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04/05/2001 15:13

Universität Hannover mit sechs Forschungneuheiten auf der Hannover Messe 2001

Monika Wegener Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Aktuell aus der Forschung für die Praxis: Ein mit sechs Führungsstäben geführter Roboterarm, Hochtemperaturschmelzen jenseits von 3000 Grad Celsius, virtuelle Simulation eines neuen Produktes mit allen Schritten in einer digitalen Fabrik, Fügestellendämpfungen an Turbinenschaufeln, linearer Mikromotor mit Kugelführung , Simulation zur Erprobung neuer Materialien am Rechner - die Universität Hannover ist mit sechs zukunftsweisenden Projekten auf der Hannover Messe dabei. Die Hochschule präsentiert ihre industrieorientierten Produkte und Verfahren auf dem niedersächsischen Gemeinschaftsstand im 1. Stock der Halle 18 auf dem Stand J 10.

    Hexapod-Roboter - eine neue Generation von Robotern
    Ein neu entwickelter Hexapod, ein Roboter der über sechs Füh-rungsstäbe positioniert wird, verbindet die Forschungsgebiete Parallelkinematik und Lineardirektantrieb. Das Institut für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen (IFW) präsentiert damit neueste Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Parallelroboter. Um eine hohe Dynamik zu erreichen, wurden hier erstmals Lineardirektantriebe in die Streben integriert. So können die erzeugten Kräfte ohne Getriebeübersetzung für sehr schnelle Bewegungen genutzt werden. Durch die räumliche Fachwerkanordnung der Streben wird eine hohe Präzision gewährleistet. Zudem ist der Hexapod durch seine modulare Bauweise und viele Gleichteile auf verschiedenen Anwender-bedürfnisse einstellbar. Damit kann das Systeme flexibel eingesetzt und der Preis reduziert werden.
    Institut für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen (IFW), Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult. Hans Kurt Tönshoff, Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Heiko Grendel, Tel.: 0511/762-5334, Fax: 0511/762-5115, E-Mail: grendel@ifw.uni-hannover.de, Internet: www.ifw.uni-hannover.de

    Schmelzen mit 3000 Grad Celsius ohne Tiegel
    Einzigartig in Ausführung und Größe ist die Schmelzanlage, die gegenwärtig am Institut für Elektrothermische Prozesstechnik der Universität Hannover entsteht. Es handelt sich um eine Vorrichtung zum induktiven Hochtemperatur-Schmelzen elektrisch schwach leitfähiger Werkstoffe, wie etwa Keramiken oder Gläser. Besonders ist, dass das Ausgangsmaterial direkt in eine einwindige Spule gefüllt wird und mittels elektromagnetischer Hochfrequenz-Felder geschmolzen wird - bei Temperaturen von zum Teil über 3000 Grad Celsius. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein sehr hoher Wirkungsgrad, große Leistungsdichten sowie praktisch keine Verunreinigungen der Schmelze zeichnen diesen Prozess aus.
    Dabei koppelt das Material an das elektromagnetische Feld an und schmilzt. Die Wärme wird im zu schmelzenden Werkstoff selbst erzeugt und Verluste aufgrund des fehlenden Tiegels minimiert. Unternehmen, die im Bereich der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Gläsern, Keramiken und Oxiden arbeiten, können von dieser Forschung profitieren.

    Institut für Elektrothermische Prozesstechnik, Prof, Dr.-Ing. Bernard Nacke, Ansprechpartner: Dipl.-Ing.Torge Behrens, Tel.: 0511/762-3526/2872, Fax: 0511/762-3275, behrens@ewh.uni-hannover.de, Internet: sun1rrzn-user.uni-hannover.de/nhmgewhw/

    Mikrolinearantrieb mit Kugelführung
    Er ist kleiner als ein Gummibärchen, aber beweglich wie ein Ameise. Die Rede ist vom Mikrolinearantrieb, der vom Institut für Antriebssysteme sowie Leistungselektronik und dem Institut für Mikrotechnologie der Universität Hannover entwickelt wurde. Nur wenige Quadratmillimeter misst die Grundfläche des neuartigen Mikrolinearantriebes einschließlich der hochpräzisen Führung mit Saphirkugeln. Mit seinem Verfahrweg von 20 Millimetern eignet sich der Motor besonders als Stell- und Positioniereinheit und bildet damit die Basis für weitere Antriebssysteme im Mikrobereich. Mögliche Anwendungsgebiete sind Antriebe für die Mikromontage, faseroptische Schalter für Licht-wellenleiter, Spiegelverstellungen in der Lasertechnik und Ap-plikationen in der Medizintechnik.

