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03/14/2001 16:34

Erstes Hochschulzentrums für internationalen Journalismus entsteht an der Uni Dortmund

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Mit einer Festveranstaltung wird am kommenden Freitag (16.März 2001) um 15 Uhr im Dortmunder Harenberg City Center die Errichtung des ersten deutschen Hochschulzentrums für internationalen Journalismus eingeläutet. Im Mittepunkt steht eine Ansprache von Ministerpräsident Wolfgang Clement.

    Bei der Veranstaltung in der 18. Etage des Verlagshaus am Königswall 21 wird Prof. Dr. Kurt Koszyk als Kuratoriumsvorsitzender des Erich-Brost-Instituts für Journalismus in Europa die Gäste begrüßen. Ein Grußwort spricht auch Prof. Dr. Dr. h.c. Albert Klein, der Rektor der Universität Dortmund, an der das Institutsgebäude in diesem Jahr entstehen wird.

    Prof. Dr. Gerd G. Kopper beleuchtet als Geschäftsführer des
    Erich-Brost-Instituts in einem Rückblick und Ausblick die Perspektiven der internationalen Kooperation der Dortmunder Journalistik, die insbesondere an diesem Institut gepflegt wird.
    ____________________________________________________________
    Nähere Information:
    Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Katharina Hadamik, Institut für Journalistik, Universität Dortmund, Tel. 0231 755 4193, Fax 0231 755 5583, E-mail: hadamik@ifj.fb15.uni-dortmund.de
    Am Freitag, den 16. 3. 2001, wird Katharina Hadamik Medienvertretern ab 14. 30 Uhr im Harenberg City Center zu Verfügung stehen. Pressemappen mit Informationen zu der Veranstaltung sowie dem Wortlaut der gehaltenen Reden werden am Freitag Nachmittag bereit gestellt
    Eine Gelegenheit zu einem Fototermin besteht um 15.15 Uhr.
    Anhang:
    1. Das neue Hochschulzentrum für internationalen Journalismus
    2. Das Erich-Brost-Institut für Journalismus in Europa (1991-2001)
    ____________________________________________________________
    Das neue Hochschulzentrum
    für internationalen Journalismus

    Das Land Nordrhein-Westfalen hat im März 2001 mit Zustimmung der Universität Dortmund dem Erich-Brost-Institut für Journalismus in Europa ein Grundstück in der Größe von rund 2300 qm in Erbpacht übereignet. Auf diesem Grundstück wird ab Frühjahr 2001 ein neues Institutsgebäude nach dem Entwurf des Berliner Architekten Harald Meissner und unter der Generalplanung der Beratungsgruppe Assmann GmbH, Dortmund, errichtet. Das Erich-Brost-Haus soll zum Winter 2002 betriebsbereit sein.

    In dem Gebäude wird auf einer gesamten Baufläche von rund 1300 qm in zweigeschossiger Bauweise ein Wissenschafts- und Ausbildungszentrum mit multifunktionaler Raumausstattung und modernster technischer Ausrüstung angesiedelt, das der Weiterbildung und Forschung im Bereich des internationalen Journalismus dienen soll.

    Kernpunkt der Architektur ist es, multinationalen Arbeitsgruppen, die über einen längeren Zeitraum projektgebunden zusammenarbeiten, eine angenehme, flexibel zu nutzende und inspirierende zweite Heimat zu bieten. Insofern stellt das Institutsmodell auch eine Art "Gegenentwurf" zur vorherrschenden Hochschularchitektur dar.

    Die Baukosten sind mit 12,5 Millionen DM veranschlagt. Das Gebäude wird aus einer Stiftung von Frau Anneliese Brost und Rechtsanwalt Erich Schumann, den Erben des Verlegers und Journalisten Erich Brost, finanziert.
    ____________________________________________________________
    Das Erich-Brost-Institut
    für Journalismus in Europa (1991-2001)

    Das Erich-Brost-Institut für Journalismus in Europa wurde im März 1991 als eine wissenschaftliche Fördereinrichtung und gemeinnützige GmbH gegründet. Auslöser war die private Initiative des 1995 verstorbenen Erich Brost, Gründer und Herausgeber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und Gesellschafter der WAZ-Gruppe.

    Hauptziel des Erich-Brost-Instituts ist, Praxis, Fachwissen und Forschung auf dem Gebiet des Journalismus im Rahmen des sich vereinigenden Europa zu fördern. Das Erich-Brost-Institut steht satzungsgemäß in enger Kooperation mit dem Institut für Journalistik der Universität Dortmund, das in den letzten Jahren den bundesweit einmaligen Ausbildungsschwerpunkt "Europa" aufbauen konnte.

