Module sind zu einem zentralen Element der Studienstrukturen geworden. Doch die im Zusammenhang mit ihnen erhobenen Daten werden bislang noch wenig genutzt. Dabei bieten sie vielfältige Perspektiven als Qualitätsindikatoren und als Basis für die Hochschulsteuerung. Die Möglichkeiten eines modulbezogenen Monitorings waren im vergangenen Jahr Thema einer HIS-Tagung. Jetzt wurden die Tagungsergebnisse als HIS:Forum Hochschule 5|2009 veröffentlicht.
Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde in den letzten Jahren der Großteil des Studienangebots an den deutschen Hochschulen in modularisierte Studienstrukturen überführt. Dies eröffnet die Chance, die im Zusammenhang mit Modulen erfassten Daten systematisch für Steuerungszwecke an Hochschulen zu nutzen. Mit einem entsprechenden Monitoring von Moduldaten lassen sich unterschiedliche Ziele erreichen. Im europäischen Ausland werden beispielsweise bereits seit einigen Jahren modul- bzw. kreditpunktbasierte Parameter als Kriterium in die Hochschulfinanzierung einbezogen. Ziel ist es, die Finanzierung an der tatsächlichen Studienintensität auszurichten. Ebenso sollen Anreize für eine möglichst gute Betreuung der Studierenden gesetzt werden. Entsprechende Verfahren werden auf staatlicher Ebene in der Schweiz und in Dänemark praktiziert. Diese Modelle werden im Tagungsband ausführlich vorgestellt. Darüber hinaus erläutert ein Beitrag das interne Budgetierungsmodell der Universiteit van Amsterdam, bei dem ebenfalls kreditpunktbasierte Kennzahlen eingesetzt werden. Es zeigt sich, dass die einzelnen Modelle modul- bzw. kreditpunktbasierte Kennzahlen jeweils mit unterschiedlicher inhaltlicher Akzentuierung aufgreifen.
Im deutschen Hochschulsystem sind systematische Ansätze einer Nutzung modulbezogener Kennzahlen bisher kaum verbreitet. Mit der Universität Oldenburg setzt aber auch eine inländische Hochschule bereits auf Kreditpunktzahlen als Parameter für die interne Steuerung finanzieller Mittel. Hier erfolgt eine kreditpunktbasierte Verteilung der Mittel aus Studienbeiträgen an die Fakultäten, die im vorliegenden Themenband ebenfalls vorgestellt wird.
Vielversprechende Nutzungsperspektiven weisen Moduldaten darüber hinaus für die Qualitätssicherung der Lehre auf. Durch ein gezieltes Monitoring von Modulbelegungen und vergebenen Kreditpunkten kann die Betreuung der Studierenden intensiviert und verbessert werden, etwa durch frühzeitige Beratungsangebote für abbruchgefährdete Studierende. Ebenso können Hinweise auf Engpässe oder Qualitätsmängel im Lehr- und Studienbetrieb abgeleitet werden. Ein Beispiel hierfür sind Module, an denen besonders viele Studierende scheitern. Der Tagungsband dokumentiert entsprechende Ansätze an der Universität Freiburg und der Hochschule Offenburg.
Die Beiträge zeigen, dass Ansätze modulbezogenen Monitorings ein hohes Potential im Kontext der Hochschulsteuerung aufweisen. Dabei ist auch ihre Verwendung im Zuge hochschulbezogener Kennzahlensysteme zu nennen. Diesem Aspekt ist im Tagungsband ein eigener Beitrag gewidmet. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Generierung der benötigten Daten - unabhängig vom jeweiligen Verwendungszweck - voraussetzungsreich ist. Insbesondere muss eine ausreichende IT-Unterstützung der Datenerfassung und -auswertung gesichert sein. Ebenso muss den Anforderungen des Datenschutzes Rechnung getragen werden. Diese Fragestellungen werden in den einzelnen Beiträgen ebenfalls behandelt.
Die gesamte Publikation steht als PDF-Download kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion von "Modularisierung und Hochschulsteuerung - Ansätze modulbezogenen Monitorings" können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 10 € direkt bei HIS bestellen.
Nähere Auskünfte:
Dr. Michael Jaeger
Tel.: 0511/ 1220-377
E-Mail: m.jaeger@his.de
Dr. Sandra Sanders
Tel.: 0511/ 1220-310
E-Mail: sanders@his.de
Pressekontakt:
Theo Hafner
Tel.: 0511/ 1220-290
E-Mail: hafner@his.de
Tanja Barthelmes
Tel.: 0511/ 1220-384
E-Mail: barthelmes@his.de
Über HIS
Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten
o als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen
o im Sektor Hochschulforschung in Form von empirischen Untersuchungen und anderen Expertisen
o im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulmanagement, Hochschulorganisation und Hochschulbau
http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200905.pdf - kostenloser Download des HIS:Forum Hochschule 5|2009 "Modularisierung und Hochschulsteuerung"
HIS:Forum Hochschule 5|2009
None
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Scientific conferences, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).