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03/28/2001 13:58

KS-Stipendium schafft Kompetenz und Kontakte

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Es sind die persönlichen Begegnungen und die individuellen Erlebnisse von Menschen - vor allem von jungen Menschen, die Europa zusammenwachsen lassen. So wurden nach dem Krieg lang aufgebaute Barrieren und Vorurteile in Westeuropa überwunden. Besonders beispielgebend, vielleicht sogar einzigartig ist dabei eine Gemeinschaftsinitiative der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) und der Kasseler Sparkasse, die bereits 1993 gestartet wurde.

    Kassel. Es sind die persönlichen Begegnungen und die individuellen Erlebnisse von Menschen - vor allem von jungen Menschen, die Europa zusammenwachsen lassen. So wurden nach dem Krieg lang aufgebaute Barrieren und Vorurteile in Westeuropa überwunden. Seit dem Beginn der 90er Jahre, nach dem Fall der Berliner Mauer, wiederholt sich diese positive Erfahrung in Mittel- und Osteuropa in vielen Beispielen. Besonders beispielgebend, vielleicht sogar einzigartig ist dabei eine Gemeinschaftsinitiative der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) und der Kasseler Sparkasse, die bereits 1993 gestartet wurde: Seither ermöglicht es das "KS-Stipendium" - durch das Geldinstitut gesponsert - Studierenden mittel- und osteuropäischer Partner-Unis der GhK, ein ganzes Jahr lang in Kassel Wirtschaftswissenschaften zu studieren und zugleich Praxiserfahrungen im Bankwesen zu sammeln.

    In diesem Jahr profitiert die 23jährige Studentin Joana Mlynarska von der polnischen Marii-Curie-Sklodowskaj-Universität Lublin vom KS-Stipendium. Bei der Wirtschaftswissenschafts-Studentin, die schon in der Schule Deutsch und dann auch Wirtschaftsdeutsch lernte, hatte sich schon vor vier Jahren während eines kurzen Gastaufenthalts in Münster der Wunsch entwickelt, einmal zu einem längeren und intensiveren Studienaufenthalt nach Deutschland zu kommen. Von ihrem Fachbetreuer an der Lubliner Uni mit dem Schwerpunkt Bankwesen und Versicherungen wurde sie auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht, die die GhK allen ihren Partner-Universitäten in Mittel- und Osteuropa zukommen lässt. Sie bewarb sich, wurde in Kassel ausgewählt und kam vergangenen September an die Kasseler Uni. Bei einem Intensivsprachkurs am Sprachenzentrum der GhK tauchte sie nicht nur weiter in die deutsche Sprachwelt ein, sondern auch in die international geprägte Szene an der Kasseler Uni, in deren Studienprogrammen sich inzwischen fast 2000 internationale Studierende aus über 100 Ländern qualifizieren.

    Diese Kontaktmöglichkeiten und die Orientierungs- und Einführungswochen an der Uni machten Joana Mlynarska das Einleben in Kassel leicht, wie sie sagt: "Ich bin schon ganz vertraut hier und fühle mich wohl in der Uni und der Stadt". Im vergangenen Wintersemester beschäftigte sie sich vor allem mit Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre und Finanzwesen, nutzte aber auch die Chance, fachsprachlich voranzukommen und neben Deutsch gleich auch in Englisch und Italienisch einzusteigen. Zur Zeit steckt sie in der Praxisphase bei der Kasseler Sparkasse, wo sie gerade die Organisationsabteilung kennen lernt. Dann wartet noch das Sommersemester in Kassel auf sie, bevor sie ab Oktober zum Abschluss ihres Studiums in Lublin ihre Magisterarbeit schreibt. Thema: "Anpassung des polnischen Rechts im Bereich des Bankenwesens an das geltende Recht in der EU".
    Ob sie dann selbst ins Bankengeschäft einsteigt, weiß Joana Mlynarska noch nicht. Ganz sicher ist sie sich aber, dass sie nach dem Studium in die Berufspraxis geht und dass ihr dabei die in Kassel erworbenen Kompetenzen überaus wertvoll sein werden.

    Alle bisherigen Stipendiaten von den Partner-Universitäten der GhK, ob aus Russland, Lettland, Polen oder Ungarn, schrieben über ihr KS-Stipendienjahr ausführliche und begeisterte Berichte - eine Resonanz, die jetzt auch die Spitzen der Universität und der Kasseler Sparkasse positiv aufnahmen. "Unsere Erfahrungen mit diesem Versuch, regionale Kooperation von Uni und Wirtschaft mit Ost-West-Partnerschaft zu verbinden, sind uneingeschränkt positiv", so das Fazit von Uni-Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep und von Dr. Klaus Lukas, dem Vorstandsvorsitzenden der Kasseler Sparkasse. Dabei verwies Postlep auf die enorme Entwicklung, die seit Anfang der 90er Jahre bereits erreicht worden sei. Wagten 1993 ganze 22 Studierende aus dem gesamten Länderbereich der ehemaligen GUS, sich um einen Studienplatz in Kassel zu bewerben, studieren an der GhK heute allein aus Russland 91 Studierende und 85 allein aus Polen. Dazu, so Postlep, haben auch ganz konkrete Einzelinitiativen wie das "KS-Stipendium" beigetragen. Für die Kasseler Universität sei diese Unterstützung auch eine Ermutigung, den eingeschlagenen Weg der internationalen Öffnung konsequent weiter zu gehen. Er freue sich deshalb, so der Uni-Präsident, über die Zusage der Kasseler Sparkasse, diese Förderung fortzusetzen. Postlep: "Dass uns ein regionales Institut bei unserer Internationalisierung unterstützt, ist kein Widerspruch, sondern ein Zeichen von Weitsicht. Denn auch die Region wird in Zukunft mehr denn je auf internationale Vernetzung angewiesen sein". Die Ausschreibung für die Nachfolge von Joana Mlynarska an den Partner-Unis der GhK ist schon im Gange.
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    Kontakt und Information:
    Dr. Bernt Armbruster, Tel.: (0561) 804-2217


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    Criteria of this press release:
    Economics / business administration
    regional
    Studies and teaching
    German


     

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