    Die Hauptaktivitäten des Erich-Brost-Instituts 1991-2001:

    1. Europaweite Vernetzung der journalistischen Ausbildung

    Der Aufbau von Netzwerken in der europäischen Journalistenausbildung war eine bedeutende Voraussetzung für die laufenden, etablierten Kooperationen.

    Mit finanzieller Unterstützung des Erich-Brost-Instituts war es dem Institut für Journalistik möglich, die European Journalism Training Association (EJTA) mit aufzubauen und an internationalen Programmen und Projekten teilzunehmen. Der Verband repräsentiert über 70 Journalisten-Ausbildungseinrichtungen aus 28 europäischen Ländern.

    Ebenfalls mit Hilfe des Erich-Brost-Instituts ist es gelungen, am Institut für Journalistik den regelmäßigen Austausch von Studierenden und auch Lehrenden zu etablieren. Bis zu 30 Prozent der Studierenden eines Jahrgangs der Dortmunder Journalistik entscheiden sich jedes Jahr, einen Abschnitt ihres Studiums im europäischen Ausland zu verbringen, seit 1993 waren es insgesamt 78 im Rahmen der etablierten Förderverfahren. Hinzukommen private Initiativen der Studierenden, die sich um Ausbildungs- und Praxisaufenthalte im Ausland, auch außerhalb Europas bemühen.

    Die Etablierung des integrativen Auslandsstudiums und die Entwicklung eines derartig neuen Ausbildungselements war ein langjähriger, gestufter Prozess, innerhalb dessen Partnerschaftskooperationen schrittweise aufgebaut werden mussten. Feste Kooperationsabkommen bestehen heute mit Einrichtungen in Brüssel, Tours, Bordeaux, Perugia, Budapest, Zwolle, Tilburg, Gent, Kattowitz, Stockholm, Göteborg und Jyväskyla (Finnland).

    Darüber hinaus vergibt das Erich-Brost-Institut jährlich bis zu zwei Stipendien für ein Journalistikstudium an der Napier University in Edinburgh.

    2. Unterstützung beim Austausch von Journalisten in Aus- Fort- und Weiterbildung

    Durch Vorfinanzierung und auch Mitfinanzierung durch das Erich-Brost-Institut war es Lehrenden und Studierenden des Instituts für Journalistik möglich, an insgesamt 28 Euroreporter-Projekten, die von der European Journalism Training Association (EJTA) jährlich organisiert werden, teilzunehmen. Diese innovativen Projekte bieten Lehrenden und Studierenden eine einmalige Gelegenheit in einer international zusammengesetzten Gruppe journalistisch zu arbeiten oder Entwicklungen in der Praxis fallorientiert zu analysieren. Insgesamt 82 Dortmunder Teilnehmer beteiligten sich bislang daran.

    1999 und 2000 führte das Institut für Journalistik erstmals bilaterale deutsch-polnische Workshops durch, die deutschen und polnischen Studierenden die Gelegenheit boten, das Nachbarland kennen zu lernen und gemeinsam journalistisch zu arbeiten. Weiterhin hat das Erich-Brost-Institut Weiterbildungsinitiativen für Journalisten in Ost- und Mitteleuropa unterstützt und gefördert.

    3. Journalistische Brückenkurse für die redaktionelle Praxis in Europa

    Von 1992 bis 1997 nahmen mehre Dutzend Journalistikstudierende und hauptberufliche Journalisten an den modellhaften und neuartigen Brückenkursen teil, die vom Erich-Brost-Institut angeboten wurden. Hauptziel der intensiven, einwöchigen Kurse war es, die Teilnehmer auf bevorstehende Praktika in Frankreich, Spanien, Großbritannien sowie Italien vorzubereiten.

    Das geschah unter anderem durch eine Einführung in die jeweilige journalistische Kultur, Diskussionen zur aktuellen Nachrichtenlage sowie eine Vielzahl praktischer Übungen. Erfolgreichen Absolventen der Kurse wurden Praktika, beispielsweise bei der führenden spanischen Tageszeitung El Pais, vermittelt. Es ist geplant, diese Kurse in Zukunft erneut anzubieten.

    4. Publikationen

    Das Erich-Brost-Institut hat 1993 die Publikationsreihe "European Journalism Review Series" ins Leben gerufen. In dieser Reihe sind u.a. Untersuchungen erschienen, die sich mit Medien und Journalismus in Frankreich, Italien und Polen sowie mit der journalistischen Ausbildung im europäischen Kontext befassen. Der Band zu Polen ist in seiner Erstausgabe in Polen erschienen und dient dort als Standardlektüre zur polnischen Mediensituation an Hochschulen und Ausbildungseinrichtungen.

