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04/06/2001 13:36

Vitamin E für Unternehmen

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Allein über das Produkt können sich Maschinen- und Anlagenhersteller nicht mehr von ihrer Konkurrenz abheben. Service wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Auf der Hannover Messe (23.-28. April) stellen Fraunhofer-Forscher das neue elektronische Dienstleistungskonzept zur Produktionsplanung, Schulung und Wartung »e-Industrial Services« vor.

    Maschinenhersteller und Anlagenbauer haben es schwer, sich auf dem hart umkämpften Markt zu behaupten: die Produktentwicklungszyklen werden immer kürzer und die Gewinnspannen kleiner. Um sich positiv von der Konkurrenz abzuheben, müssen die Unternehmen immer spezifischere Dienstleistungen anbieten. Zu diesen Mehrwertdiensten für Logistik- und Produktionsanlagen gehören Produktionsplanung, Entwicklung von Logistikkonzepten, Schulung der Mitarbeiter und Wartung der Geräte. »Mit dem Verkauf von Maschinen und Anlagen lässt sich heute kaum noch Geld verdienen«, kennt der stellvertretende Leiter des Projekts »e-Industrial Services« Tom-David Graupner die Nöte der Hersteller. »Die Gewinne werden nicht mehr durch den Verkauf von Geräten erzielt, sondern durch Dienstleistungen und Service.«

    Bisher waren diese Dienstleistungen mit einem hohen Aufwand an Material und Personal verbunden: Die Firmen erstellten dicke Handbücher, luden ihre Kunden zu Schulungen ein und bauten eigene Trainingsumgebungen. Jetzt haben die Forscher der führenden produktionstechnischen Fraunhofer-Institute zusammen mit den Wissenschaftlern des GMD-Forschungsinstituts für offene Kommunikationssysteme FOKUS ein neues Dienstleistungskonzept entwickelt: Mit »e-Industrial Services« können Anlagen übers Internet angeboten, ausprobiert, optimiert und gewartet werden. Darüber hinaus lassen sich am Bildschirm ganze Produktions- und Logistiksysteme planen und simulieren.

    Eine Mischung aus Informations- und Kommunikationstechnik, Multimedia und Virtual Reality, intelligenter Sensorik und Simulation macht's möglich: In dieser Dienstleistungswelt wird der gesamte Lebenszyklus von Produktionssystemen dargestellt- von der Entwicklung über die Inbetriebnahme, Wartung, Rekonfiguration bis zur Demontage. Jedes Serviceangebot kann übers Internet immer und überall abgerufen werden. »Alle Daten, die für die Erstellung von Angeboten, Maschinendiagnose, Wartung, Mitarbeiterschulung oder Produktionsplanung gebraucht werden, sind jederzeit verfügbar«, so Graupner. Die neuen »e-Industrial Services« vergleicht der Diplomingenieur gern mit einer Vitamin-E-Spritze, die Hersteller und Kunden für den Wettbewerb der Zukunft fit macht.

    Die verschiedenen elektronischen Dienstleistungen von der Angebots-erstellung bis zur Mitarbeiterqualifikation lassen sich beliebig kombinieren. Sie stehen auf derselben »Serviceplattform« im Internet bereit. Diese Plattform garantiert den Schutz der Daten, regelt die Zugriffe auf vertrauliche Informationen und sorgt für die Abrechnung der in Anspruch genommenen Leistungen. »Das Besondere an den e-Industrial Services ist, dass Maschinen und Daten entkoppelt werden«, erklärt Dr. Wilfried Sihn, Projektleiter der »e-Industrial Services«. »Die Informationen und die für die Auswertung notwendigen Algorithmen bleiben beim Hersteller oder beim Provider. Der Endkunde kann sie jederzeit abrufen, er muss auf seinem Rechner aber nichts installieren und daher auch keine Updates machen. Alle Informationen werden über den Browser bereitgestellt.«

    Von diesem Entkoppelungskonzept profitieren alle Beteiligten: Der Kunde hat keine Scherereien mit der Software. Der Hersteller hat glückliche Kunden. Und der Aufwand hält sich in Grenzen: Kleine Unternehmen können die »e-Industrial Services« mieten und der Fraunhofer-Gesellschaft die Rolle des Providers überlassen. Für größere Firmen lohnt sich der Kauf: Die Serviceplattform wird im eigenen Unternehmen installiert und betrieben.

    Nach einem Jahr Entwicklungsarbeit sind die »e-Industrial Services« jetzt reif für die Praxis. Die bislang an dem Projekt beteiligten Unternehmen - Robert Bosch GmbH, Traub Werkzeugmaschinen, Boehringer Werkzeugmaschinen und MAN Roland - werden die Ersten sein, die ihren Kunden die neuen elektronischen Dienstleistungen anbieten. Auf der Hannover Messe stellen die Fraunhofer-Forscher in Halle 17/D34 ihr Konzept erstmals der Öffentlichkeit vor.

    Ansprechpartner:
    Tom-David Graupner
    Telefon: 07 11/9 70-11 84
    tdg@ipa.fhg.de
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart


    More information:

    http://www.fraunhofer.de/german/press/pi/index.html
    http://www.ipa.fhg.de


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    »e-Industrial Services«ermöglicht virtuelle Schulungen: Anlagenbauer können übers Internet künftig Fortbildungsprogramme anbieten. ©Fraunhofer
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    Criteria of this press release:
    Information technology, Mechanical engineering, Media and communication sciences, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    »e-Industrial Services«ermöglicht virtuelle Schulungen: Anlagenbauer können übers Internet künftig Fortbildungsprogramme anbieten. ©Fraunhofer


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