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06/04/1997 00:00

portugiesischer Sportsoziologe an Uni Bayreuth

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 25/97, 4. Juni 1997

    Portugiesischer Sportsoziologe Professor Pires zu Gast in Bayreuth

    Gemeinsames Bindeglied ist die Ausbildung zum European Master im Sportmanagement

    Megatrends im Sport - Welcher "Naehrboden" ist fuer Ausbreitung des Sports notwendig?

    Bayreuth (UBT). Er ist der fuehrende Sportsoziologe in seinem Land, hat seit sechs Jahren Kontakt mit seinem Bayreuther Kollegen und Sportwissenschaftler Professor Dr. Klaus Zieschang und befindet sich derzeit zu einem einwoechigen Arbeitsbesuch im Institut fuer Sportwissenschaft: Professor Dr. Gustavo Pires von der Universitaet Lissabon (Portugal). Das gemeinsame Bindeglied ist die Ausbildung zum European Master im Sportmanagement, quasi eine Sportoekonomie-Ausbildung auf europaeischer Ebene, in anderen Laendern teilweise als Postgraduierten-Studium betrieben, also nach einem erfolgreichen akademischen Abschluss. Diesem Netzwerk im Sportmanagement gehoeren rund 20 Universitaeten in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Finnland, Portugal, den Niederlanden, Belgien und als einzige Hochschule in Deutschland auch die Bayreuther teil. Die im Ausland erworbenen Studienleistungen werden nach einem Kreditsystem von der Heimatuniversitaet anerkannt. Und - da alles im Rahmen europaeischer Programme ablaeuft - wacht ueber die Qualitaet der bilateralen Vertraege, die zwischen den Hochschulen der verschiedenen Laender geschlossen werden muessen, eine "Jury", der neben Pires und Zieschang auch noch deren niederlaendische Kollege Professor Hatting (Groningen) angehoert.

    Dass der tatsaechliche Studentenaustausch zwischen Bayreuth und Portugal bisher eher kaerglich ausgefallen ist - pro Jahr ca. je ein Student, aus Bayreuth einer im "Gesundheit und Fitness"- Programm, einem integralen Bestandteil der Sportoekonomie- Ausbildung - der nach Porto geht, haengt fraglos mit Sprachhuerden zusammen. Fuer Professor Zieschang ist das ein Hinweis, dass man die Bayreuther Studenten noch frueher auf die sprachliche Kompetenz und das Auslandsstudium hinweisen soll . Aber immerhin, so Professor Pires, nehmen aus Lissabon rund 50 Vordiplom- Studenten und etwa 25, die den Master anstreben, die Gelegenheit zum europaeischen Studium wahr. Geradezu sensationell im deutschen Massstab sind die vom Akademischen Auslandsamt bestaetigten Bayreuther Zahlen: Laut Professor Zieschang gingen 1996 56 % oder 39 der Bayreuther Sportoekonomen zur Sportmanagement-Ausbildung ins Ausland - gemessen an einem Jahrgang. Die meisten Studenten machen ihre Auslandserfahrungen in der Regel im dritten Studienjahr.

    Neben den Ausbildungsfragen sind es aber auch noch andere Themen, die den Bayreuther Sportwissenschaftler und seinen portugiesischen Gast zusammenfuehren. Denn beide beschaeftigen sich mit der Frage, wie in grossen Stadien spezielle sportliche Ereignisse vermarktet werden.

    Ausserdem hat der Sportsoziologe aus Lissabon vor Bayreuther Studenten eine Gastvorlesung ueber Megatrends im Sport gegeben. Dabei ging es nicht um die Frage, welche Sportart "in" ist oder sein wird, sondern welcher gesellschaftlich-soziale Naehrboden fuer die Entwicklung des Sports besteht. Bedeutet weniger Arbeitszeit und mehr Freizeit gleichzeitig bessere Entfaltungsmoeglichkeiten fuer den Sport? Welche Rolle spielt dabei die Guete des Bildungssystems, welche finanzielle Restriktionen in wirtschaftlich schlechteren Zeiten? Nach den Beobachtungen Pires' sind die Entwicklungsunterschiede in den industrialisierten Laendern ziemlich aehnlich, in Entwicklungslaendern werden durch den Erfahrungsexport moeglicherweise bestimmte Schritte uebersprungen.

    Keine Frage ist es fuer den portugiesischen Wissenschaftler, dass dem Sport im Rahmen der Globalisierung eine integrative Wirkung zukommt. Um Europa aufzubauen, meint er, muesse man das Instrumentarium des verbindenden Sports einsetzen. Und weil Sport zudem eine wichtige Rolle bei der Entwicklung regionalen und staatlichen Selbstbewusstsein einnimmt, haelt er auch fuer fatal, dass nicht Peking, Suedafrika oder der indische Subkontinent die Ausrichtung der naechsten Olympischen Spiele vom IOC zugesprochen wurde, sondern dem australischen Sydney.


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    Criteria of this press release:
    Sport science
    transregional, national
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