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03/22/2001 12:04

Internationales Symposium zur Schlafmedizin

Klaus Walter Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Mit einem zweitägigen Internationalen Symposium "Sleep and Autonomous Function - Mechanisms and Clinical Consequences" begeht das Schlafmedizinische Labor im Klinikum der Philipps-Universität Marburg sein 20-jähriges Bestehen. Zu dem Symposium haben Professor Jörg-Hermann Peter und Privatdozent Thomas Penzel mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft 30 renommierte Forscher aus dem In- und Ausland zu Vorträgen eingeladen. Mit dem sehr aktuellen Thema des Kongresses knüpft das Schlafmedizinische Labor Marburg an die Tradition der Marburger Symposien zum Zusammenhang von Schlaf, Atmung und Herz-Kreislauf-System an. Das jetzige Internationale Symposium ist bereits das vierte in der Reihe Internationaler Symposien zum Thema Schlaf, auf denen der Dialog zwischen Grundlagenforschern und Klinikern gepflegt wird.

    Robert W. McCarley von der Harvard Universität hat ein Modell zur Regulation des Schlafes entwickelt und präsentiert seine Vorstellungen, wie dieses auch zur Beschreibung von Schlafstörungen eingesetzt werden kann.

    Emmanuel Mignot von der Stanford Universität hat vor kurzem entdeckt, dass von der Appetitregulation her bekannte Neuropeptide (Orexin und Hypocretin) eine wesentliche Rolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus einnehmen. Die Neuropeptide fehlen bei Patienten mit Narkolepsie, einer seltenen Schlafstörung, bei der betroffene Patienten plötzlich und ungewollt, besonders bei emotionaler Erregung, einschlafen.

    Schwächt zu wenig Schlaf unser Immunsystem? Diese Frage untersuchen Herr Pollmächer vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und James M. Krueger aus den USA. Offensichtlich ist der Schlaf auch für diese Funktion wichtig.

    Dass Schlafapnoe, die seit 1981 in Marburg erforscht wird, das autonome Nervensystem und besonders die sympathische Nervenaktivität im Schlaf stört, hat Virend K. Somers aus der Mayo Klinik in den USA als Erster dokumentiert. Die Konsequenzen des in der Nacht gestörten autonomen Nervensystems findet man bei Patienten mit Schlafapnoe als Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck. Zu diesen Konsequenzen gibt es mehrere Vorträge.

    Neue Methoden zur nicht-invasiven Erfassung der Störungen des Schlafes und des autonomen Nervensystems werden in zwei Sitzungen vorgestellt. Denn die Entwicklung neuer Methoden ist ebenfalls ein besonderer Schwerpunkt des Marburger Schlaflabors. Einige Messmethoden wurden in Marburg entwickelt, viele weitere wurden in Marburg getestet. Peretz Lavie aus Haifa stellt einen Fingersensor vor, mit dem man nächtliche Aufwachreaktionen finden kann. Womöglich kann mit dem Sensor auch der REM-Schlaf (Traumschlaf) erkannt werden. Auswertungen der Herzfrequenz mit nichtlinearen Verfahren der statistischen Physik helfen, nächtliche Apnoen bereits im Langzeit-EKG zu finden, berichtet Thomas Penzel aus dem Marburger Schlaflabor.

    Nach den Ursachen der Schlafapnoe suchen Thorsten Schäfer und Marianne E. Schläfke aus Bochum sowie Alan R. Schwartz und Philip Leese Smith aus Baltimore. Die Änderungen der zentralen Chemosensitivät und die gestörte Steuerung der oberen Atemwege sind die Themen ihrer Vorträge.

    Der Nachmittag des zweiten Tages ist neuen Therapiekonzepten für Schlafstörungen und Schlafapnoe vorbehalten. Konzepte zur nicht-medikamentösen Therapie der Insomnie werden von C. Becker-Carus aus Münster dargestellt und die Wirksamkeit antihypertensiver Therapie erläutert Ludger Grote aus Göteborg (Schweden). Gerade bei den schlafbezogenen Atmungsstörungen können nicht-invasive Heimbeatmungsverfahren mit großem Erfolg eingesetzt werden. Mit dieser Methode werden in Marburg seit 1985 Patienten behandelt. Dazu berichtet Heinrich F. Becker aus Marburg. Die Möglichkeiten und Grenzen von neuen halbautomatisch arbeitenden Heimbeatmungsgeräten stellt Daniel Rodenstein aus Brüssel vor.

    Die Vorträge werden von 30 wissenschaftlichen Postern ergänzt. Auch für die Poster sind internationale Wissenschaftler, so aus Litauen, Spanien und den USA, angereist. Insgesamt erwarten die Veranstalter 400 Ärzte und Wissenschaftler aus aller Welt, die die neuen Ergebnisse kennen lernen und mit den bekannten Forschern diskutieren wollen.

    Pressegespräch

    Im Rahmen des Symposiums findet am Freitag, 30. März 2001, 11 Uhr, im Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14, 1. Stock, Raum 110, ein Pressegespräch statt.


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
    German


     

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