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03/27/2001 15:10

Hans-Olaf Henkel neuer Präsident der Leibniz-Gemeinschaft

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Berlin. Hans-Olaf Henkel (60), bis Ende des vergangenen Jahres Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, ist der neue Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz. Henkel wurde am Nachmittag des 26.3. in Berlin in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit 73 von 75 Stimmen gewählt. Er tritt im Juli die Nachfolge Frank Pobells an, der sich nach zweieinhalb Jahren wieder auf seine Hauptaufgabe als Wissenschaftlicher Direktor des Forschungszentrums Rossendorf, Dresden, konzentriert. Der 63-jährige Physiker bleibt der Gemeinschaft aber im neu geschaffenen Amt des Past-Präsidenten für weitere zwei Jahre erhalten.

    Erstmals leitet ein führender Industrievertreter eine große deutsche Wissenschaftsorganisation. Bisher rekrutierten sich die Präsidenten aus dem Kreis der Direktoren der Leibniz-Institute. Henkel, seit 1998 bereits Senator der Leibniz-Gemeinschaft, wird das Amt wie seine Vorgänger ehrenamtlich ausüben.

    Der scheidende Präsident Frank Pobell erhofft sich einen Zuwachs an Ansehen für die Gemeinschaft und neue Impulse für die Verbandsarbeit: "Hans-Olaf Henkel ist seit vielen Jahren in der Wissenschaftspolitik aktiv und hat große Erfahrungen im Umgang mit Politik und Medien. Genau das braucht die Leibniz-Gemeinschaft jetzt fünf Jahre nach Ihrer Gründung, um im nationalen und internationalen Wettbewerb bestehen zu können." So war Henkel mehr als zwölf Jahre Mitglied im Vorstand des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Er begleitete die Helmholtz-Gemeinschaft im Senat während ihrer Gründungs- und Aufbauzeit und ist langjähriges Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft. Zu den kommenden Aufgaben für den Präsidenten gehöre nach Auffassung Pobells, den Wettbewerb der Leibniz-Institute untereinander durch geeignete Förderinstrumente weiter zu steigern und das erwiesene hohe wissenschaftliche Potential der Leibniz-Institute noch stärker als bisher für drängende gesellschaftliche Probleme zur Geltung zu bringen. Henkel selbst machte aber auch klar: "Ich will keineswegs nur nach innen Impulse geben." Er werde daher auch als Leibniz-Präsident seinen Verpflichtungen als Vizepräsident des BDI für den Bereich "Forschung, Entwicklung und Bildung" und als Honorarprofessor an der Universität Mannheim weiterhin Aufmerksamkeit widmen. Bildung und Forschung seien die Schlüsselfelder, auf denen sich die künftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheide. Er wolle, so Henkel, im Zusammenwirken mit den anderen Wissenschaftsorganisationen und der Politik zur Weiterentwicklung der deutschen Forschungslandschaft beitragen.

    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 78 außeruniversitäre Forschungs- und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Deren Aufgabenspektrum ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern nach dem Modell der Blauen Liste mit etwa 1,3 Milliarden Mark jährlich gemeinsam gefördert.

    Zur Person:

    Hans Olaf Henkel
    - 1940 geb. in Hamburg, nach kaufmännischer Lehre Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg
    - 1962 Eintritt in die IBM Deutschland. Verschiedene Linien- und Stabsfunktionen in den USA, Ostasien und der europäischen Zentrale in Paris. 1987 Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland, 1993 Chef der IBM Europa, Mittlerer Osten und Afrika
    - 1.1.1995 bis 31.12.2000 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, seit 1.1.2001 Vizepräsident für den Bereich "Forschung, Entwicklung und Bildung"
    - 1992 erhielt Henkel die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden und wurde vom Worldwide Fund for Nature (WWF) zum "Ökomanager des Jahres 1992" gewählt
    - Senator der Leibniz-Gemeinschaft (seit 1998) und der Max-Planck-Gesellschaft, Mitglied der Aufsichtsräte der IBM Deutschland GmbH, Berlin, AUDI AG, Ingolstadt, Continental AG, Hannover, European Aeronautics and Defense Systems AG, München, SMS Demag AG, Düsseldorf und der Deutschen Industriebank AG (IKB), Düsseldorf sowie der Schweizer Unternehmen Ringier AG, Zofingen und ETF, Lugano, der Merill Lynch International, London
    - seit November 2000 Honorarprofessor an der Universität Mannheim, Fakultät für Betriebswirtschaftslehre
    - Bücher "Jetzt oder nie. Ein Bündnis für Nachhaltigkeit in der Politik" (1998) und "Die Macht der Freiheit. Erinnerungen" (2000)

    Frank Pobell
    - 1937 geb. in Berlin, Physikstudium an der Universität München, 1965 Promotion an der Technischen Hochschule München, dort 1969 Habilitation
    - nach mehrjährigem Forschungsaufenthalt an der Cornell University, Ithaca (USA) von 1971 bis 1983 Tätigkeit an der Kernforschungsanlage Jülich (1975 Direktor am Institut für Festkörperforschung, 7 Jahre Aufsichtsrat)
    - 1975 bis 1983 Ordentlicher Professor an der Universität Köln, 1983 bis 1996 Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik, Universität Bayreuth
    - seit 1996 Wissenschaftlicher Direktor des Forschungszentrums Rossendorf, Dresden
    - seit 1997 Professor für Festkörperphysik bei tiefen Temperaturen an der Technischen Universität Dresden
    - November 1998 bis Juni 2001 Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
    - Senator der Helmholtz-Gemeinschaft, nationale und internationale Forschungspreise, zahlreiche Gastprofessuren an ausländischen Universitäten, Gutachter- und Beiratstätigkeiten, über 200 wissenschaftliche Publikationen, ein Buch ("Matter and Methods at Low Temperatures", 1992)

    Mehr zur Leibniz-Gemeinschaft: http://www.wgl.de.
    Ein Bild Henkels zum Download unter http://www.wgl.de/highlights/index.html.

    Weitere Informationen:
    Dr. Frank Stäudner
    Tel. 0351/260-3320
    Fax 0351/260-2700
    E-Mail: f.staeudner@fz-rossendorf.de

    WGL-Geschäftsstelle, Postfach 12 01 69, 53043 Bonn, Tel.: 0228/30815-0, Fax: 0228/30815-255, Email: wgl@wgl.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Personnel announcements, Science policy
    German


     

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