    Einen anderen Teil der Wissenschaftsförderung des Erich-Brost-Instituts stellt die Publikationsreihe "Informationskultur in Europa" dar. In ihr erscheinen Schriften aus dem internationalen Langzeitprojekt "Europäische Öffentlichkeit" des Instituts.

    In unregelmäßigen Abständen erscheint die Zeitschrift "j : e european journalism review", die über aktuelle Entwicklungen in europäischen Medien und Journalismus berichtet.

    5. Förderung von Einzelinitiativen zur Untersuchung, Analyse und Datenerhebung

    Seit 1991 wurden eine Reihe von Studien- und Diplomarbeiten sowie Dissertationsprojekte auch außerhalb der Universität Dortmund gefördert, die sich mit der Medienpraxis und der journalistischen Kultur in Europa befassten.

    6. Stiftungsprofessur

    Im Oktober 1998 wurde am Institut für Journalistik die bundesweit einmalige Stiftungsprofessur für "Internationalen Journalismus unter besonderer Berücksichtigung Europas" eingerichtet. Finanziert wird diese Professur durch die Erben von Erich Brost, Anneliese Brost und Rechtsanwalt Erich Schuhmann, die für den Zeitabschnitt von fünf Jahren insgesamt 2,35 Millionen Mark zur Verfügung stellten. Danach übernimmt das Land NRW die Finanzierung.

    In jedem Semester wird ein europäischer Medienexperte nach Dortmund geladen, um hier zu forschen und zu lehren. Eine der Lehrverpflichtungen ist die Veranstaltungsreihe "Neues aus Europa", bei der die jeweiligen Professoren und Professorinnen den Studierenden unter journalistischen Aspekten einen Einblick in die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen sowie zur Mediensituation ihres Heimatlandes geben. Weiterhin veranstaltet jede/r Professor/in einen Internationalen Graduierten-Workshop, der bundesweit ausgeschrieben wird.
    Bislang verpflichtete Experten: Prof. Dr. Karol Jakubowicz (Universität Warschau), Prof. Dr. Els de Bens (Universität Gent), Prof. Dr. Mihai Coman (Universität Bukarest) sowie Prof. Dr. Paolo Mancini (Universität Perugia).

    Zukunftsplanung

    Das Erich-Brost-Institut errichtet im Frühjahr 2001 mit einer Bausumme von rund 12,5 Millionen DM ein eigenes Institutsgebäude auf dem Gelände des Campus Nord der Universität Dortmund in unmittelbarer Nachbarschaft des Auditorium Maximum. Dieses Gebäude soll ab Winter 2002 Grundlage und Ausgangspunkt für die Einführung einer Reihe neuer Programme der europäischen Aus- und Weiterbildung von Journalisten bilden. Das in dem neuen Gebäude angesiedelte Hochschulzentrum für Internationalen Journalismus soll die Stadt Dortmund als europäischen Studienort für multinationale Programme etablieren.
    Das Hochschulzentrum wird weiterhin internationalen Journalistengruppen, die zu Arbeitsaufenthalten in die Region Ruhr und nach Nordrhein-Westfalen kommen, eine Arbeitsplattform bieten. Eine derartige Bündelung innovativer Programmaktivitäten im Rahmen des internationalen Journalismus ist in Deutschland erstmalig.

    Kuratorium und Geschäftsführung

    Das Erich-Brost-Institut wird von zwei ehrenamtlichen Geschäftsführern geleitet: Prof. Dr. Gerd G. Kopper und Prof. Dr. Hans Bohrmann. Der Gesellschaftervertrag des Erich-Brost-Instituts sieht vor, dass grundlegende Entscheidungen zum Arbeits- und Wirtschaftsprogramm durch ein unabhängiges Kuratorium wahrgenommen werden. Mitglieder des Kuratoriums sind: Anneliese Brost, Witwe von Erich Brost; Dr. Hans Benirschke, ehemaliger Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur (dpa); sowie Prof. Dr. Kurt Koszyk, Gründungsprofessor des Dortmunder Instituts für Journalistik.
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    Kontakt

    Prof. Dr. Gerd G. Kopper, Universität Dortmund, Institut für Journalistik, Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund, Tel. 0231-7554154, Fax: 0231-7554131, E-mail: kopper@ifj.fb15.uni-dortmund.de


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    Criteria of this press release:
    Media and communication sciences, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
    German


     

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