    Institut für Antriebssysteme und Leistungselektronik, Prof. Dr.-Ing. Hans-Dieter Stölting, Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Jens Edler, Tel.: 0511/762-2863, Fax: 0511/762-3040, E-Mail edler@ial.uni-hannover.de, Internet: www.ial.uni-hannover.de
    Institut für Mikrotechnologie, Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Gatzen, Ansprech-partner: Dipl.-Ing. Martin Föhse, Tel.: 0511/762-4034, Fax: 0511/762-2867, foehse@imt.uni-hannover.de, Internet: www.imt.uni-hannover.de

    Moderne Materialien virtuell entwerfen und testen
    Eine neues Verfahren testet die Materialien vor ihrer realen Existenz im Rechner . Mit der am Institut für Baumechanik und Numerische Mechanik entwickelten Methode kann die Mikrostruktur eines Materials - zum Beispiel spezieller Legierungen oder Verbundwerkstoffe - dreidimensional im Rechner nachgebildet und das Verhalten der Einzelkomponenten und ihre Wechselwirkung mit physikalischen Gesetzen beschrieben werden. Simulierte Versuche erlauben Aussagen über das mechanische Verhalten sowie dessen Beeinflussung durch Risse, Schädigung, Alterung und Korrosion. Die Vorteile gegenüber realen Versuchen liegen in der sehr schnellen und kostengüns-tigen Durchführbarkeit. Ferner können bereits vor der Fertigung des Materials Hinweise zum Aufbau und zur Zusammensetzung gegeben werden, um optimale Eigenschaften zu erzielen.

    Institut für Baumechanik und Numerischen Mechanik, Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers, Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Sascha Beuermann, Tel.: 0511/762-19058, Fax: 0511/762-5496, E-Mail: hannover-messe@ibnm.uni-hannover.de, Internet: www.ibnm.uni-hannover.de

    Der Lücke auf der Spur: Effiziente Berechnungsverfahren für Strukturen mit Fügestellen
    Ohne sie können Flugzeuge nicht in die Luft gehen und Dampfturbinen nicht funktionieren - an vielen Stellen kommen sie vor: hochbelastete Turbinenschaufeln. Zwischen einzelnen Turbinenschaufeln gibt es so genannte Fügestellen. Mit diesen Fügestellen beschäftigen sich Forscher am Institut für Mechanik. Mit einem experimentell validierten Verfahren wird das dynamische Verhalten von Strukturen mit Reibfugen analysiert. Den Kernpunkt dieses Verfahrens bildet ein Kontaktmodell, das gegenüber bisherigen Ansätzen eine effiziente dreidimensio-nale Berechnung der in den Kontaktzonen auftretenden Kräfte ermöglicht. Im Bereich des Turbomaschinenbaus wird diese Methode bereits erfolgreich bei der Auslegung von Reibungs-dämpfern angewendet. Eine Erweiterung verspricht zahlreiche zukünftige Anwendungsmöglichkeiten auf andere industrielle Bereiche, wie etwa der Fahrzeugtechnik.

    Institut für Mechanik, Prof. Dr.-Ing. Karl Popp, Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Lars Panning, Tel.: 0511/762-4170, Fax: 0511/762-4164, E-Mail: panning@ifm.uni-hannover.de, Internet: www.ifm.uni-hannover.de

    Der Mittelstand produziert in der "Digitalen Fabrik"
    Das Produkt vorher sehen und die damit verbundenen Prozes-se simulieren, gekoppelt mit spezieller Beratung - das bietet das IPH - Institut für Integrierte Produktion Hannover gerade klein- und mittelständischen Betrieben an. Produktionsunter-nehmen werden auch weiterhin reale Produkte herstellen. Produktentwicklung und Vorbereitung der Serienproduktion können zukünftig virtuell in der "Digitalen Fabrik" geprobt werden. Die Produkte und Prozesse werden im Computer simuliert, um Fehler zu vermeiden und Kosten und Zeit bei der Entwicklung zu sparen. Bislang setzen fast nur Großunternehmen die Si-mulation ein. Für den Mittelstand war die Einführung zu auf-wändig. Das hannoversche Institut ermöglicht es gerade den Mittelständlern diese Simulationsmethode zu nutzen.

    IPH - Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH, Dipl.-Ing. Stefan Franzke, Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Marc Bisping, Tel.: 0511/27976 227, Fax: 0511/27976 888, E-Mail: bisping@iph-hannover.de

    Hinweis an die Redaktionen
    Gern schicken wir Ihnen Bilddateien zu den Exponaten zu, bitte schicken Sie uns eine Mail unter info@pressestelle.uni-hannover oder rufen Sie uns kurz unter 0511/762-3650 an.


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    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Information technology, Materials sciences, Mechanical engineering, Traffic / transport
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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