Die amerikanische Politikwissenschaftlerin Elinor Ostrom und der französische Kunsthistoriker Roland Recht werden mit dem diesjährigen Reimar Lüst-Preis für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung ausgezeichnet.
Elinor Ostrom ist Professorin für Politikwissenschaft an der Indiana University in Bloomington, USA. Sie arbeitet interdisziplinär und ist eine weltweit führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Institutionenanalyse mit Schwerpunkt auf der Nutzung von Gemeinschaftsgütern. Solche Güter sind beispielsweise Grundwasservorkommen, Fischgründe oder Wald- und Weidegebiete. Bei ihren Analysen setzt sie auf die Lösung von Problemen der Ressourcenökonomik eher durch lokale Institutionen als durch staatliche Regelungen oder Marktmechanismen. Ostrom hat durch ein von ihr begründetes Austauschprogramm zahlreiche deutsche Gastwissenschaftler in die USA eingeladen. Als Lüst-Preisträgerin wird sie ein mithilfe des TransCoop-Programms der Humboldt-Stiftung begonnenes gemeinsames Forschungsprojekt mit Konrad Hagedorn von der Humboldt Universität Berlin fortsetzen und mit Michael Kirk von der Universität Marburg zusammenarbeiten.
Roland Recht ist Professor für Europäische Kunstgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit am Collège de France in Paris. Er ist einer der renommiertesten Kunsthistoriker Frankreichs, der durch seine Forschung zum Vergleich der Kunstgeschichtsschreibung in Deutschland und Frankreich, aber auch als langjähriger Leiter der Straßburger Museen den wissenschaftlichen Austausch und das kulturelle Verständnis zwischen beiden Ländern nachhaltig gefördert und geprägt hat. Seine Forschungsschwerpunkte sind die gotische Architektur, die Kunstdenkmäler des Oberrheins sowie die Geschichte der Kunstgeschichte. Er wird im Rahmen des Reimar-Lüst-Preises eine bereits bestehende Zusammenarbeit mit Raphael Rosenberg und Thomas Maissen von der Universität Heidelberg vertiefen.
Der mit je 50.000 Euro dotierte gemeinsame Preis der Fritz Thyssen Stiftung und der Alexander von Humboldt-Stiftung würdigt herausragende Geistes- und Sozialwissenschaftler aus dem Ausland für ihre Verdienste um die kulturellen und akademischen Beziehungen zwischen ihrem Herkunftsland und Deutschland. Die Preisträger werden zum fachlichen Austausch mit Kollegen nach Deutschland eingeladen. Jedes Jahr werden zwei Preise vergeben. Benannt ist der Preis nach dem früheren Präsidenten der Humboldt-Stiftung Professor Dr. Reimar Lüst.
Veranstaltungshinweis: Am Freitag, 19. Juni 2009, wird Elinor Ostrom um 17:30 Uhr in der Frankfurt School of Finance & Management zum Thema "Collective Action and the Commons" zu hören sein. Bitte melden Sie Ihre Teilnahme direkt auf http://www.frankurt-school.de an.
Pressekontakt Alexander von Humboldt-Stiftung
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Die Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.900 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 23.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern - unter ihnen 41 Nobelpreisträger.
Die Fritz Thyssen Stiftung
Die Stiftung fördert Wissenschaft an Hochschulen und Forschungsstätten, unter besonderer Berücksichtigung des wissenschaftlichen Nachwuchses und unterstützt insbesondere Forschungsvorhaben im Bereich der Geisteswissenschaften und der Biomedizin.
http://www.humboldt-foundation.de/web/6798.html - Informationen zum Reimar Lüst-Preis
http://www.humboldt-foundation.de/web/5539.html - Informationen zum TransCoop-Programm
Criteria of this press release:
Cultural sciences, Economics / business administration, History / archaeology, Politics, Social studies
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