnstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. In Experimenten an insgesamt 25 verschiedenen Beereninhaltsstoffen fanden sich mehrere Farbstoffe, die eine hemmende Wirkung auf die Monoaminooxidasen (MAO) A und B entfalteten.

    MAO-Hemmstoffe zählen seit langem zu den bewährten Medikamenten in der Behandlung von M. Parkinson und von Depressionen. Zwar erreichten die Beerenwirkstoffe nicht die Effektstärke von handelsüblichen Arzneimitteln, doch es ist vorstellbar, dass ihre Einnahme mit der Nahrung gesundheitliche Vorteile bietet. MAO A und B wirken in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken der Zelle. Eine Hemmung des Enzyms führt zum verlangsamten Abbau verschiedener Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin sowie einiger Hormone wie beispielsweise Adrenalin. Im Gehirnstoffwechsel stehen dann vermehrt Neurotransmitter zur Signalübertragung bereit.

    Gegenwärtig ist noch unklar, welche Menge Beeren täglich zu essen ist, um eine messbare Hemmung von MAO A und B in der Praxis herbeizuführen. Besonders reich an Anthocyanen sind Heidelbeeren und Holunderbeeren, die davon je zwischen 600 und 1400mg pro 100g enthalten. Zu den übrigen Nahrungsquellen mit hohem Anthocyananteil zählen Weintrauben, Kirschen und Rotkohl bzw. Blaukraut.

    Mehr Informationen unter:
    http://www.sciencedirect.com/science/journal/10436618

    Ansprechpartner für Medienvertreter:
    Andrea Dreiseitel
    Universität Regensburg
    Lehrstuhl für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
    Andrea.Dreiseitel@klinik.uni-regensburg.de
    Tel. 0941-944-8957


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Psychology
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).