UKM richtet Jahrestagung aus / Prof. Wassmann: "Der Fortschritt der vergangenen Jahre hält weiter an"
Münster (ukm/dre.) "In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Neurochirurgie in einem enormen Tempo entwickelt. Ein anschauliches Beispiel ist die operative Behandlung von Hirntumoren. Durch den Einsatz computergestützter Navigationssysteme bei den Operationen ist die Planung und Exaktheit der Eingriffe enorm verbessert worden", nennt Prof. Dr. Hansdetlef Wassmann eine wesentliche Entwicklung. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Münster (UKM) ist Tagungspräsident der "60. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie" vom 24. bis zum 27. Mai in der Halle Münsterland.
Die Behandlung von Hirntumoren, im Fachbegriff "Gliom", ist dabei nur ein Thema der Tagung. Aber es verdeutlicht anschaulich die Fortschritte in der Neurochirurgie. Mit einer Genauigkeit von bis zu wenigen Millimetern führen moderne Navigationssysteme den Operateur auf einem sicheren Weg in Verbindung mit dem Operationsmikroskop zu den Zielpunkten im Hirngewebe, so dass der Tumor so exakt wie möglich entfernt werden kann und in Kombination mit Radio- und Chemotherapie eine verbesserte postoperative Lebensqualität für Patienten erreicht werden kann.
Bösartige Hirntumore machen aktuell ca. 25 Prozent der Hirntumoren aus. Jährlich erkranken in Deutschland rund 400 Kinder und 5000 Erwachsene an einem gliomatösen Hirntumor. Im Vordergrund der Jahrestagung stehen besonders die so genannten "niedriggradigen Gliome". Hierbei handelt es sich um eher langsam wachsende Hirntumore mit einer deutlich besseren Prognose nach einer chirurgischen Entfernung. Allerdings wachsen solchen Tumore oft sehr ausgedehnt und infiltrieren funktionell wichtige Hirnareale. "Hiervon sind speziell jüngere Patienten betroffen. Dabei stehen die Mediziner allerdings vor einer schweren Entscheidung: Das Behandlungsziel ist eine möglichst vollständige Tumorentfernung, gleichzeitig kann dies aber auch eine Funktionsbeeinträchtigung für die Patienten bedeuten. Daher haben wir dieses Thema bewusst zu einem Schwerpunkt der Tagung gemacht", erklärt Dr. Johannes Wölfer, Oberarzt der Klinik und Tagungssekretär.
Ein anderer Schwerpunkt der Tagung ist das Thema "Neuromodulation". Hierbei geht es u.a. um den Einsatz mikroelektronischer Implantate, vereinfacht auch als "Hirnschrittmacher" bezeichnet, zur Tiefenhirnstimulation durch elektronische Impulse. "Speziell in der Behandlung von Bewegungsstörungen wie Dystonie, ererbtem Zittern oder auch bei der Parkinsonschen Krankheit bieten sich hier neue Möglichkeiten", betont Prof. Dr. Hans-Werner Bothe: "So kann durch die Implantation einer Hirnschrittmacher-Elektrode das unwillkürliche Zittern wirkungsvoll unterdrückt werden, was die Lebensqualität der Patienten deutlich steigert."
Prof. Wassmann: "Der Blick in das Gehirn wird immer genauer und damit auch die Möglichkeiten der Neurochirurgie. Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin ungelöste Probleme. Auf der Jahrestagung werden wir versuchen, diese Fragen zu konkretisieren und auch gemeinsame Stellungnahmen zu erarbeiten."
Rund 1500 Mediziner und 70 Aussteller erwarten die UKM-Organisatoren zur Tagung in der Halle Münsterland, etwa 250 Vorträge und 200 Posterpräsentationen sind auf dem Programm. Dabei kommen nicht nur Experten aus Deutschland nach Münster: Die Tagung ist auch ein Treffen mit den Neurochirurgen aus den Benelux-Ländern und aus Bulgarien.
http://www.dgnc.de/2009 Ausführliche Informationen zur Tagung
Dr. Johannes Wölfer, Prof. Dr. Hansdetlef Wassmann und Prof. Dr. Hans-Werner Bothe (v.l.) diskutiere ...
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