Europäische Expertendiskussion an der Universität Bielefeld
Die Mehrzahl der Flüchtlinge in Europa ist vor Verfolgung, Krieg und Folter geflohen. Jeder dritte Asylbewerber ist deshalb schwer traumatisiert. Doch die europäischen Länder sind nicht gut vorbereitet, um psychisch kranken Flüchtlingen zu helfen. An der Universität Bielefeld treffen sich vom 27. bis 28. Mai Experten aus ganz Europa um Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Kriege, Verfolgung und Gewalt gehören zum Alltag in mehr als 30 Ländern auf der Welt und zwingen Millionen von Menschen zur Flucht. Der größte Teil der Flüchtlinge kommt dabei nicht aus dem Herkunftsland heraus oder flieht in Nachbarländer in Konfliktregionen. Auch wenn die Anzahl von Asylbewerbern stetig sinkt, so fliehen doch mehr als 100 000 Menschen jedes Jahr nach Europa. Viele Studien zeigen, dass der größte Teil dieser Menschen grausame Gewalterfahrungen erleben mussten, und dass mindestens jeder dritte von ihnen aufgrund der Traumatisierungen eine psychische Störung hat. Doch in Europa erwartet sie ein langwieriges und teilweise entwürdigendes Anerkennungsverfahren. Asylbewerber müssen in Sammelunterkünften wohnen, dürfen sich nicht frei bewegen, dürfen nicht arbeiten und sind nicht krankenversichert. Das Gesundheitswesen ist nicht vorbreitet, traumatisierte Flüchtlinge fachgerecht zu behandeln. Eine Behandlung der Folgen von Krieg und Folter wird nicht regelhaft finanziert. Sprachprobleme verhindern das hilfreiche Gespräch mit Ärzten und Psychologen.
An der Universität Bielefeld treffen sich am 27. und 28. Mai Experten aus verschiedenen Ländern in Europa um die Versorgung von Flüchtlingen in den verschiedenen Ländern zu vergleichen. In der Tagung, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wird, soll ermittelt werden, welche Behandlung traumatisierte Flüchtlinge benötigen und wie die Gesundheitssysteme zur Therapie befähigt werden können.
Weitere Informationen im Internet:
http://www.uni-bielefeld.de/psychologie/ae/AE11
(Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bielefeld mit Tagungsprogramm zum Download)
Kontakt:
Prof. Dr. Frank Neuner, Universität Bielefeld
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Postfach 100131, 33501 Bielefeld
Telefon: 0521 / 106-4493
Sekretariat: 0521 / 106-6871
Email: frank.neuner@uni-bielefeld.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Research projects, Scientific conferences
German
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