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04/04/2001 11:31

Zufall am Sternenhimmel

Monika Wegener Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Hannoverscher Forscher der Universität Hannover entdeckt Planetoiden neu

    "Unendliche Weiten..." Hierzulande schaut man oft vergeblich in den Sternenhimmel, um Sternenbilder oder gar eine Sternschnuppe zu sehen. Ganz anders in Namibia, einem Dorado für Sternengucker. Dipl.-Ing. Wolfgang Paech von Institut für Erdmessung nutzte seine Privatreise, um seinem Hobby der Astronomie nachzukommen. "Früher wurde hier am Institut auch Einiges an Astronomie betrieben und wir versuchen jetzt im Institut Astronomie ein wenig wieder zu beleben", erklärt Paech.

    Er reiste im vergangenen Jahr nach Namibia, um Geräte zu testen, und dabei hat er offenbar ganz genau hingeschaut: Er entdeckte einen Planetoiden. Zwischen Mars und Jupiter, 690 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, war ein Stern, der in allen Verzeichnissen fehlte. Paech verfolgte seine Bahnen und konnte genaue Aussagen über den Planetoiden treffen. Das ist notwendig, um ihn zu katalogisieren. Er ist damit dem japanischen Amateurastronomen T. Kobayashi voraus. Kobayashi hatte 1994 diesen Himmelskörper entdeckt, aber nicht genügend Beobachtungen durchgeführt, um die Bahn und damit eine eindeutige Lage im Trümmergürtel zwischen Mars und Jupiter zu bestimmen. Dennoch darf er, nun wo Paech die Arbeit gemacht hat, einen Namen vorschlagen. "Das Vorschlagsrecht besagt aber, dass es nicht der eigene sein darf", erwähnt Paech. Leer ausgehen wird der hannoversche Forscher nicht: Nach ihm wird der bisher namenlose Planetoid 9700 benannt und nun in aktuellen Verzeichnissen geführt.

    "Es war ein glücklicher Zufall und das berühmte Quäntchen Glück dabei, dass ich den Planetoiden wiederentdeckt habe. Auch Amerika wurde schließlich zweimal entdeckt. Dass nun ein Himmelkörper nach mir heißt, ist etwas Besonderes." Nicht nur zur Milderung der Enttäuschung, sondern in Würdigung der jahrzehntelangen Arbeit von Wolfgang Paech ist jetzt der kleine Planet nach Paech benannt worden.

    In der offiziellen Registrierungsbehörde, der Minor Planet Circulars, mit folgender Begründung geführt: "Wolfgang Paech arbeitet als Elektronik-Ingenieur am Institut für Geodäsie der Universität Hannover, wo er auch als technischer Leiter der astronomischen Station fungiert. Paech, ein enthusiastischer Amateurastronom, ist ein scharfer Beobachter von solaren Phänomenen und Finsternissen."

    Planeten werden nur selten nach noch lebenden Personen benannt, Paech befindet sich mit seinem Planeten in bester Gesellschaft: Fünf Kleinplaneten sind nach Nobelpreisträger benannt worden.

    Stichwort Planetoid
    Das Sonnensystem enthält außer den neun Planeten und deren Monden noch einige andere Kleinkörper. Dazu gehören die aus Eis bestehenden Kometen und die aus Stein oder Eisen bestehenden Meteoriten. Sobald deren Größe eine fließende Grenze überschreitet, nennt man sie Asteroiden oder Planetoiden (Kleinplaneten). Der Großteil der Planetoiden ist deutlich kleiner als 100 Kilometer im Durchmesser. Die kleinsten Exemplare sind nur einige Meter breit und gehen schon zur Gruppe der Meteoriten über. Man schätzt 50.000 Kleinplaneten in der Größenordnung über einem Kilometer.

    Hinweis an die Redaktionen
    Für weitere Fragen steht Ihnen Herr Dipl.-Ing. Wolfgang Peach vom Institut für Erdmessung unter 0511/762-5785 zur Verfügung.

    Gern schicken wir Ihnen ein Bilddatei von dem Planetoiden zu, bitte schicken Sie uns eine Mail unter beier@pressestelle.uni-hannover.de oder rufen Sie uns kurz unter 0511/762-5417 an.


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Research results
    German


     

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